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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Yogendra Shah sucht über die Rems-​Zeitung Gmünderinnen und Gmünder, die ihn gekannt haben

Es ist viel Zeit vergangen. 43 Jahre, um genau zu sein. Aber Yogendra Shah hat seine Zeit in Gmünd nie vergessen. Und jetzt wünscht er sich nichts so sehr, wie wieder Kontakt zu haben zu den Menschen, die ihm einst unvergesslich schöne Eindrücke geschenkt haben.

Mittwoch, 23. März 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
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SCHWÄBISCH GMÜND (bt). Von Januar 1966 bis zum Juni 1968 hat Yogendra Shah in der Bifora Uhrenfabrik gearbeitet. Der junge Inder tat sich zunächst nicht leicht in dieser so ganz anderen Welt. Von Anfang an war freilich auch die Faszination da, und die Freude darüber, mit so viel Freundlichkeit und Verständnis aufgenommen zu werden.
Bei Bifora war er in allen Abteilungen eingesetzt, um den Betrieb wirklich kennen lernen zu können. Das traditionsreiche Unternehmen, das fast ein Jahrhundert lang die feinmechanische Industrie in Schwäbisch Gmünd geprägt und in den 50ern und 60ern zeitweise über tausend Mitarbeiter beschäftigt hat, setzte nicht nur frühe Meilensteine zur sozialen Absicherung ihrer Mitarbeiter, sie war auch ausgesprochen weltläufig. Insbesondere in den 60ern herrschte ein Klima, in dem das Fremde nicht bedrohlich war, sondern schlicht interessant. Für den jungen Mann aus Indien war die Bifora als eine der weltweit größten Armbanduhr-​Fabriken auf dem Höhepunkt ihres Erfolges ein Glücksfall. Damals hatte der Armband-​Chronometer Unima Kultstatuts, doch noch mehr als die Technik hatten es Yogendra Shah die Menschen angetan. Gewohnt hat er damals in der Lorcher Straße 6, direkt bei der Fabrik, und hier fand er Freunde, die er all die Jahre nicht vergessen hat. Von „Love and Hospitality“ schreibt er, am besten übersetzt mit Freundlichkeit, Herzenswärme und Gastfreundschaft.
Nachdem er in den vergangenen 43 Jahren wenig Gelegenheit hatte, deutsch zu sprechen und zu schreiben, sind seine Sprachkenntnisse ein wenig eingerostet, aber er gibt sich alle Mühe: Immerhin wünscht er sich mehr als alles andere Kontakt zu den früheren deutschen Freunden. Jeden Mittwoch traf man sich damals bei der Carl Duisberg Gesellschaft, die sich dem Auslandsstudium und grundsätzlich der Förderung wissenschaftlicher Nachwuchskräfte verschrieben hatte; „Frau Funk und Dr. Naschold“ nahmen sich damals des Fremdlings an; Dorothy (Dorothea?) stellte ihn dem „Fräulein Clare (Klara?) Dangelmaier“ vor, die seine „Schwester“ geworden sei. Weiter erinnert er sich an „Brij Anand, Frl. Linke und Alfred“, außerdem an Peter Effenberger, der vermutlich als technischer Zeichner für die ZF gearbeitet und später Marianna Lang geheiratet hat — die beiden haben ein „Hausl gebaut in Waldstattan“. Beim Telefonat mit Yogendra Shah fiel dem „indischen Schwaben, wie er sich gerne nennt, spontan ein Lieblings-​Satz ein: „Schaffe, schaffe, Hausl bauen“. Wie gesagt, er hätte gerne Kontakt zu seinen Gmündern — auch an „Herrn Freybler“, der in der ZF arbeitete, erinnert er sich dankbar, ebenso an Franz Neufischer, Karl Lange und Walter Barth, die ihn Deutsch gelehrt haben.
Zu erreichen ist Yogendra Sha über E-​Mail, yogendra@​vibrantfarbe.​com, oder über die Rems-​Zeitung.

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