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owohl vom Bauernverband als auch von den beiden großen Geflügelhaltern wurde betont, es bestehe kein Anlass zur Sorge

Wer möchte schon gerne ein dioxinbelastetes Frühstücksei auf dem Tisch? Verbraucher, die regional erzeugte und vermarktete Produkte kaufen, müssten sich keine Sorgen machen, versichern Erzeuger aus dem Gmünder Raum sowie der Bauernverband. Von Gerold Bauer

Samstag, 08. Januar 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 33 Sekunden Lesedauer

OSTALBKREIS. Alle Jahre wieder — dies gilt nicht nur für Weihnachten, sondern auch für Lebensmittel-​Skandale. Von den aktuellen Dioxinbelastungen schien Baden-​Württemberg verschont geblieben zu sein. Doch nun wurde gemeldet, dass ein kleinerer landwirtschaftlicher Betrieb im Raum Göppingen ebenfalls betroffen sein soll. „Das ist alles noch recht spekulativ, ich kann mir eigentlich kaum vorstellen, dass ein Lastzug durch halb Deutschland fährt, um einen kleinen Hof mit Futtermitteln zu versorgen“, meldete Anton Weber aus Waldstetten gestern Zweifel an. Als Vorsitzender der Ostalb-​Bauern kennt er die Vermarktungswege von Futtermitteln recht genau und verweist darauf, dass im Süden ein dichtes Netz an zertifizierten Herstellern existiere, bei denen heimische Bauern zukaufen, wenn sie nicht über ausreichendes Tierfutter aus eigener Produktion verfügen. Er selbst zum Beispiel gebe den Lieferanten genau die Komponenten und das Mischungsverhältnis vor und habe sich aus aktuellem Anlass vom Hersteller sogar schriftlich bestätigen lassen, dass die Lieferungen keine tierischen oder industriell erzeugten Fette enthalten. Regelmäßig lasse er selbst Stichproben in einem neutralen Labor seiner Wahl untersuchen.
Auf Nummer Sicher gehe man bezüglich der Eier, wenn man bei den renommierten Erzeugern im Gmünder Raum kaufe, betonen die beiden größten Geflügelhalter im Altkreis — der Geflügelhof Strobel (Großdeinbach) mit rund 10 000 Legehennen sowie das Schlossgut Horn (Göggingen), wo zirka 6000 Legehennen gehalten werden. Bundesweit betrachtet sind dies Betriebe mit überschaubarer Struktur. Große Produzenten halten nämlich weit über 50 000 Legehennen.
Die beiden Betriebe aus dem Gmünder Raum lassen nach eigenen Worten ihr Futter direkt auf dem Hof mischen und füttern weitestgehend Getreide und Mais — entweder selbst erzeugt oder aus regionaler Produktion stammend.
Als Zusatzstoffe werden Eiweiß (Soja), Kalk und Mineralien beigemischt, erfuhr die RZ vom Großdeinbacher Betrieb. Dies garantiere hohe Qualität, besten Geschmack und goldgelben Dotter, ist in einem aktuellen Kundeninformationsblatt des Geflügelhofs Strobel zu lesen.
Betriebsleiter Stefan Emer aus Horn nennt auch noch Pflanzenöl als Zusatzstoff. Und er unterstreicht, dass Erzeuger mit regionaler Vermarktung es sich gar nicht leisten können, bei der Qualität Abstriche zu machen und so den guten Ruf zu ruinieren. „Das würden einem die Kunden nicht verzeihen!“, ist er sicher.

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