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Blut spenden und typisieren lassen

Wer von einer heimtückischen Krankheit betroffen ist, bei der nur eine Stammzellenspende eine Chance auf Heilung bietet, betrachtet jeden Menschen, der sich typisieren lässt, als Lebensspender.

Montag, 11. Juli 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 50 Sekunden Lesedauer

MUTLANGEN (pm). Das Leben von Beate Mähler-​Herklotz aus Mutlangen ist von einem multiplen Myelom bedroht. Bei dieser Krankheit handelt es sich um eine lebensbedrohliche Krebserkrankung des Knochenmarks. Eine Stammzellenspende ist ihre einzige Überlebenschance. Um Beate Mähler-​Herklotz zu helfen, findet am Dienstag, 12. Juli, von 14.30 bis 19.30 Uhr im Mutlanger Forum (Gemeindehalle) im Rahmen einer Blutspendeaktion des DRK– Ortsvereins Mutlangen eine Typisierungsaktion statt.
Was passiert denn nun bei einer Typisierung und wer kann teilnehmen? Jeder gesunde Mensch zwischen 18 und 55 Jahren kann sich typisieren lassen und so zum potentiellen Lebensretter werden. Anhand von 5 ml Blut, das dem jeweiligen Spender abgenommen wird, kann bereits bestimmt werden, ob die Gewebemerkmale von Spender und Empfänger übereinstimmen. Solche Übereinstimmungen sind sehr selten. Von hundert Spendern wird im Schnitt einer innerhalb der ersten fünf Jahre nach der Typisierung zum Stammzellspender. Daher sind die Chancen größer, je mehr Spender registriert sind.
Stellt sich heraus, dass der Spender aufgrund der Gewebemerkmale als Stammzellspender in Betracht kommt, erhält er einen ausführlichen Gesundheitsfragebogen, damit mögliche Ausschlusskriterien frühzeitig erkannt werden können. Anschließend erfolgt eine Bestätigungstypisierung. Hierfür wird die Blutprobe des Spenders nochmals mit der des Patienten detaillierter verglichen. Anhand dieses Ergebnisses wird entschieden, ob es sich um den passenden Spender handelt, der möglicherweise zum Helden werden kann. Ein weiteres Vorurteil, das Angst und Panik verursacht ist, dass bei einer Übereinstimmung der Gewebemerkmale die benötigten Stammzellen dem Rückenmark entnommen werden. Das ist falsch! Rückenmark und Knochenmark werden häufig verwechselt. Das Rückenmark des Spenders bleibt unberührt. Für eine Stammzelltransplantation gibt es zwei Entnahmearten. Zum einen die periphere Stammzellentnahme, bei der ein Medikament die Produktion der Stammzellen simuliert, die dann über ein spezielles Verfahren aus dem Blut gesammelt werden können. Große Vorteile dieser Methode sind die fehlende Narkose und die ambulante Durchführung. Die zweite Art ist die Knochenmarkentnahme, bei der unter Vollnarkose ein Knochenmark-​Blut-​Gemisch aus dem Beckenkamm entnommen wird, das sich innerhalb von etwa zwei Wochen vollständig regeneriert.
Welches Verfahren angewandt wird, richtet sich nach den Belangen des Patienten. Jede Gewebe-​Typisierung verursacht Kosten in Höhe von 50 Euro. Daher ist die Aktion auch auf Spenden angewiesen, die steuerlich absetzbar sind. Falls also eine Stammzellenspende nicht in Frage kommt, kann die Aktion auch durch eine Geldspende unterstützt werden. Die Gemeinde Mutlangen hat zu diesem Zweck ein Spendenkonto mit der Nummer 53 220 021 bei der Raiffeisenbank Mutlangen (BLZ 613 619 75) eingerichtet. Wichtiger ist aber, dass möglichst viele Menschen sich an der Knochenmark-​typisierung beteiligen, um Beate Mähler-​Herklotz und anderen die Chance auf Heilung zu ermöglichen.

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