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Einweihung der Spraitbacher Kläranlage nach der Sanierung

Es blubbert und rauscht, aber es riecht nicht. Wer sich am Sonntag zur Einweihung der sanierten und erweiterten Kläranlage in Spraitbach begeben hat, hätte es am Geruch am wenigsten bemerkt, dass er sich auf einem Areal befindet, auf dem das Abwasser von knapp 4000 Einwohnern geklärt wird.

Montag, 01. August 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 33 Sekunden Lesedauer

Von Dorothee Wörner
SPRAITBACH. So fragte Bürgermeister Ulrich Baum beim Spraitbacher Musikverein nach, der den Festakt musikalisch umrahmte, ob sie nicht etwas spielen werden, das mit Wasser zu tun hat, Smetanas „Moldau“ vielleicht. Lachend winkten die Musiker unter ihrem Dirigenten Hans Knödler ab, denn sie hatten ganz andere Musik mitgebracht, beispielsweise Michael Jacksons „Heal the world“ zu Deutsch „Heile die Welt“, was im Entferntesten auch wieder etwas mit dem Ziel und der Aufgabe dieses Umbaus zu tun hat, den Landrat Klaus Pavel als „Umweltschutz pur“ bezeichnete.
Zunächst begrüßte Bürgermeister Baum die Gäste, neben Landrat Pavel auch den Bundestagsabgeordneten Norbert Barthle und Diplom-​Ingenieur Hertkorn, der die Planung und die Bauleitung übernommen hatte. Auch die Mitglieder des Gemeinderats und interessierte Bürger waren gekommen, ebenso Bauhofleiter Walter Rupp, Josef Sachsenmaier und Klaus Endle, die für den reibungslosen Ablauf der Abwasserreinigung verantwortlich sind.
„Zwei Jahre Bauzeit gehen heute zu Ende“, berichtete Bürgermeister Baum von der Baumaßnahme, die eher im Hintergrund lief, im Vergleich zu den beiden anderen großen Baustellen im Ort, die Sanierung der Gemeindehalle und der Ortsdurchfahrt, die zeitgleich durchgeführt wurden und sich noch im Bau befinden. Er sprach seinen Dank aus an alle Beteiligten – die Firmen aus der Region und die Spezialfirmen, die deutschlandweit agieren. Baum machte deutlich, dass bei Gesamtkosten in Höhe von 1,2 Millionen Euro ohne den Zuschuss in Höhe von 70 Prozent, deutlich mehr über Gebühren hätte finanziert werden müssen, was eine finanzielle Belastung für die Bürger bedeuten würde. Erst im zweiten Anlauf der Antragsstellung hätte es geklappt, an diesen Zuschuss zu kommen. Für die Unterstützung bei der Beantragung dankte er Landrat Klaus Pavel und den Fachleuten des Landratsamtes. Sein Dank galt auch dem Bundestagsabgeordneten Norbert Barthle für seine Bemühungen. „Wir haben nun die neueste und hochwertigste Technik eingebaut und allen Grund, heute ein Fest zu feiern“, so der Spraitbacher Bürgermeister.
Landrat Klaus Pavel sieht in der erneuerten Kläranlage die Grundlagen der Infrastruktur der Spraitbacher Kommune als gesichert an, denn manches wäre ohne den Bau der Kläranlage nicht mehr genehmigungsfähig gewesen. Es sei eine Zukunftsperspektive für den Ort geschaffen worden, zu der er seine Anerkennung aussprechen möchte. Als kluge Entscheidung nannte er die Vorgehensweise, dass nach der ersten Ablehnung des Förderantrags noch einmal nachgehakt worden sei, was letztendlich zu diesem guten Ergebnis und einer Förderung in Höhe von 700 000 Euro geführt habe. Das Wasser, das nun die Kläranlage verlasse und dem Spraitbach zugeführt werde, habe zwar keine Trinkwasserqualität, sei aber soweit geklärt, dass es vom Bach ohne Belastungen aufgenommen werden könne. Pavels Dank galt Diplomingenieur Hertkorn, der die Planung mit sehr viel Augenmaß durchgeführt habe.
„Wenn es vorne dreckig rein läuft und hinten wieder sauber heraus kommt, das ist für uns die größte Freude“, brachte Ingenieur Hertkorn auf den Punkt, was sich nun zwischen Sand– und Fettfang, zwischen Denitrifikationsbecken, Geröllfang, Nachklärbecken und Rezirkulationspumpwerk abspielt. Der Umbau sei bei laufendem Betrieb durchgeführt worden. Nahtlos seien die Neubauteile erst erstellt und dann an die Altbauteile angepasst worden, erzählte er von der „eleganten Lösung“, die dafür gesorgt habe, dass kein Tropfen Abwasser ungeklärt in den Spraitbach gelangt sei. Sein Dank galt auch den Klärwärtern, welche die Anlage mit Umsicht betreiben.
Im Anschluss an die offizielle Einweihung konnten sich alle Besucher bei einer Führung ein Bild von den Baumaßnahmen machen und auch künftig wird die Kläranlage allen Interessierten offen stehen und die Klärwärter werden auf Wunsch die Abläufe in der Anlage bei einer Führung erklären.

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