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… aber es handelt sich auch um eine andere Insel: „Dance Masters — Best of Irish Dance“ im Stadtgarten

Eine Danceshow der ganz besonderen Art erwartete die Besucher am Montagabend im Stadtgarten Schwäbisch Gmünd. Die „Dance Masters – Best of Irish Dance“ luden die Besucher auf eine spannende Reise durch die Geschichte des Irischen Tanzes ein. Von Christine Lakner

Mittwoch, 19. Januar 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
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SHOW. Und die Reise begann im 18. Jahrhundert mit den wandernden Tanzlehrern, den „Dance Masters“. Diese reisten von Dorf zu Dorf und brachten der ländlichen Jugend dort neue, teilweise höchst komplizierte Tanzschritte bei. Sie kreierten Gruppen — und Solotänze und trugen untereinander öffentliche Wettbewerbe aus, die derjenige mit dem größten Repertoire an Schritten gewann.
Man erlebte die Anfänge des irischen Stepptanzes bis hin zu seinem Siegeszug um die Welt. Das war auch der Hintergrund, vor dem der Tanzmeister Patrick (James Greenan) mit flinken Hacken und unglaublichen Akrobatenbeinen um Kate (Sarah Woods) wirbt. Doch diese ist schon vergeben. Der Beginn einer komplizierten Dreiecksbeziehung ist absehbar, Patrick möchte unbedingt seine Kate erobern, die seine Liebe anfangs nur zögerlich erwidert. Und so schickte der Erzähler, der aus dem Off zu den Zuschauern sprach, den Tanzprofi zurück ins 18. Jahrhundert. Mit dem Versprechen: Wir werden tanzen, was die Schuhe hergeben.
Genau diesen Satz nahmen sowohl die Solisten als auch das Tanzensemble wörtlich: Patrick produzierte mit seiner hochprofessionellen Fußarbeit ein akustisches Dauerfeuer. Neben Kate und Patrick brillierte mit Soloeinlagen auch Kevin (Claran O’Leary), der Kontrahent von Patrick in der Dreiecksbeziehung, bei dem die Füße so schnell steppten, dass das Auge kaum folgen konnte.
Aus der Ferne konnte man die Geschwindigkeit zwar nur erahnen, auf einer Großbildleinwand wurden die umherwirbelnden Füße aller Tänzer herangezoomt. Was den Zuschauern an diesem Abend gezeigt wurde, hatte hohe Qualität, sowohl tänzerisch wie auch instrumental. Dem irischen Ensemble gelang es mit ganz bunten glitzernden Kostümen, ausgefeilten Choreografien und den perfekt ausgeführten „clicks“, mit denen die zahlreichen Facetten des Irish-​Dance ausgedrückt werden, in den Besuchern die Tradition irischer Tanzabende und den Zauber der grünen Insel lebendig werden zu lassen.
Mit größter Präzision und Perfektion brachten die rund 15 Tänzer den besonderen Rhythmus des Irish-​Dance zum Klingen. Sie vereinten geschickt virtuosen Stepptanz mit irischer Folklore und Elementen des klassischen Balletts, den Takt dirigierte immer wieder Patrick mit seinen Kampfschreien. Obwohl die jungen Tänzer in dem einen oder anderen Tanz von Steppclicks aus den Lautsprechern unterstützt wurden, vibrierte schon kurz nach Beginn der Show nicht nur der Tanzboden auf der Bühne, sondern die Stimmung im ganzen Saal.
Hinzu kamen diverse instrumentale Darbietungen mit typisch irischem Sound, die das eine oder andere Mal vielleicht doch etwas zu lang waren. Mit Siobhan O’Connar, die nicht nur sehr gut tanzen, sondern auch singen kann stand auch ein wahres Gesangstalent auf der Bühne. Für das romantische Lied „In the arms of the angel“ erntete sie einen Riesenapplaus. Für alle Beteiligten gab es immer wieder Szenenapplaus für besonders atemberaubende Einlagen.
Und am Ende antwortete das leider nicht sehr große Publikum mit Jubelrufen und enthusiastischen Pfiffen auf eine perfekt arrangierte Show.

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