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Auch kreisweit nutzen viele die Möglichkeit, Leistungen aus dem Bildungspaket zu beantragen

Wie berichtet gibt es im Altkreis Gmünd zahlreiche Wohngeldempfänger und Empfänger von Kinderzuschlägen, die Leistungen aus dem Bildungspaket beantragen. Auch im SGB-​II Bereich ist kreisweit die Zwischenbilanz positiv.

Montag, 15. August 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 11 Sekunden Lesedauer

Von Nicole Beuther
OSTALBKREIS. So berichtet Martina Häusler, Geschäftsführerin vom Jobcenter Ostalbkreis, dass 50 Prozent aller Familien, die Arbeitslosengeld II, Sozialgeld oder Sozialhilfe beziehen, einen Antrag gestellt haben (Stand: 11. August).
Anspruchsberechtigt seien im SGB II Bereich 4381 Kinder und Jugendliche bis 25 Jahren. Die Zahlen umfassen den gesamten Ostalbkreis (Jobcenter Gmünd, Aalen, Ellwangen, Bopfingen). „Nachdem es eher schleppend lief, haben wir im Mai Infoschreiben erstellt“, so Häusler. Auch im Rahmen von Informationsberatungen im Jobcenter sei das Thema angesprochen worden. Durch Multiplikatoren erfuhren so zahlreiche Berechtigte von diesem Angebot.
Auch die Lehrer an den Schulen wurden mit ins Boot genommen und zeigten Eltern in Gesprächen auf, welche Möglichkeiten sich mit dem Bildungspaket bieten. Denn gerade die Schüler sind jene, die von dem Bildungspaket profitieren. Bisher schon gab es finanzielle Unterstützung beim Schulbedarf und Schullandheimaufenthalten. Neu hinzugekommen sind Zuschüsse bei der Lernförderung (Bestätigung von der Schule notwendig), dem Mittagessen in der Schule sowie der Schülerbeförderung. Wobei bei letzterem bislang über die Härtefallregelung entschieden wurde, ob eine finanzielle Unterstützung genehmigt wird oder nicht.
Neu ist auch ein Zuschuss in Höhe von 120 Euro pro Jahr für jene Kinder und Jugendlichen, die in Vereinen aktiv sind. Diese Anspruchsberechtigung für die Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben gilt, im Gegensatz zu den anderen Leistungen, nur bis zum 18. Lebensjahr.
Eine Direktzahlung an die Eltern erfolgt bei der Schulpauschale (100 Euro pro Schuljahr) und der Schülerbeförderung. Die übrigen Leistungen fließen direkt an die Vereine (Mitgliedsbeitrag, etc.) bzw. die Schulen. Bei Schulausflügen, auch mehrtägigen Klassenfahrten, werden die tatsächlich anfallenden kosten bzw. Aufwendungen finanziert, erklärt Häusler.
Vor allem sind es Schüler, die von dem Bildungspaket profitieren. Doch auch für Eltern von Kleinkindern ist das Angebot nicht uninteressant. So gibt es Zuschüsse bei Mutter-​Kind-​Kursen und auch bei Kindergartenausflügen werden die tatsächlich anfallenden Kosten bzw. Aufwendungen finanziert.
Pro Antrag, so die Geschäftsführerin des Jobcenters, würden im Ostalbkreis 2,4 Leistungen beantragt. 50 Prozent Antragsstellungen mögen einem nach dem schleppenden Beginn viel erscheinen. Doch bleibt die Frage, warum es nicht noch mehr SGB II-​Berechtigte sind, die die Leistungen aus dem Bildungspaket beantragt haben. Zum einen besuche nicht jeder einen Verein oder benötige Nachhilfe, so Häusler. Zum anderen werde von Seiten der Schulen schon einiges getan. So seien an einigen Schulen die Kosten für das Schulmittagessen abgedeckt.
Und auch andere Angebote führen dazu, dass nicht unbedingt jeder auf die Leistungen aus dem Bildungspaket angewiesen ist. Zudem ist die Anzahl der Anspruchsberechtigten auf solche Leistungen in den vergangenen Jahren insgesamt gesunken. So waren es im Oktober 2005 5509 Kinder und Jugendliche unter 25 Jahren, die im Rahmen des SGB II bzw. Hartz IV anspruchsberechtigt waren – derzeit sind es 4381.
Während die Wohngeldempfänger und Empfänger von Kinderzuschlägen im Altkreis Schwäbisch Gmünd beim dortigen Amt für Familie und Soziales einen Antrag für Leistungen aus dem Bildungspaket stellen müssen (wir berichteten), geschieht dies in anderen Orten über das Sozialamt des Landkreises. Die Zahl der Berechtigten liegt hier bei insgesamt 1263 (ohne Gmünd). Davon haben 60 Prozent bislang einen Antrag gestellt.

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