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Nachrichten Kultur

Walter Giers’ eigene Sammlung nach Karlsruhe?

Die Laudatio auf den Gewinner hielt der frühere Ministerpräsident Lothar Späth: „Mit der Verleihung dieses Kulturpreises verbinde ich abschließend eine starke Hoffnung“, sagte Späth. „Das künstlerische Werk von Walter Giers, derzeit noch in seinem Atelier im Schmiedturm in Schwäbisch Gmünd archiviert, ist ein Konvolut von großer künstlerischer Bedeutung. Es ist die Aufgabe des Landes Baden-​Württemberg, diese Sammlung dauerhaft zu sichern und in unserem Land zu halten. Ich kann mir hierfür keinen besseren Standort vorstellen als das Zentrum für Kunst und Medien in Karlsruhe.“ Er, Späth, sei sicher, dass ZKM-​Chef Peter Weibel die Sammlung Walter Giers mit offenen Armen aufnehmen werde.

Dienstag, 28. Juni 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 57 Sekunden Lesedauer

KUNST (rz). Der Medienkünstler Walter Giers aus Schwäbisch Gmünd ist der Hauptpreisträger des Kulturpreises der Volksbanken Raiffeisenbanken und der Baden-​Württemberg Stiftung (die RZ berichtete). Der 74-​Jährige gilt als einer der Väter der „Electronic Art“ und hat regional, national und international mit seinen Werken bleibende Spuren hinterlassen. Der Förderpreis geht an Pipo Tafel. Im Mittelpunkt standen die „Neuen Medien /​Medienkunst“. Die Künstler wurden für ihr Schaffen am Montag in Karlsruhe geehrt. Aus Schwäbisch Gmünd waren unter anderem mit dabei: Erster Bürgermeister Joachim Bläse, der Vorsitzende des AK Kultur Rudolf Böhmler, die Rektorin der Hochschule für Gestaltung Cristina Salerno und Museumsleiterin Gabriele Holthuis.
Die Wahl des Stiftungsrats fiel bereits im Februar auf den Licht-​, Klang– und Medienkünstler Walter Giers. Er zeichne sich durch seine Kreativität und Einzigartigkeit aus und setze mit seinem Wirken in Baden-​Württemberg herausragende Impulse. Giers erhielt den Hauptpreis, der mit 20000 Euro dotiert ist.
Der 1937 geborene Walter Giers arbeitete zunächst einige Jahre als Jazzmusiker, bevor er 1963 sein Studium im Fachbereich Industrial Design an der Werkkunstschule Schwäbisch Gmünd beendete. Der Licht-​, Klang– und Medienkünstler erhielt 2003 den Maria-​Ensle-​Preis der Kunststiftung Baden-​Württemberg und im Jahr 2007 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt.
Neu an seiner Kunst ist vor allem die Einbeziehung elektronischer Bauteile in seine Kunstobjekte, die neben der Erzeugung von Klängen und Licht auch als Gestaltungselemente dienen. Giers thematisiert in seinen Werken Probleme im Umgang des Menschen mit der Umwelt, Konflikte in der Mediengesellschaft oder den Missbrauch von Religion.
Der Hauptpreisträger arbeitet oft mit Ambivalenzen und kaschiert die Problemstellungen hinter einer visuellen Fassade aus Acrylglas, hinter der sich elektrische Lampen verbergen. Mit zahlreichen Ausstellungen unter anderem in Toronto, London, Stuttgart, Amsterdam, Hamburg und Mannheim machte sich der Künstler einen Namen. Die Jury des Kulturpreises Baden-​Württemberg begründete ihre klare Entscheidung, Giers zum Träger des Hauptpreises zu küren, mit seinem „herausragenden singulären Lebenswerk“.
Die im Jahr 2002 gegründete „Stiftung Kulturpreis Baden-​Württemberg der Volksbanken Raiffeisenbanken und der Baden-​Württemberg Stiftung“ vergibt den Kulturpreis alle zwei Jahre im thematischen Wechsel. Er ist mit insgesamt 25000 Euro dotiert und teilt sich in einen Haupt– und einen Förderpreis. Den mit 5000 Euro dotierten Förderpreis erhielt Pipo Tafel (32).
Ausgezeichnet wird in den Bereichen Bildende Kunst, Darstellende Kunst, Film/​Neue Medien, Literatur und Musik.

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