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Die Zukunft des Schattentheater-​Museums

Wuchtige Hammerschläge setzten vor zwei Jahren den Auftakt für ein neues Schattentheatermuseum im Freudental. Dann wurde es wieder stiller. Aber es geht weiter, versichert Rainer Reusch, der Schattentheater-​Macher und Figurensammler.

Donnerstag, 12. Mai 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
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THEATER (rw). Vor über 15 Jahren bot das Internationale Schattentheater Zentrum der Stadt Schwäbisch Gmünd seine wertvolle und einmalige Sammlung zeitgenössischer Schattenfiguren an. Die Stadt zeigte Interesse und wollte die Sammlung im Kornhaus unterbringen. Diese Option zerschlug sich. Daraufhin sollten die Exponate in das Städt. Museum. Aber auch dieses Vorhaben ließ sich nicht verwirklichen. Zuletzt war ein Neubau im Freudental im Gespräch. Alles ohne Erfolg.
Richard Arnold, machte diesem Marathon nach seiner Wahl zum Oberbürgermeister 2009 kurzerhand ein Ende. Er bestimmte, dass das Museum in den inzwischen leerstehenden Räume des Kunstvereins im Freudental untergebracht wird. Rainer Reusch nahm Verbindung mit der Fachhochschule für Gestaltung in Gmünd auf. Prof. Biste unterstützte das Vorhaben und so entstanden in Zusammenarbeit mit ihm und den Studierenden der Hochschule attraktive Pläne für die Innengestaltung des Museums. Mit Hilfe städtischer Handwerker wurden die Räume provisorisch gerichtet.
Plötzlich meldeten sich mehrere Investoren, die die Häuserzeile am Marktplatz und im Freudental kaufen wollten, in dem das Museum im Aufbau war. Ein Abwarten weiterer Bauvorhaben war nötig. Inzwischen gab die Stadt der Projekt– und Entwicklungsgesellschaft HBB/​Sepa aus Hamburg/​Stuttgart den Zuschlag. Diese Firma ist auch in die Neugestaltung des Bahnhof– und Hortenareals eingebunden. HBB/​Sepa will das Haus Marktplatz 27 (rechts von der Mohrenapotheke) im Bestand sanieren. Als Option für die Eröffnung des Museums wird jetzt das Landesgartenschaujahr 2014 angepeilt. Biste und Rainer Reusch werden die Zeit des Neubaus nicht nutzlos verstreichen lassen und in der Zwischenzeit im Rahmen der Möglichkeiten verschiedene Inneneinrichtungsgegenstände herstellen, so dass der Einzug in die neuen Räume zügig von statten gehen kann, wenn der Neubau steht. Das Museum wird keines der üblichen Museen werden, wo der Besucher von Vitrine zu Vitrine wandelnd schaut und schaut. Es soll ein interaktives Mitmachmuseum werden, in dem sich die Besucher handelnd und experimentierend Wissen über das Phänomen von Licht und Schatten aneignen können. Natürlich wird es auch Vitrinen geben, aber der Schwerpunkt wird auf dem Selbsttun liegen. „Unserer Kenntnis nach gibt es nirgendwo auf der Welt ein Erlebniszentrum, das sich ausschließlich dem zeitgenössischen Schattentheater widmet“, sagt Rainer Reusch. Dieses ständige Museum soll eine wertvolle Ergänzung zu den Internationalen Schattentheater-​Festivals sein, die ja nur alle drei Jahre stattfinden. Gleichzeitig wird Schwäbisch Gmünd seinem Ruf als „Hauptstadt des zeitgenössischen Schattentheaters“ gerecht.
In der Zwischenzeit, bis 2014, will Rainer Reusch die ehemaligen Kunstvereins-​Räume hin und wieder für Schattentheater-​Veranstaltungen nützen. „In kleinerem Rahmen ist das möglich, die Räume sind ja soweit gerichtet. Ich will ja schließlich ein Eisen im Feuer lassen.“

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