Direkt zum Inhalt springen

Nachrichten Ostalb

Landjugend Schwäbisch Gmünd auf Lehrfahrt /​Kultur und Industriegeschichte im Blickpunkt

Fünf Tage Köln, fünf Tage Spaß in der Rheinmetropole – das war das Ziel der diesjährigen Lehrfahrt der Landjugend Schwäbisch Gmünd. Das Programm war sehr vielseitig.

Freitag, 17. Juni 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 31 Sekunden Lesedauer

Von Carina Grünenwald
OSTALBKREIS. Frühmorgens ging es für die Mitglieder der Landjugend mit dem Bus los. Die Anreise erfolgte über Mannheim, wo die Landjugend einen Stopp einlegte um die John Deere Werke zu besichtigen.
In Mannheim begann alles 1921 mit dem legendären Lanz Bulldog HL12. Dies war der erste Traktor der in Mannheim gebaut wurde. Doch seitdem John Deere im Jahr 1956 die Aktienmehrheit an der Heinrich Lanz AG übernahm hat sich viel verändert.
Die John Deere Werke Mannheim sind die zweitgrößte Fabrik des Unternehmens überhaupt und der größte Produktionsstandort außerhalb der USA. Auf einer Fläche von 46 Hektar, arbeiten 2.700 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.
Am zweiten Tag wurde mit einer Stadtrundfahrt begonnen. Hier konnten wir ermessen, wie groß die römische Provinzhauptstadt Colonia war, um wie viel größer das mittelalterliche Köln wurde und wie die Stadt sich schließlich seit dem Ende des 19. Jahrhunderts ausgedehnt hat. Sehenswürdigkeiten aus allen Epochen wurden auf dieser Rundreise gezeigt, wie der Dom das Wahrzeichen Kölns. Die 157,38 Meter hohe, gotische Kathedrale hat den zweithöchsten Kirchturm Europas und birgt den Schrein der Heiligen Drei Könige. Zur Turmbesteigung mussten die Landjugendlichen 509 Stufen überwinden.
Am Nachmittag stand eine Rundfahrt mit dem Schiff auf dem Rhein an. Das Abendessen nahmen die Gmünder in einem original Kölner Brauhaus in der Altstadt ein. Köln ist wohl die deutsche Stadt mit den meisten Biersorten und Brauhäusern.
Jede Kölsch-​Sorte hat ihren eigenen, individuellen Geschmack und natürlich ein eigenes Brauhaus. Kölsch, das Lieblingsgetränk der Kölner wird getrunken aus „Kölschstangen“ — schlanken 0,2-Liter-Gläser. Das obergärige Bier wird seit 874 am Rhein hergestellt. Kölsch darf bis heute nur in in der Domstadt gebraut werden.
Für die Versorgung der durstigen Gäste ist der „Köbes“ zuständig. In einem Kranz bringt er das Kölsch zum Tisch. Neben Kölsch und „Blootwoosch“ (Blutwurst) trägt auch „Himmel un Ääd“ mit Zwiebeln, Kartoffelpüree und Apfelmus und das „kölscher Kaviar“ (Blutwurst mit einem Roggenbrötchen) zur Kölner Glückseligkeit dazu. Wer einen „halve Hahn“ bestellt, erhält eine dicke Scheibe Gouda, ein halbes Roggenbrötchen, Butter und scharfen Senf.
Am Tag drei stand die Besichtigung des Tagebaus in Inden auf dem Programm. Der Tagebau Inden ist ein Tagebau der zur Gewinnung von Braunkohle dient. Er liegt im Rheinischen Braunkohlerevier nahe Inden. Die Jahresförderung beträgt 23 Millionen Tonnen Braunkohle und dient zur Versorgung des Kraftwerks Weisweiler. Die Kohleflöze sind je 15 bis 70 Meter mächtig.
Der Abbau erfolgt mit Hilfe von Schaufelradbaggern (siehe Bild). Der Tagebau Inden bewegt sich ostwärts. Das heißt, dass am Ostrand des Tagebaus die Schichten über der Kohle abgetragen werden, bis diese freiliegt. Der Abraum, der dabei anfällt, wird auf der gegenüberliegenden Seite wieder aufgeschüttet und die Landschaft rekultiviert, so dass der Tagebau quasi „wandert“. Nach der Auskohlung soll der Indescher
See entstehen. Der großflächige Abbau machte es notwendig, dass einige Ortschaften komplett aufgegeben und die Bewohner umgesiedelt werden mussten. In diesem Tagebau sind ca. 1000 Menschen beschäftigt. Voraussichtlich ist der Tagebau im Jahre 2035 ausgekohlt.
Viel Spaß hatten die Landjugendlichen im „Movie Park“ in Bottrop am vierten Tag. Hier gibt es Hollywood-​Shows und atemberaubende Achterbahnen und Attraktionen rund um die Welt des Films. Am letzten Tag war die Landjugend Willkommen in der Welt der XXL bis XXXXXL Speisen und Getränke. In diesem Restaurant sind riesige Schnitzel, überlange Currywürste, Steaks in Backsteingröße und gigantische, überdimensionierte Getränkegläser normal. Mit vollen Mägen wurde am späten Nachmittag die Rückfahrt ins Remstal angetreten.
Infos über die Landjugend und ihre Veranstaltungen unter der Internet-​Adresse www​.laju​-schwae​bisch​-gmuend​.de. Am 8. Oktober veranstaltet die Landjugend das traditionelle Erntedankfest — dieses Jahr in der Gemeinde Heuchlingen.

14 Tage kostenlos und unverbindlich testen?
Das RZ-Probeabo - digital oder klassisch mit Trägerzustellung

4845 Aufrufe
607 Wörter
4703 Tage 20 Stunden Online

Beitrag teilen

Hinweis: Dieser Artikel wurde vor 4703 Tagen veröffentlicht.


QR-Code
remszeitung.de/2011/6/17/landjugend-schwaebisch-gmuend-auf-lehrfahrt---kultur-und-industriegeschichte-im-blickpunkt/