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Verpachten — Betreiben — Kooperieren? Das STB-​Turnerheim steht möglicherweise vor einschneidenden Veränderungen /​Jürgen Mädger hört Ende 2012 auf

Das Turnerheim in Bartholomä ist im Land fast noch bekannter als der Ort selbst, der viele Touristen anzieht, die dann oft auch im Turnerheim übernachtet haben. Möglicherweise wird sich für diesen gastronomischen Betrieb im Jahr 2013 vieles ändern.

Samstag, 13. August 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 42 Sekunden Lesedauer

BARTHOLOMÄ (has). Der Schwäbische Turnerbund, Besitzer des Turnerheims einschließlich einer modernen Sport– und Gymnastikhalle, muss sich ein neues Konzept und eine neue Betriebsform zum Betreiben der Einrichtung einfallen lassen. Der Grund: Bislang gab es eine Kooperation und einen Vertrag mit der Barmer GEK, wonach Turnerheim und das angrenzende Aktivum der GEK von einem gemeinsamen selbstständigen Pächter betrieben werden. Dieser Pächter war und ist seit 1987 (mit Unterbrechung) bis Ende des Jahres 2012 Jürgen Mädger mit seiner Ehefrau Karin. Mädgers Vertrag läuft altershalber aus, weshalb die Barmer GEK die Vereinbarung mit dem Turnerbund nun aufgekündigt hat und nach einer eigenen Lösung für ihr Aktivum sucht. Dort gibt es keinen Gastronomiebereich, dieser fand bisher im Turnerheim statt, soll aber nun in das eigene Haus integriert werden. Bis zum Jahr 2001 hatte die Familie Mädger eine ordentliche Zimmerauslastung von über 80 Prozent. Dann kam der dreifache Pächterwechsel innerhalb von fünf Jahren, und als die Mädgers im Jahr 2006 das Sport– und Bildungszentrum wieder übernommen hatten, war der Auslastungsgrad der Zimmer gerade noch bei 23 Prozent. In der Zwischenzeit hat die Familie Mädger diese Auslastung wieder auf das frühere Niveau hochgearbeitet, und das obwohl auch der STB viel weniger Zimmer als zuvor belegt hat. Letztlich auch deswegen, weil man einige große Firmen aus der Region als Kunden gewonnen hat. Und, so sagt Sohn Steffen Mädger, der nunmehr von der Barmer GEK das Angebot erhalten hat, künftig das Aktivum zu bewirtschaften, „ohne die gute Belegung durch die Barmer GEK hätten wir wirtschaftlich kaum überleben können.“ Die Barmer GEK hat Ende vergangenen Jahres den Schwäbischen Turnerbund von der bevorstehenden „Trennung“ in Kenntnis gesetzt, wie STB-​Geschäftsführer Robert Baur gegenüber der Rems-​Zeitung bestätigt. Seitdem ist man beim Turnerbund auf der Suche nach einer passenden Lösung, „und die werden wir auch finden“, sagt Baur. Wie diese Lösung aber aussehen kann, darüber gibt es derzeit noch keinerlei Ansätze. Fest steht nur: „Wir brauchen eine neue Betriebsform!“, die aber wiederum davon abhängig ist, ob man die Immobilie selbst betreibt, verpachtet oder ob man neue Kooperationspartner findet, sagt Robert Baur, der nun noch rund eineinhalb Jahre Zeit hat, ein neues Konzept zu entwerfen, andere Zielgruppen mit einzubeziehen. Für die seitherigen Anforderungen, ein sportliches Schulungszentrum und Tagungseinrichtung, war das Haus, das vor rund vier Jahrzehnten erstellt worden ist, gut genug. 1991 erfolgte der Ausbau der Halle, 1995 der Umbau im Zusammenhang mit dem Neubau des GEK-​Aktivums und im Jahr 2000 wurde die neue Gymnastikhalle in Betrieb genommen. Das Sport und Bildungszentrum Bartholomä kann auf eine einzigartige Vielfalt von Sportmöglichkeiten zurückgreifen: Eine eigene große Sporthalle in Handballfeldgröße; ein komplett ausgestattetes Geräteturnzentrum; eine Beach-​Anlage für Beach-​Volleyball, Beach-​Handball und Beach-​Soccer; Tennisplätze; einen neuen Fitnessraum und eine extra verspiegelte Gymnastikhalle. Robert Baur ist derzeit nach allen Seiten offen, führt auf den unterschiedlichsten Ebenen täglich Gespräche und ermittelt, welche Anforderung die Immobilie künftig (je nach Betriebsform) erfüllen muss. „Wir wollen und können uns aber nicht mit einem modernen Hotel vergleichen“, sagt Robert Baur. Übernächste Woche setzt er sich mit Bürgermeister Kuhn an einen Tisch, und auch der Landrat soll in die Gespräche mit einbezogen werden. Ganz will der Turnerbund aber auch die Barmer GEK nicht aus ihrer Verpflichtung entlassen, schließlich habe der STB vor 15 Jahren auf Basis dieser Kooperation in das Haus investiert. Jürgen Mädger findet die Trennung zwischen Barmer GEK und STB bedauerlich, denn so eine herrliche Anlage finde man nirgendwo im gesamten süddeutschen Raum. Mädger möchte jedoch das Jahr 2012 noch mit einem vernünftigen Arrangement über die Bühne bringen, denn „25 Jahre sollen kein negatives Ende finden“. Das sei er auch seinen 48 Mitarbeitern schuldig, um die er sich allerdings weniger Sorgen mache. Denn das Aktivum benötige genauso weiterhin gute Mitarbeiter wie auch das STB-​Haus.

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