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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Busse fahren Bernharduswallfahrt an: Stadtverwaltung, Münsterpfarrer Kloker und das Busunternehmen „Stadtbus“ werben für die Wallfahrt am 20. August

Dank einer Initiative des Oberbürgermeisters fahren am 20. August drei Busse die Bernharduswallfahrt direkt an. OB Arnold und Münsterpfarrer Kloker ermutigen die Gläubigen, sich auf dem Berg einzufinden – wie auch immer.

Freitag, 12. August 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 14 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (bt). Die Barockkirche auf dem Bernhardus, einst größte Wallfahrtskirche Schwabens, gibt es seit fast 200 Jahren nicht mehr, doch alljährlich am 20. August werden dort tausende Gläubige zu lebendigen Steinen eines prachtvollen Gotteshauses. Diese Wallfahrt hat auch im Gmünder Raum Bedeutung. OB Richard Arnold erzählt, dass er mehrfach auf diesen Tag angesprochen wurde, von Älteren oder Kranken, die sich den steilen Weg hoch zur Kapelle nicht mehr zutrauen. Gemeinsam starten Arnold, Münsterpfarrer Robert Kloker und Busunternehmer Albert Abt nun eine Initiative, die diese Wallfahrt nicht nur von Fils– und Lautertal, sondern auch vom Remstal aus stärken und vor allem besser erschließen will. Wie seit Jahrzehnten an diesem Tag fahren Busse des Unternehmens Stadtbus Gmünd bis zum Furtlepass. Wem der etwa eineinhalb Kilometer lange Anstieg aber zuviel ist, kann am Samstag, 20. August, in einem von drei zusätzlichen, mit „Bernharduswallfahrt“ deutlich gekennzeichneten Bussen bis ganz nach oben fahren. Sollte der Andrang größer sein als erwartet, stehen weitere Busse bereit. Routen und Abfahrtszeiten finden sich unten. Albert Abt erklärte, er habe diesen Vorschlag des Oberbürgermeisters gerne aufgegriffen, wisse er doch, wie schwer der Anstieg vielen Wallfahrern falle. Auch Münsterpfarrer Robert Kloker, stellvertretender Dekan, begrüßt diesen Vorstoß; er rufe die Gläubigen im Dekanat zu dieser Wallfahrt auf. Wallfahrten spielten in der Geschichte des Christentums eine große Rolle, nicht nur an den bedeutenden Stätten Rom, Jerusalem und Santiago de Compostela. Sich auf den Weg zu machen sei zudem ein zutiefst christliches Motiv. Kloker stellte im Rahmen des Pressegesprächs Leben und Werk des Heiligen Bernhard vor, der oft mit einem Bienenkorb dargestellt werde, weil seine „Worte süßer als Honig“ waren. Ein Mann des Wortes, aber auch ein Mann der Tat. Er hat zum verhängnisvollen zweiten Kreuzzug aufgerufen – dem das Gmünder Münster seine Reliquie verdankt –, was er später sehr bereut hat. Bernhard von Clairvaux hat seine Zeit geprägt, leidenschaftlich Missstände angeprangert und, so Kloker, die Spannung zwischen Aktion und Kontemplation im eigenen Leben erfahren. „Der Weg, der dir gewiesen ist, ist nicht weit: Du musst Gott nur bis zu dir selbst entgegengehen“, ist einer seiner bis heute oft zitierten Sätze. Seit Jahrhunderten erfahren Gläubige aus der gesamten Region alljährlich am 20. August im Namen des Heiligen auf dem Bernhardus Glaubensgemeinschaft – mit einer Unterbrechung. Im Zuge der Aufklärung wurde die Wallfahrt 1806 nach Rechberg verlegt, die in den Jahren nach 1730 erbaute große Kirche samt Wohn– und Gasthäusern abgetragen. Erst seit 1880 steht an der Stelle, an der sich einst der Hochaltar befunden hat, wieder eine kleine Kapelle. Der Bernhardus stand Pate bei der Namensgebung für die Seelsorgeeinheit, zu der die katholischen Kirchengemeinden Weiler in den Bergen, Bargau, Bettringen und Degenfeld zählen. Diese Orte haben auch einen besonders starken Bezug zur Wallfahrt — nicht wenige Weilermer etwa singen im Bernharduschor mit, der die Messe traditionell umrahmt. OB Richard Arnold ruft ebenfalls zu dieser Wallfahrt auf und hat auch Amtsleiter und Ortsvorsteher eingeladen, sich ihm am 20. August anzuschließen. Sein Tipp: Schon vorher einen Bon für eine „Batzenwurst“ erwerben, und dann nach dem Gottesdienst ohne langes Anstehen vespern.

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