Direkt zum Inhalt springen

Nachrichten Kultur

Ein Ausblick auf die Ausstellungen des Gmünder Kunstvereins: Gegensätzliche Positionen und die Schau der Möglichkeiten

In dieser Woche steigt der Gmünder Kunstverein in seiner Galerie im Kornhaus in die neue Saison ein. Sechs Ausstellungen sind bis Sommer 2011 vorgesehen, sie sollen das ganze Spektrum künstlerischer Möglichkeiten widerspiegeln.

Donnerstag, 09. September 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 53 Sekunden Lesedauer

KUNST (rw). Gegensätzliche Positionen zeichneten die Ausstellungen aus, sagt Kunstvereinsvorsitzender Albrecht Vogel, und mit „Positionen“ ist das ganze Programm überschrieben. In jedem Fall erwartet die Galeriebesucher ein heterogenes und durchaus überraschendes Bündel von Ausstellungen von Künstlern aus der Region, deren Namen geläufig sind, aber auch von solchen, deren Bekanntschaft zu machen man als Gewinn verbuchen wird.
Andreas Heinrich Adler und Gez Zirkelbach machen am Freitag, 10. September, um 20 Uhr den Auftakt in einer gemeinsamen Ausstellung — die zum ersten Mal auch gemeinsame Arbeiten zeigt. Beider gemeinsamer Nenner ist, dass sie gerne experimentieren und mit dem Zufall spielen. Der eine erstellt seinen „Lesestoff“ mit Hilfe von chemischen Substanzen, die miteinander reagieren; dem anderen kann alles Thema werden — ob Stuhl oder Figur. Zirkelbach bevorzugt die Andeutung und das Fragmentarische. Die Lücken zu füllen, das könnte die Aufgabe des Betrachters sein.
Arbeiten aus dem „Transitus-​Projekt“ stellt CHC Geiselhart vor, der mit Malerei, Skulptur und Druckgraphik seit 20 Jahren daran arbeitet, eine komplexe Werkreihe, die über die verschiedenen bildnerischen Gattungen hinweg vom Unterwegssein erzählt, von Übergang und Wandlung (12. November bis 19. Dezember).
Paul Stummer kommt aus dem Handwerk, arbeitet aber seit langem auch künstlerisch: „Dreiseitig“ ist der Titel seiner Ausstellung. Er zeigt neue Reliefbilder, erinnert mit Objekten aus Holz an den elf Jahre zurückliegenden Sturm „Lothar“ und fügt Fossilienfundstücke aus dem Albvorland zusammen (14. Januar bis 27. Februar). Die Backnanger Künstlergruppe ist mit vier Vertretern vom 25. März bis zum 1. Mai zu Gast im Gmünder Kunstverein. Vor über 20 Jahren gegründet, zeichnet sich die Gruppe durch stilistische Vielfalt und ein Gespür für Aktuelles aus. Identität schöpft sie nicht aus einem künstlerischen Programm, sondern aus erfolgreich realisierten Projekten, Ausstellungen und Impulsen für das Kulturleben Backnangs. Genau hinschauen sollte man bei den meist kleinformatigen Arbeiten von Katja Fischer („Eyes Wide Open“; 13. Mai bis 26. Juni). Zarte Momente und stille Beobachtungen eröffnen dem Betrachter eine Welt im Hier und Jetzt.
Das „Augenglück“ (8. Juli bis 14. August) beschwört auch Helga Schuhmacher, wenn auch auf eine ganz andere Weise als Katja Fischer. Ihre Malerei und Objekte, die an die konkrete Kunst der klassischen Moderne erinnern, folgen einer strengen geometrischen Linie. Was aber zunächst so ruhig erscheint, beginnt bei längerem Betrachten zu flirren. Hier beginnen die Augen zu tanzen.
Last not least: die traditionelle Jahresausstellung des Kunstvereins, mit der die Künstlermitglieder des Gmünder Kunstvereins sich zum Jahresende in der Predigergalerie präsentieren. Der „Querschnitt“ zeigt in der Prediger-​Galerie über 100 Arbeiten des regionalen Kunstschaffens aller Sparten bis hin zum Schmuck vom 10. Dezember bis zum 23. Januar nächsten Jahres.

14 Tage kostenlos und unverbindlich testen?
Das RZ-Probeabo - digital oder klassisch mit Trägerzustellung

1811 Aufrufe
455 Wörter
4988 Tage 10 Stunden Online

Beitrag teilen

Hinweis: Dieser Artikel wurde vor 4988 Tagen veröffentlicht.


QR-Code
remszeitung.de/2010/9/9/ein-ausblick-auf-die-ausstellungen-des-gmuender-kunstvereins-gegensaetzliche-positionen-und-die-schau-der-moeglichkeiten/