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Herbstausfahrt des Obst– und Gartenbauvereins Mutlangen mit Besuch in der Ungerer-​Ausstellung

Es hat schon eine gewisse Tradition, dass sich der Mutlanger Gartenbauverein bei seinen Herbst– und Frühjahrsausfahrten mit der Natur und der Kultur der näheren Heimat befasst. So zog es die Mutlanger diesen Herbst nach Schwäbisch Hall.

Freitag, 24. September 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 48 Sekunden Lesedauer

MUTLANGEN (og). Grund für die Auswahl dieses Ziels waren zum einen das wunderschöne Fachwerkensemble der Stadt und zum anderen die Ausstellung von über 600 Werken von Tomi Ungerer in der Kunsthalle Würth. Bei der Stadtführung erfuhren die Gartenbaufreunde viel über die Geschichte der Stadt, über die Namensgebung und natürlich über das, was die Stadt früher reich gemacht hat, das Salz. Die Salzgewinnung war damals dominant in der Stadt. Es wurde aus dem Wasser einer salzhaltigen Quelle durch Sieden gewonnen. Hierzu brauchte man sehr viel Brennholz. Diese großen Brennholzstapel prägten alle freien Plätze im Bereich des Kochers.
Autogrammstunde
mit dem Künstler
In dieser wirtschaftlich guten Situation gab es reiche Bürger, die sich massive Häuser aus Stein bauen konnten. Daher auch der Ausspruch „steinreich“. Die weniger begüterten bauten ihre Häuser aus einem hölzernen Fachwerk, dessen Aussparungen mit Lehm und Flechtwerk geschlossen wurden. Aber wer zeigt schon gerne, dass er sich kein steinernes Haus leisten kann? So wurde das Fachwerk so manchen Hauses durch Verputzen verdeckt. Heute hat sich dieser alte Wohlstandsmaßstab geändert, und die Bürger haben an vielen Häusern das Fachwerk wieder frei gelegt und präsentieren es stolz den Besuchern der Stadt. Sie flankieren damit auch den Marktplatz mit der imposanten Freitreppe hinauf zur Kirche St. Michael.
Der zweite Teil des Stadtbesuchs war der Kunst gewidmet. In der Kunsthalle Würth waren letztmals an diesem Wochenende eine Vielzahl von Werken Tomi Ungerers zu sehen. Die Gartenbaufreunde betraten die Kunsthalle aus zwei Gründen sehr gut vorbereitet. Zum einen hatte Reinhold Schneider, der zusammen mit Peter Pfitscher die Ausfahrt geplant und organisiert hatte, den Teilnehmern den Lebenslauf und den künstlerischen Werdegang Tomi Ungerers erläutert.
Zum anderen kam der Künstler höchst persönlich just zusammen mit den Mutlangern zu einer Autogrammstunde in die Kunsthalle. Zusätzlich ausgestattet mit dem persönlichen Eindruck von Ungerer konnte man sich nun der sehr gut gegliederten Ausstellung widmen. Es war einfach phantastisch, wie der Künstler Probleme, Verhaltensweisen oder gesellschaftliche Zustände darstellt und damit unsere Welt oftmals mit wenigen Strichen auf den Punkt gebracht hat. Verblüffend auch die Vielseitigkeit Ungerers. So konnte sich jeder für eine intensivere Betrachtung den Themenbereich aussuchen, der ihn am meisten angesprochen hat.
Was wäre ein solcher Tag ohne einen harmonischen Abschluss? Ein gemeinsames Abendessen und ein gemütliches Beisammensein mit Musik von Helmut Marx, der mit schmissigen Solostücken und Gesangsbegleitung aufwartete, begeisterte die Ausflügler ein weiteres mal und machten den Tag nochmals zu einem Erlebnis.

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