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„Frauensilber“-Schau mit Stücken aus Gmünder Produktion

Das Badische Landesmuseum zeigt in einer Sonderausstellung im Museum beim Markt in Karlsruhe bis zum 19. Juni die Sonderausstellung „Frauensilber“. Darunter befinden sich auch einige Stücke aus Gmünder Produktion.

Freitag, 03. Juni 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
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AUSSTELLUNG (kas). Bei den Biographien der Künstlerinnen zeigt sich, dass vor 1919 Frauen zum Studium in Staatliche Akademie nicht zugelassen wurden. Eine rühmliche Ausnahme machte die Fachschule für das Edelmetallgewerbe in Schwäbisch Gmünd. Von 1911 – 1915 hat die Künstlerin Paula Strauss in Schwäbisch Gmünd ihre Ausbildung absolviert. Von Paula Strauss ist auf der Karlsruher Ausstellung neben Tafelsilber– und Schmuckarbeiten auch das Deckelgefäß zu sehen, mit dem Paula Straus auf der Weltausstellung 1929 in Barcelona ausgezeichnet wurde. Die Gmünder Künstlerin Anna Fehrle, die mit Paula Strauss befreundet war, fertigte um 1916 eine Kopfplastik der jungen Paula Straus an, die ebenfalls ausgestellt wird.
Dr. Sänger vom Badischen Landesmuseum hebt die Kreativität der Silberschmiedinnen der Bauhauszeit hervor. So sind durch Kalkulationsbücher, die ein Gmünder Privatarchiv dem Badischen Landesmuseum zur Verfügung gestellt hat, die einzelnen Entwürfe von Paula Strauss, von Helene Lock-​Brand und von Erna Zarges-​Dürr, dokumentiert. Paula Straus hat über 70 Entwürfe, die in der Silberfabrik Bruckmann als Silbergeräte produziert wurden, bis zum Berufsverbot wegen ihrer jüdischen Herkunft 1933 gefertigt. In der im vergangenen Jahr in Schwäbisch Gmünd stattgefundenen Ausstellung „Aufbruch in die Moderne“ wurde neben Arbeiten von Paula Strauss auch solche von Erna Zarges-​Dürr gezeigt.
Elisabeth Treskow aus Bochum kam 1916 als 18-​Jährige zur Ausbildung nach Schwäbisch Gmünd. Aus Elisabeth Treskow wurde eine der weltweit besten Gold– und Silberschmiedinnen. Neben zahllosen Arbeiten in Tafelsilber und Schmuck restaurierte sie 1948 den Schrein der heiligen drei Könige in Köln. Für den DFB entwarf sie 1949 die Meisterschale. Ihre Schmuckstücke sind vorwiegend in Granulationstechnik, wo sie die Etrusker und Kelten im Schmuckschaffen als Vorbild sah. In der Karlsruher Ausstellung wird ein Film aus den 1950-​er Jahren vorgeführt, in dem Arbeitsvorgänge in der Silberproduktion Gmünder Firmen, gezeigt werden.
Die Karlsruher Ausstellung geht nach dem 19. Juni 2011 nach Berlin ins Bröhan Museum, das zur Stiftung Preußischer Kulturbesitz gehört.

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