Direkt zum Inhalt springen

Nachrichten Ostalb

Dr. Helmut Rössler sprüht auch noch im Alter von 60 Jahre nur so vor Dynamik und Ideen

Dr. Helmut Rössler sprüht nur so vor Ideen und ist bekannt für sein Engagement als Pädagoge. Viele seiner Schüler heimsten Preise in Wettbewerben ein — und er selbst wurde mit dem deutschen Lehrerpreis ausgezeichnet. Morgen feiert er seinen 60. Geburtstag.

Samstag, 21. Mai 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 32 Sekunden Lesedauer

Von Gerold Bauer
SCHWÄBISCH GMÜND/​HEUBACH. Mit dem Country-​Sänger Johnny Cash hat der Studiendirektor und Fachabteilungsleiter am Rosenstein-​Gymnasium eines gemein: er ist der „Man in Black“. Doch sein stets schwarzer Anzug, getragen mit schwarzem Hemd ohne Krawatte oder mit Rollkragenpullover, ist beim ihm kein Ausdruck einer trübseligen Stimmung. Ganz im Gegenteil — es gibt wenige Menschen, die so quirlig und optimistisch ihre Aufgaben angehen, wie Dr. Rössler. Die Begeisterung für die Inhalte, die er im Unterricht vermittelt, ist ansteckend, so dass er es immer wieder schafft, den Funken überspringen zu lassen und Schülerinnen oder Schüler mit auf dem Weg der tiefgreifenden Erkenntnisse zu nehmen. Den Stoff, der im Lehrplan steht, vermittelt er zwar auch, doch dies ist dem studierten Germanisten und Geographen, der auch Ethik und Spanisch unterrichtet und Türkisch spricht, nicht genug. Ein „Studium Generale“, interdisziplinäre Betrachtungen sowie das selbstständige, freiwillige Lernen nicht erst auf der Uni, sondern schon im Gymnasium — dies sind erklärte Ziele von Rössler.
„Man unterschätzt oft das Leistungsvermögen und die Leistungsbereitschaft der Schüler. Doch wenn man ihnen eine verantwortungsvolle Aufgabe gibt, dann sind sie zu erstaunlichen Leistungen fähig“, begründet er die ständigen Erfolge seiner Schüler(innen) — im Bundesfremdsprachenwettbewerb sowie im Ethik-​Wettbewerb der Landeszentrale für politische Bildung, bei „Jugend schreibt“ der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sowie im Themenkomplex „Jugend und Wirtschaft“ oder im Bereich des Umweltschutzes. Unter seiner Federführung nahm das Rosenstein-​Gymnasium an internationalen Projekten mit Slowenien, Tschechien oder der Türkei teil; und seit 20 Jahren betreut er den deutsch-​spanischen Austausch im Rahmen der Schulpartnerschaft mit Tarragona.
Diese Auflistung zeigt, dass Rössler immer um eine Vernetzung seiner Fächer bemüht ist. „Exkursionen sind keine Spazierfahrten, sondern ein besonders intensiver Unterricht“, lautet sein Credo. Fachkenntnis, Engagement und Überzeugungskraft sind nach seiner Auffassung für einen Lehrer unabdingbar. Rund 1000 Reportagen „mussten“ seine Schüler schon schreiben; 200 davon wurden in der FAZ abgedruckt, und immer wieder werden am Rosenstein-​Gymnasium verfasste Arbeiten preisgekrönt. „Wer sich hinsetzt, um etwas zu schreiben, das dann veröffentlicht wird, setzt sich mit dem Thema viel intensiver auseinander als wenn es nur eine normale Schularbeit wäre, begründet er seine Vorliebe für journalistisches Arbeiten in der Schule.
Das besondere Veranstaltungsangebot im Rahmen von Schulfördervereinen gibt nach Rösslers Einschätzung einer Schule die Möglichkeit, sein anspruchsvolles Bildungsideal zu vermitteln. Das partnerschaftliche Miteinander von Schülern, Eltern und Lehrern schafft nach seiner Erfahrung eine besonders effektive Lernatmosphäre. Deshalb hat er schon als Junglehrer an einer hauswirtschaftlichen Schule in Aalen einen Schulverein gegründet. Von 1985 bis ‘91 war er an einer Privatschule in Barcelona tätig, die einen sehr hohen Bildungsanspruch hatte und von Lehrern und Schülern gleichermaßen viel verlangte.
Nach der Rückkehr aus Spanien kam Dr. Rössler an die Agnes-​von-​Hohenstaufen-​Schule, gründete mit „Magnesium“ erneut einen Schulverein und hat bis heute dessen Vorsitz inne. Auch die Ausschreibung des Magnesium-​Preises geht auf seine Initiative zurück. Als sich für ihn die Chance bot, Studiendirektor in Heubach zu werden, wechselte er aufs Rosenstein-​Gymnasium und gründete dort erneut einen Schulförderverein mit dem Namen „SaRose“.
Der Werdegang des in der Ledergasse und der Klarenbergstraße aufgewachsenen, inzwischen in Straßdorf wohnenden Gmünders war nicht geradlinig, aber immer zielstrebig. Nach Klösterleschule und Parler-​Gymnasium studierte er an der PH Gmünd für das Lehramt an Grund– und Hauptschulen und machte am Ende eine Fortbildung als „Reallehrer“. Das Germanistik– und Geographie-​Studium an der Uni Stuttgart folgte — und trotz des Umwegs über die PH schaffte es Dr. Rössler, schon 26-​jährig Gymnasiallehrer zu sein. Nebenberuflich erwarb er den akademischen Grad eines „Diplom-​Pädagogen“ und promovierte über das Thema „Die Ambivalenz des Fremden“.

14 Tage kostenlos und unverbindlich testen?
Das RZ-Probeabo - digital oder klassisch mit Trägerzustellung

6472 Aufrufe
610 Wörter
4747 Tage 9 Stunden Online

Beitrag teilen

Hinweis: Dieser Artikel wurde vor 4747 Tagen veröffentlicht.


QR-Code
remszeitung.de/2011/5/21/dr-helmut-roessler-sprueht-auch-noch-im-alter-von-60-jahre-nur-so-vor-dynamik-und-ideen/