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Die Ausstellungsmacher Otto Rothfuss und Margarete Rebmann nahmen Abschied von Schloss Untergröningen

Ein Jahrzehnt lang sorgten Margarete Rebmann und Dr. Otto Rothfuss dafür, dass der Kunstverein KISS weit über die Region hinaus zu einem der angesehensten wurde. Am Sonntag verabschiedeten sich die beiden Kuratoren.

Dienstag, 21. September 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
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AUSSTELLUNG (kul). „Sag zum Abschied leise Servus“ – Melancholie lag schon in der Luft, obwohl das erfolgreiche Duo Rebmann/​Rothfuss seinen Entschluss nach zehn Jahren aufzuhören schon lange angekündigt hatte, und weil es insbesondere kein Abschied im Zorn ist. Gleichzeitig fand die Finissage der Sommerausstellung „Weiss – Ice White“ statt, die einen spektakulären Schlusspunkt unter die Ausstellungstätigkeit der beiden Kuratoren gesetzt hat. Sie gehört zu den unvergesslichen Ereignissen des zurückliegenden Jahrzehnts. Den Verein ohne die beiden könne er sich nicht vorstellen, gesteht KISS-​Vorsitzender Udo Goldmann, um umgehend zu befinden: „Deshalb tut der Abschied auch so weh.“
Das zurückliegende Jahrzehnt lässt er Revue passieren, erinnert an die Anfänge der Galerie im Schloss Untergröningen. „Wir haben ein richtiges Schmuckstück daraus gemacht.“ Dies sei ohne die Kuratoren nicht denkbar gewesen. Wer heute nach Untergröningen komme, komme des Schlosses und der Galerie wegen. Allerdings sei das Renommee hart erarbeitet worden, insbesondere mit Blick auf ein immer knappes Budget. „Die Kunst und fehlendes Geld waren zehn Jahre lang unsere entscheidenden Themen.“
Landrat Klaus Pavel sieht gar eine Epoche zu Ende gehen. Er freue sich, dass es in den zurückliegenden Jahren gelungen sei, aus dem historischen Gebäude eine Heimstatt für die Kunst zu machen. „Als 1996 diesbezüglich die ersten Überlegungen angestellt wurden, war keinem bewusst, was aus Schloss und KISS werden würde.“ Pavel erinnert an den Einsatz arbeitsloser Jugendlicher bei der Restaurierung des Gebäudes. Ein solcher Einsatz wäre heute durch die geltenden Hartz-​IV-​Regelungen nicht mehr denkbar. Ausdrücklich lobt der Landrat das „unermüdliche“ Engagement von Margarete Rebmann und Dr. Rothfuss. „Sie haben ein Kunstzentrum von bleibendem Wert geschaffen.“
„Wir gehen mit einem lachenden und weinenden Auge“, hoben die beiden so Gelobten hervor und betonten, es sei traurig, eine so schöne Aufgabe zu verlassen. Schwierige Zeiten habe man gemeinsam überwunden, um die heutige Anerkennung in der Kunstszene zu erreichen. Als Beleg nannte Dr. Rothfuss die Aufnahme von KISS in den Kreis der 15 besten deutschen Kunstvereine (2007). „Das war die Krönung unserer Arbeit.“

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