Jochen König als Eschacher Bürgermeister im Rahmen einer öffentlichen Gemeinderatssitzung eingesetzt
Der neue Eschacher Bürgermeister Jochen König wurde gestern offiziell in sein Amt eingesetzt. In den Reden wurde deutlich, dass die erste Amtszeit eines neuen Schultes immer mit hohen Erwartungen verbunden ist. Von Gerold Bauer
Donnerstag, 23. September 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
3 Minuten Lesedauer
„Die Erinnerung an diesen schönen und ganz besonderen Tag wird ihnen auch in Zukunft Kraft und Mut geben“, versicherte Landrat Klaus Pavel und fügte schmunzelnd hinzu: „Das Amt eines Bürgermeisters ist eines der schönsten — es kommt gleich nach dem Landrat und dem Gmünder Oberbürgermeister“. Pavel verwies auf die vielen Berührungspunkte zwischen den Gemeinden und dem Landratsamt, verbunden mit der Zusicherung einer guten und vertrauensvollen Zusammenarbeit. Der enge Kontakt mit der Bevölkerung präge die Kommunalpolitik, und deshalb sei dabei auch eine hohe Transparenz erforderlich.
Das Alter des neuen Eschacher Bürgermeisters, 36 Jahre, sei ideal, betonte der Landrat. Er habe noch jugendlichen Elan, verfüge aber auch schon über ausreichend Berufs– und Lebenserfahrung. Und die Gemeinde Eschach stehe finanziell auf einer soliden Basis, weil die Politik schon bisher stets am Machbaren orientiert war.
Bundestagsabgeordneter Christian Lange (SPD) würdigte die beeindruckend hohe Wahlbeteiligung bei der Eschacher Bürgermeisterwahl und sprach davon, dass die Bürgermeister in Baden-Württemberg kraft Amtes eine Machtposition inne haben. „Man schafft es aber nur miteinander“, so Lange mit dem Verweise auf seine eigene Erfahrung im kommunalpolitischen Bereich. „Und sie werden nicht nur rosige Zeiten als Bürgermeister haben“, prognostizierte der MdB.
Staatssekretär und Landtagsabgeordneter Dr. Stefan Scheffold stellte die erfreulichen Aspekte einer Amtseinsetzungen in den Vordergrund seines Grußworts. „Eine so vollbesetzte Halle bei einer Amtseinsetzung ist nicht nur ein schöner Anblick, sondern auch ein gutes Zeichen“. Er freue sich, so Scheffold, auch die gute Zusammenarbeit mit dem neuen Bürgermeister; schließlich gebe es ja genügend Verknüpfungspunkte zwischen der Kommunal– und der Landespolitik. Einen bissigen Seitenhieb auf „Stuttgart 21“ konnte sich Scheffold aber gestern dann doch nicht verkneifen: „Es soll ja Kommunen geben, denen kann man Zuschüsse in Millionen und Milliardenhöhe geben, und die Einwohner protestieren dann auch noch dagegen“.
Diesen Gedanken griff der Abtsmünder Bürgermeister Georg Ruf, der im Namen des Gemeindetags ans Rednerpult trat, auf und stellte klar: „Der Gemeindetag steht hinter Stuttgart 21. Es darf nicht sein, dass demokratisch gefasste Beschlüsse nun einfach über den Haufen geworfen werden. Zum Amt des Bürgermeisters sagte Ruf, dass die Arbeit in Städten und Gemeinden jener Politikbereich sei, der bei der Bevölkerung die größte Akzeptanz genieße. Gemeinsam die Entwicklung zu gestalten, sei etwas sehr Schönes. Seinen offiziellen Glückwünschen namens des Gemeindetags und des Zweckverbands Rombachgruppe fügte Ruf auch ganz persönliche hinzu. Denn schließlich handle es sich beim Ehepaar König um Abtsgmünder Bürger.
Walter Weber, Vorsitzender des Verwaltungsverbandes Leintal-Frickenhofer Höhe und Gögginger Bürgermeister, hieß seinen neuen Kollegen König herzlich willkommen und zeigte sich überzeugt, dass die Eschacher einen kompetenten und guten Schultes gewählt haben — was auch nötig sei, denn es stehen große Herausforderungen an, zum Beispiel durch die immer älter werdende Gesellschaft und wachsende soziale Aufgaben. „Die Mittel für die Gemeinden werden weniger, nicht mehr. Wer dies bezweifelt, gibt sich einer Illusion hin!“, sagte Weber– „Wir Gemeinden müssen durch Zusammenarbeit dafür sorgen, dass wir auch künftig Gestalter und nicht Getriebene der Entwicklung sind.“
Harald Gensch, früherer Bürgermeister von Oberkochen und heute Geschäftsführer des Verbandes der Verwaltungsbeamten in Baden-Württemberg, verwies auf die langjährige Tätigkeit von Jochen König in diesem Verband und würdigte ihn als jemand, der nicht mit seiner Meinung hintern Berg hält, aber dabei stets die Form wahrt. Weitere Grußworte sprachen Pfarrerin Elfi Bauer im Namen beider Kirchengemeinden, Franz Raab für die örtlichen Vereine, Irma Wirsching für die Senioren und Rektorin Kroboth für die Grundschule. Im Schlusswort zeigte sich Jochen König überzeugt, dass der Spruch „Einer allein ist allein!“ die Marschrichtung für sein Handeln vorgebe. Er wolle seine Amtsgeschäfte auf partnerschaftliche Weise führen. Seinem Amtsvorgänger Reinhold Daiss zollte er ein großes Lob, dafür , wie jener mit Augenmaß und Weitsicht die Infrastruktur gestaltet habe.
Hinweis: Dieser Artikel wurde vor 4987 Tagen veröffentlicht.