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Von den Ursprüngen des Lebens bis in die Höhlen des Homo sapiens: Walter Kleesattels Buch über die Evolution

In seinem neuesten Buch nimmt der Gmünder Autor Dr. Walter Kleesattel seine Leser mit auf eine Zeitreise durch die Geschichte des Lebens – und zugleich eine Reise rund um den Globus zu den zentralen Punkten der Entstehungsgeschichte der Welt.

Sonntag, 19. September 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 48 Sekunden Lesedauer

AUTOREN. Dabei vermittelt er dem Leser einen umfassenden reich bebilderten Überblick über die Evolution und das Abenteuer Leben. Walter Kleesattel, Studiendirektor am Hans-​Baldung-​Gymnasium, gibt Antworten auf die Frage, wie sich diese Vielfalt überhaupt entwickeln konnte und wie schließlich Sprache und Kultur in die Welt kam. Zahlreiche Abbildungen, allesamt vom Autor selbst fotografiert sowie übersichtliche Stammbäume, Grafiken und Schemazeichnungen bereichern das neueste Buch des promovierten Zoologen und Autors zahlreicher Fach– und Lehrbücher. Es gibt einen fundierten Überblick über die grundlegenden Mechanismen der Evolution, die Theorien interessanter Forscherpersönlichkeiten wie Darwin, Cuvier und Lamarck und einen Einblick in rund vier Milliarden Jahre Entwicklungsgeschichte des Lebens.
Das größte Rätsel ist das Leben selbst. Wie konnte es überhaupt entstehen und warum entwickelte es sich immer weiter bis zu seiner heutigen millionenfachen Vielfalt? Diese Frage beschäftigt die Menschen schon seit Jahrhunderten. Bedeutende Forscherpersönlichkeiten, allen voran Charles Darwin, formulierten ihre Antwort auf dieses Rätsel und prägen bis heute unser Verständnis.
Das größte Rätsel
ist das Leben selbst
Eines der auffälligsten Kennzeichen des Lebens ist die ungeheure Artenvielfalt, in der es sich im Laufe von Jahrmillionen auf der Erde verwirklicht hat.
Beim Versuch, die Fülle der Arten zu katalogisieren, zu ordnen und gegeneinander abzugrenzen ergab sich schließlich der entscheidende Ansatz, die Artenvielfalt durch Evolution zu erklären: Mannigfaltigkeit ist das Überlebensprinzip, mit dem die Natur mit veränderten Bedingungen fertig wird. Aus dem kreativen Potential der Vielfalt entsteht ständig Neues. Je mannigfaltiger die Arten und Lebensgemeinschaften sind, umso größer ist die Chance, dass genügend Lebewesen mit einer auch noch so dramatischen Umweltveränderung zu Recht kommen. In vier Kapiteln zeigt Kleesattel, dass alle Lebewesen das Ergebnis einer Jahrmillionen währenden Evolution sind und sich auf gemeinsame Ausgangsformen zurückführen lassen. Von den Einzellern bis hinein in die Höhlen des frühen Homo sapiens gibt das Buch einen kompakten Überblick über das Abenteuer Leben.
Da Evolution ein historischer Prozess ist, können die Vorgänge der stammesgeschichtlichen Entwicklung nicht direkt erforscht werden, doch lassen sich die unzähligen Tatsachen aus allen Bereichen der Biologie nur als Ergebnis der Evolution vernünftig und widerspruchsfrei erklären. Die ältesten Lebensspuren stammen von einfach gebauten, bis zu drei Milliarden Jahre alten zellkernlosen Prokaryoten. Seit es gelingt, das Erbgut der Lebewesen als Archiv der Stammesgeschichte zu lesen, lässt sich deren Verlauf auch durch phylogenetische Merkmalsanalyse erschließen. Im Hauptteil des Buches wird dieser Verlauf der Entfaltung des Lebens im Zeitraffer beschrieben. Zahlreiche Fossilfunde in aller Welt werden vorgestellt, zum Teil in bisher unveröffentlichten Bildern. Die Evolutionsforschung versucht, die Gesetzmäßigkeiten zu erfassen, die dem Evolutionsvorgang zugrunde liegen. Sie ist von zentraler Bedeutung für die Biologie, gibt sie doch Antworten auf die Frage, warum die belebte Welt heute so ist, wie sie sich uns darstellt. Einer der Begründer der modernen Evolutionsbiologie, Theodosius Dobzhansky, vertrat sogar die Meinung, dass nichts in der Biologie einen Sinn ergebe, außer im Licht der Evolution.
Das Besondere des Buches liegt sicher auch darin, dass es die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse der verschiedenen naturwissenschaftlichen Disziplinen von der Paläontologie bis zur Genforschung, von der vergleichenden Anatomie über die Systematik bis zur Populationsgenetik zu einem synthetischen Blick auf die moderne Evolutionsbiologie vereint. Alle Lebewesen sind das Ergebnis eines historischen Prozesses. Neuerungen sind stets abgewandelte Versionen älterer Strukturen. Durch Änderungen des Erbguts, die sich in der jeweiligen Individualentwicklung realisieren, entstehen neue Formen, neue Stammlinien und schließlich neue Organisationstypen.
Kleesattel, der außer als Autor zahlreicher Fach– und Lehrbücher auch als wissenschaftlicher Berater für Naturdokumentationen des Fernsehens weltweit vor Ort recherchiert, verbindet in seinem neuen Buch Reisereportagen und naturwissenschaftliche Studien zu einem Plädoyer für die Vielfalt des Lebens und zur Ehrfurcht vor der Schöpfung. . Je länger man im Buch liest, umso mehr stellt sich Ehrfurcht vor der Schöpfung ein und die Hoffnung, dass es dem Menschen gelingt, die nahezu unendliche Artenvielfalt der Erde zu schützen und zu erhalten.

Walter Kleesattel: „Die Evolution“, 132 Seiten mit zahlreichen Abbildungen, 19.80 Euro (im Buchhandel erhältlich).

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