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Präsentation einer Kunstsammlung: Die Evangelische Kirchengemeinde Lorch verkauft altes Gemeindehaus ans Ehepaar Tursic

Die Familie Tursic, die eine beachtliche Kunstsammlung ihr eigen nennt, hat von der evangelischen Kirche das alte Lorcher Gemeindehaus erworben. Pfarrer Christof Messerschmidt ist froh, dass dieses traditionsreiche Gebäude eine würdige Nachnutzung erfährt

Dienstag, 14. Juni 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 32 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND. Aufgrund der finanziellen Situation der Evangelischen Kirchengemeinde Lorch und der prognostizierten Entwicklung der Mitgliederzahlen und des finanziellen Aufkommens der Evangelischen Kirche in Deutschland hat der Kirchengemeinderat in Lorch ein Finanzierungskonzept entwickelt, das auf mehreren Säulen steht. Damit nimmt das Gremium seine Verantwortung für die zukünftigen Generationen war. Die Prognose der EKD besagt. dass allein schon aufgrund der demografischen Entwicklung ungefähr ein Drittel weniger Mitglieder zur Kirche gehören werden und damit verbunden ungefähr nur noch die Hälfte der Einnahmen an Kirchensteuermittel bis zum Jahr 2030. Die Kirchengemeinde Lorch hat deshalb die Stiftung Stadtkirche Lorch ins Leben gerufen, um zum einen die Substanzerhaltungsrücklage für die Stadtkirche und zu andern die Qualität der Kirchenmusik zu gewährleisten, die sowohl eine breite Ausstrahlung in die Stadt Lorch bietet wie auch eine gute Kinder– und Jugendarbeit und damit nicht zuletzt auch wertvolle Bildungsarbeit leistet. Eine zweite Säule ist die Finanzierung der Personalkosten in der Kindertagesstätte Mörike durch die Stadt Lorch, damit kann die Trägerschaft weiterhin von der Kirchengemeinde übernommen werden. Schließlich gehört eine Reduzierung des Gebäudebestands zum Konzept der Kirchengemeinde. Nach vielen Jahren hat sich die Kirchengemeinde vom alten Gemeindehaus getrennt und ist froh, mit der Familie Tursic einen Käufer gefunden zu haben, der das Haus einer sinnvollem Nutzung zuführen wird. Familie Tursic besitzt eine reichhaltige Kunstsammlung von Künstlern der sogenannten „Verschollenen Generation“ die dem „Expressiven Realismus“ zuzurechnen sind. Darunter versteht man Künstlerinnen und Künstler, die kurz gesagt, um 1900 geboren wurden, expressiv-​gegenständlich gemalt haben, aber trotz ihrer künstlerischen Qualität nicht die Bekanntheit erreicht haben, die ihnen kunstgeschichtlich zustehen würde. Die Sammlung beinhaltet vor allem Werke des in Kirchheim/​Teck geborenen Malers Franz Frank. Aber auch Alfred Wais, Wilhelm Geyer, Gustav Schopf, Manfred Pahl, Manfred Henninger, Fritz Ketz, Helmut Baumann und viele mehr sind in der Sammlung vertreten. Sowohl in monographischen Einzel– als auch in Gruppenausstellungen wird die Familie Tursic in den Erdgeschossräumen die Sammlung zukünftig öffentlich zugänglich machen. Für die Jugendlichen, die im alten Gemeindehaus bisher ihre Heimat hatten wird im Gemeindehaus der Kirchengemeinde Jugendräume zur Verfügung gestellt werden.

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