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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Die Landwirte im Ostalbkreis beklagen massive Ernteausfälle /​Auch im Mai hat es viel zu wenig geregnet

Massive Ernteausfälle sind die Folge der langanhaltenden Trockenheit der vergangenen Wochen. 45 Liter Regen pro Quadratmeter hat der private Regenmesser auf dem Schlatthof in Waldstetten im Mai angezeigt. Normalerweise seien es im selben Zeitraum 100 bis 120 Liter, so Anton Weber, Kreisvorsitzender des Bauernverbandes.

Dienstag, 07. Juni 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 24 Sekunden Lesedauer

Von Nicole Beuther
OSTALBKREIS. Andernorts sieht es noch düsterer aus. Beispielsweise in Ruppertshofen, wo im Mai gerade mal acht Liter Regen pro Quadratmeter fielen.
Gewisse Dinge könne man nicht mehr reparieren, so Weber. So beträgt die Ertragsminderung beim Weizen hierzulande 30 bis 40 Prozent; beim Raps sieht es nicht sehr viel besser aus. Auch hier spricht Weber von einem Ertragsverlust von 30 Prozent, mancherorts betragen die Einbußen sogar bis zu 80 Prozent. Teilweise wurden diese wirtschaftlich bedeutenden Nutzpflanzen schon geerntet – um damit Biogasanlagen zu beliefern. Auch Felder, auf denen Gerste gesät worden war, sind zwischenzeitlich schon umgepflügt, weil sich keine Ähren ausbilden konnten.
Viel Schaden angerichtet hat im Mai nicht nur die Trockenheit, sondern auch die beiden Frostnächte in den hiesigen Gefilden. Vor allem auf der Frickenhöfer Höhe, so Weber. Maispflanzen seien erfroren und mussten nochmals gesät werden. Durch die mehrere Wochen anhaltende Trockenheit wurde das Wachstum gebremst – nun heißt es abwarten und hoffen.
Am besten, so Weber, wären 100 Liter pro Quadratmeter in den kommenden zwei Wochen. Nur so lässt sich verhindern, dass sich der Ertragsverlust nochmals erhöht. Künstliche Bewässerung könnten sich zudem nicht alle Landwirte leisten. Es seien hier im Ostalbkreis ein paar wenige größere Betriebe, die Wasser aus privaten Seen entnehmen und damit ihre Pflanzen vor Trockenheit bewahren.
Eine ähnliche Trockenperiode im Monat Mai habe es schon seit längerem nicht mehr gegeben, so Anton Weber. Im Jahr 2003 sei es auch sehr trocken gewesen, so der Landwirt. Allerdings erst Mitte des Jahres. 1976 habe es eine ähnliche Trockenperiode gegeben, so Weber. Von einem Dürrejahr war damals die Rede und die wirtschaftlichen Folgen waren dramatisch. Keine Frage: Das, was jedem Sonnenanbeter ein Graus ist, ist für die Landwirte und all die anderen Gärtnern das derzeit größte Geschenk: Regen!

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