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„Unter der Gürtellinie“ im Alten Schlachthof: Fabian Sattler führt Regie

Das Büro, ein Schlachtfeld des Alltags, darum geht es in „Unter der Gürtellinie“. Der aus Schwäbisch Gmünd stammende Fabian Sattler führt dabei Regie. Auf einem Fabrikgelände am Ende der Welt tritt Produktionsinspektor Dobbitt voller Enthusiasmus seine neue Stelle an. Und dann geht alles schief.

Dienstag, 17. Mai 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 37 Sekunden Lesedauer

THEATER (pm). Sowohl sein Kollege Hanrahan als auch sein Chef Merkin empfangen Dobbitt mit Argwohn und teils offen zur Schau gestellter Antipathie. Schnell entbrennt zwischen den drei Männern ein perfider und zugleich grotesker Kampf um Macht, Anerkennung und die Wahrung der eigenen Überzeugungen: Es wird unerbittlich taktiert, manipuliert und hemmungslos gemobbt. Doch hinter der leichtfüßigen Komik absurder Wortgefechte werden nach und nach auch tiefere Sehnsüchte und Ängste spürbar. Denn die Hiebe unter die Gürtellinie berühren nicht nur die wunden Punkte der Kollegen, sie zwingen jeden der Protagonisten auch zu einer Auseinandersetzung mit den eigenen Schwachstellen. Eine passendere Spielstätte als den alten Gmünder Schlachthof hätte man für das zeitgenössische Theaterstück des US-​amerikanischen Autors Richard Dresser nicht finden können. Die leeren Hallen des ehemaligen Schlachtbetriebs verleihen dem Szenario eine ungewöhnlich authentische Atmosphäre, die das Geschehen nicht nur inhaltlich schärfen, sondern zudem optisch und sinnlich intensivieren wird. Ob Dressers Figuren Gefangene des Systems bleiben oder den Ausbruch wagen, will das Ensemble noch nicht verraten. Vorab nur soviel: „Für das Spiel in der Kampfarena werden wir über eine Tonne Sand in den Schlachthof schütten“, sagt Regisseur Fabian Sattler, der vor seinem Schauspielstudium an der Folkwang-​Hochschule Essen schon bei Aufführungen der Gmünder Bühne mitwirken und dabei erste Theatererfahrungen sammeln konnte.
„Die Inszenierung überzeugt durch eine zündende Grundidee, eine brandaktuelle Thematik und eine beeindruckende darstellerische Leistung. So manches Lachen blieb den Zuschauern im Halse stecken, da die Satire über Grabenkämpfe am Arbeitsplatz schon allzu oft Realität geworden ist.“ So schrieb die Essener Presse nach der dortigen Premiere.
Bojan Vuletic hat die Musik eigens für diese Produktion komponiert. In künstlerischer Doppelspitze mit dem Trompeter Nate Wooley aus New York ist auch musikalisch ein eindrucksvoller Theaterabend zu erwarten. Der Regisseur ist Fabian Sattler — gebürtiger Gmünder, der inzwischen als Schauspieler und Regisseur an verschiedenen Theatern tätig ist. Fabian Sattler hat bei der Parler Theater AG und der Gmünder Bühne zum ersten Mal Theaterluft geschnuppert.

Aufführungen: Freitag, 27. Mai, und Samstag, 28. Mai, jeweils 20 Uhr. Alter Schlachthof Schwäbisch Gmünd, Schlachthausstraße 10, Schwäbisch Gmünd. Karten im i-​Punkt Schwäbisch Gmünd, Tel: (07171) 603‑4250

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