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Drei Kammerchöre gaben in der Franziskuskirche ein gemeinsames Konzert mit klassischen und modernen Kompositionen

Zu einem Begegnungskonzert luden der Kammerchor Vokalpur des Scheffold-​Gymnasiums Schwäbisch Gmünd, der Kammerchor des Kopernikus-​Gymnasiums Wasseralfingen und der Kammerchor der freien Waldorfschule Schwäbisch Gmünd ein.

Freitag, 01. April 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 21 Sekunden Lesedauer

KONZERT (cl). Mit einem gemeinsamen geistlichen Konzert begeisterten sie die zahlreichen Besucher in der Franziskuskirche. Zu Beginn trat der Kammerchor der Freien Waldorfschule Schwäbisch Gmünd unter Leitung von Walter Johannes Beck auf.
Mit drei der „Psalmen Davids“ von Heinrich Schütz überzeugten die jungen Sänger auf Anhieb. Einfühlsam, fast besinnlich sangen die jungen Leute, unterstützt von der Orgel, und konnten durch ein gelungenes Stimmwechselspiel immer neue Raumklang-​Kombinationen schaffen.
Bei dem im Kanon gesungenen Psalm „Danket dem Herrn, denn er ist sehr freundlich“ überzeugten vor allem die Solisten mit einem schön timbrierten und textverständlichen Gesang. Walter Johannes Beck, der in diesem Psalm neben dem Dirigieren auch noch den Bass-​Solopart sang, brachte den textlichen Inhalt mit einer vibrierenden Anschaulichkeit nahe und die jungen Sängerinnen und Sänger vermochten seinen Vorstellungen einer musikalischen Umsetzung von Schützens kompositorischen Künsten bis in die sensitivsten Ebenen zu folgen.
A cappella ganz unterschiedlicher Epochen hatte dann der Kammerchor des Kopernikus-​Gymnasiums Wasseralfingen vorbereitet. Unter der Leitung von Thomas Baur sangen die Sängerinnen und Sänger ausschließlich aus ihrem geistlichen a cappella Programm und somit zumeist auf lateinischer Sprache. Es erklangen Kompositionen von W.A. Mozart „Kyrie KV 90“ und Josef Rheinberger „Abendlied“, aber auch Werke von noch wenig bekannten, jüngeren Komponisten, wie Eric Whitacre „Lux aurumque“ und György Orban „Daemon“.
Thomas Baur gelang ein schöner Kontrast zwischen klassischen und modernen Kompositionen. Vor allem bei der Widergabe des „Daemon“ von György Orban setzte er nicht in erster Linie auf Schönklang, sondern lotete mit bohrender Intensität die außerordentlich expressive Klangsprache aus und unterstrich das Herbe, Grelle und Aufwühlende.
Er scheute sich auch nicht, den Sängerinnen und Sängern durchweg ein Maximum abzuverlangen. Diese wurden aber den Interpretation vollauf gerecht und vermittelten keineswegs dein Eindruck, dass sie an ihre Grenzen gelangten. Die Stimmlagen waren ausgewogen besetzt, die Sänger mussten kaum jemals forcieren, und ihre gesangliche Sicherheit und Präzision verdiente Hochachtung. Nicht umsonst wurde der Kammerchor des Kopernikus-​Gymnasiums Wasseralfingen unter anderem schon mit dem 1. und 2. Chorpreis Deutscher Sprache bei den Schulchortagen ausgezeichnet.
Den Abschluss dieses Begegnungskonzertes gestaltete der Kammerchor Vokalpur des Scheffold-​Gymnasiums Schwäbisch Gmünd. Mit „Mass“, einer Komposition des aus den USA stammenden Komponisten Steve Dobrogosz bot Vokalpur ein von Kontrasten geprägtes Werk aus Elementen des Jazz und des Rock und einer zeitgenössischen Tonsprache. Unter Leitung von Winfried Butz wurde die „Mass“ in der Fassung für Chor, Klavier und Streicherensemble aufgeführt werden. Der stellenweise rhythmisch und harmonisch sehr anspruchsvolle Klavierpart lag in besten Händen: Der junge Gmünder Pianist Patryck Gawliczek konnte ihn meistern, weil er stilistisch offen war.
Die Streicherpartien wurden von Schülern und Musiklehrern des Scheffold-​Gymnasiums übernommen.
Vokalpur machte diese Komposition zu einem eindrücklichen Erlebnis für die Besucher – die Musik gefiel, die jungen Sängerinnen und Sänger versprachen großen Hörgenuss und bereicherten zusammen mit den Instrumentalisten den Chorraum. Mit disziplinierter Stimmführung und bestechender Artikulation stellten die Ausführenden das kraftvolle Kyrie und das rhythmisch orientiert Benedictus bei welchem spürbar der Groove im Vordergrund stand einem swingenden Gloria entgegen. Das eher am Blues orientierte Sanctus sowie das Agnus Dei sangen die Sängerinnen und Sänger mit viel Hingabe und Leidenschaft.
Im Anschluss an das Konzert überreichte das Regioteam Schulmusik im Ostalbkreis jedem der drei Kammerchöre eine Teilnehmerurkunde, welche von den jeweiligen Chorleitern unter viel Applaus entgegengenommen wurden.

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