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Nachrichten Ostalb

Strahlrohre gegen Blasinstrumente getauscht /​Erste Probe des Kreisfeuerwehrorchesters im Mutlanger „Florian“

Die Feuerwehren aus dem Ostalbkreis haben mit der Ostalb-​Polizei nun in einem Punkt gleichgezogen: Auch sie haben jetzt ihr eigenes Orchester, das zum Beispiel als Ergänzung zu den bestehenden Spielmanns– und Fanfarenzügen Feuerwehrveranstaltungen musikalisch umrahmen kann. Von Gerold Bauer

Donnerstag, 17. März 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 18 Sekunden Lesedauer

MUTLANGEN. Warum haben die Ostalb-​Feuerwehren eine eigene Blaskapelle gegründet? „Weil es bisher noch keines gab“, beantwortete Dr. Reinhard Barth diese Frage ganz pragmatisch und mit einem Schmunzeln auf den Lippen. Barth hat in diesem neuen Klangkörper als Dirigent die Stabführung übernommen. Viele kennen den Waldstetter als Bereitschafts– und Notarzt beim DRK oder als Conferencier und aktives Mitglied im Verein Hilfe für Togo e.V. Doch seit vielen Jahren ist der Arzt musikalisch ebenfalls sehr aktiv – zum Beispiel als Mitglied des renommierten und anspruchsvollen Ensembles „Swabian Brass“ oder als Musiker im Spielmannszug der Waldstetter Feuerwehr.
Ein Instrument beherrschen ist eine Sache, doch die teilweise komplizierten Partituren und Notensätze für ein Orchester durchschauen und den einzelnen Registern die richtigen Anweisungen für die Umsetzung geben zu können, ist eine andere. Denn nicht selten spielt jedes Register eine ganz andere Melodie – und nur durch das exakte Timing wird daraus ein konzertanter Wohlklang. Sein Know-​How für die Leitung eines Blasorchester hat Dr. Barth schon vor vielen Jahren durch den Besuch eines Dirigentenlehrgangs beim Blasmusikverband erworben. Nun stand er also am Montag im Saal des Mutlanger Feuerwehrgerätehauses und freute sich, dass ihm über 20 Musikerinnen und Musiker mit ihren Instrumenten gegenüber saßen. Sie alle brachten neben ihren Instrumenten auch schon die nötigen Vorkenntnisse mit, denn fast alle sind parallel zum Feuerwehrorchester auch in Musikvereinen oder im Spielmannszug aktiv. Über den Kauf von teuren Uniformen braucht man sich auch keine Gedanken machen – denn jedes Mitglied einer Feuerwehr hat ja bereits eine Ausgehuniform, die sich von denen anderer Wehren im Prinzip nur durch den Aufnäher mit dem individuellen Wappen unterscheidet.
Wer die Blasmusikszene kennt, weiß, dass viele Vereine beim tiefen Blech eher schwach besetzt sind. Deshalb war Dirigent Dr. Reinhard Barth recht überrascht, dass diese Sparte im neuen Kreisfeuerwehrorchester gleich auf Anhieb in der ersten Probe sehr gut besetzt war. Verstärkung sollten die Musikerinnen und Musiker auf alle Fälle noch bei den Trompeten und den Klarinetten brauchen – aber grundsätzlich sind natürlich in allen Registern noch zusätzliche Instrumentalisten herzlich willkommen, betonte der Dirigent. „Im Moment sind es 25 Musiker, aber etwas mehr als 30 sollten es noch werden, damit dieses Ensemble auch die Bezeichnung Orchester verdient“, so Barth im Gespräch mit der Rems-​Zeitung. „Und wenn wir am Ende 50 wären, hätte ich auch nichts dagegen!“
Nach einer gewissen Vorlauf-​Phase und einem an alle Feuerwehren verteilten Aufruf hatte es im Februar eine erste Besprechung gegeben, die in Waldstetten stattfand. Bei der ersten Probe in Mutlangen wurden dann gleich Nägel mit Köpfen gemacht und mehrere Kompositionen aus dem Bereich Marsch und Polka angestimmt. Sodann wurden die nächsten drei Probentermine vereinbart.
Denn schließlich will das Ensembel möglichst bald so gut eingespielt sein, dass den Proben der erste Auftritt folgen kann. Wenn alles erwartungsgemäß laufen wird, dann kann das Publikum dieses neu gegründete Kreisfeuerwehrorchester schon bei der Versammlung des Kreisfeuerwehrverbandes im Frühsommer live erleben.
Was man bei der ersten Probe in Punkte Marschmusik und Polka zu hören bekam, hat schon sehr vielversprechend geklungen. Und dies, obwohl die Ensemblemitglieder die Stücke vorher nicht kannten, sondern vom Blatt spielen mussten.

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