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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Das nachtschwarze Blitzeinhorn ist nun ein Pferd: Sachbeschädigung inmitten der Einhorn-​Parade und ihre Folgen.

Wie berichtet wurde das nachtschwarze Blitz-​Einhorn inmitten der Einhorn-​Parade auf dem Marktplatz seines Horns beraubt. Die Suche des Besitzers im städtischen Müll blieb ergebnislos, jetzt versucht Ulrich Wiedemann zu helfen.

Mittwoch, 08. Juni 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 35 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND. (bt). Dietmar Hohnerlein ist ein Gmünder. Er schätzt das gehörnte Wahrzeichen seiner Stadt seit er denken kann. Als ihm bewusst wurde, dass seine langjährige Liebste, die nicht von hier ist, gar nichts wusste übers Gmünder Einhorn – und dass sie nicht die einzige ist – beschloss er, sich an der Einhorn-​Aktion zu beteiligen. Um das Wappentier der Stadt ins rechte Licht zu rücken, wie ja auch Berliner Bär oder der Ulmer Spatz untrennbar mit ihren Städten verbunden sind. Gleichzeitig wollte er ein bisschen für sein Fachgeschäft für Elektrotechnik werben. Die Lorcher Künstlerin Viktoria Nagel, deren Bilder er schätzt und die sehr naturalistisch arbeiten kann, hat ihm sein Einhorn gestaltet. „Waschmaschinen als Motiv“, lacht er, seien nicht das Richtige gewesen, also entschied er sich für Blitze, die Elektrizität symbolisieren. Natürlich durfte sein Einhorn namens „Unter Spannung – undervoltage“ am Samstag mit zur Einhorn-​Parade auf dem Marktplatz, wo es von Hunderten bewundert wurde. Rund 30 Besitzer haben ihre Modelle übers Wochenende stehen lassen, um all denjenigen, die am Sonntag Eis essen wollten in der Stadt, diesen Anblick zu schenken. Abends, als Hohnerlein mit Freundin Birgit um 22.15 Uhr auf dem Heimweg war, waren noch alle Einhörner an ihrem Platz. Unbeschädigt. Am Sonntagmorgen aber, als er wieder in der Innenstadt war, musste er feststellen, dass sein Einhorn, prominent platziert, wie ein Pferd aussah, ohne Horn und ohne Glanz war. Nun hoffte er, dass die Barbaren, denen dieser traurige Anblick zu verdanken war, das Horn einfach weggeworfen hatten. Bernhard Borys vom Baubetriebsamt ermöglichte ihm freundlicherweise, den am frühen Sonntag eingesammelten Müll zu durchsuchen. So stocherte er also den halben Sonntag mit einem Stecken in der Hand im Dreck. Ergebnislos.
Ulrich Wiedemann, der die Einhörner modelliert und gegossen hat, will nun Erste Hilfe leisten und eigens ein Horn herstellen. Dietmar Hohnerlein schließt sich dem dringenden Appell des Ersten Bürgermeisters Joachim Bläse an: Alle Gmünderinnen und Gmünder sollten ein bisschen auf die Einhörner achtgeben, die die Stadt, wie’s beabsichtigt war, schöner machen, bunter, lebendiger. Nicht nur für Stadtjubiläum und Landesgartenschau, auch für den Alltag im Sommer 2011 sei das nämlich „eine richtig gute Geschichte“.

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