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Nachrichten Ostalb

Besuchertag in der Heubacher Kinderspielstadt „Kidstown“

Die beschauliche Kleinstadt Kidstown, die im Laufe der vergangenen Woche in der Heubacher Stellung entstanden ist, wurde bei ihrem Tag der offenen Tür am Samstag von Besuchern beinahe überrannt. Zu entdecken gab es vieles in der Stadt der Kinder, die in Heubach für zwei Wochen errichtet wurde.

Montag, 15. August 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
3 Minuten Lesedauer


Von Jessica Schön
HEUBACH. Der „Tag der offenen Tür“ war gut besucht – worüber sich nicht nur das vierzigköpfige Betreuerteam um Melanie Oertel, Manuel Huber und Andreas Dionyssiotis freute, sondern vor allem die Kinder der „Stadt“, die zwischen den zwanzig Betrieben hin– und herwuselten, um ihren Eltern, Großeltern und Freunden alles zu zeigen.
Das stadteigene Radio, das auf dem ganzen Gelände zu hören war, spielte aktuelle Hits, während die Besucher unter den strengen Augen der Polizisten ordnungsgemäß den Zebrastreifen überquerten. Die Polizisten trugen zwar nur Uniform-​T-​Shirts, aber die echten Polizei-​Mützen machten doch mächtig Eindruck.
Allseits großer Beliebtheit erfreute sich das „Naturwissenschaftliche Institut“: Die Kinder führten unter Aufsicht der Betreuer dem neugierigen Publikum beispielsweise vor, wie eine Kerze als Wasserpumpe verwendet werden kann.
Käuflich zu erwerben waren die Produkte, die die Kinder in der Malerei, Schreinerei, Gärtnerei oder im Kreativ hergestellt haben – zu bezahlen natürlich auch für die Gäste nur in der eigenen Währung von Kidstown: dem Ostalb-​Euro. „Jedes Jahr in der Zeit vor Kidstown veranstalten wir einen Malwettbewerb unter den Kindern, bei dem wir nach dem schönsten Motiv für die Geldscheine suchen“, erzählt Melanie Oertel. So ziert die Fünf-​Euro-​Note eine lachende Sonne mit einer Kidstown-​Sonnenbrille, während die Zwanzig-​Euro-​Note das Bild vom naheliegenden Rosenstein zeigt. „Unser Ziel ist es, dass die Kinder den Wirtschaftskreislauf spielerisch kennenlernen,“ erläutert die gelernte Erzieherin und hauptamtliche Mitarbeiterin der Heubacher Stadtjugendpflege weiter. Das für jede Ausgabe auch wieder eine Einnahme wichtig ist – das sollten sicher auch einige Wirtschaftsbosse bald lernen.
In der Schneiderei widmet man sich dagegen den schönen Dingen. Da werden Taschen mit Henkeln aus Krawatten genäht, oder Hüte mit Krawatten verschönert, wie der der zehnjährigen Helen, die für ihren Hut eine dunkelblaue Krawatte mit kleinen Elefanten ausgesucht hat. Hier sind auch die Kleider für die große Modenschau entstanden.
Eine eigene Zeitung darf natürlich in einer Stadt nicht fehlen: „Kidstown News“ informiert über die neusten Ereignisse in der Stadt, bietet Informationen zu Veranstaltungen und berichtet von der Arbeit in den einzelnen Betrieben. Wie im echten Leben – es gibt sogar jeden Tag ein „Gesicht des Tages“, wie bei der RZ. Der elfjährige Redakteur Maximilian, der über den Bau der „Kidstown-​Bridge“ einen Bericht geschrieben hat, kann sich auch vorstellen später einmal in diesem Bereich zu arbeiten.
Auch die achtjährige Lina hat ihren Traumberuf gefunden: Gärtnerin. Den Gedanken hatte sie zwar schon länger, aber nachdem sie nun zwei Mal in der Gärtnerei gearbeitet hat, ist sie sich sicher, dass sie später genau das machen möchte: Schöne Gestecke machen, die Straßen der Stadt mit bunt blühenden Blumen verschönern und Pflanzen in Töpfe platzieren, die sich dann an einen der anderen Betriebe verkaufen lassen.
Das Rahmenprogramm für den „Tag der offenen Tür“ bot auch einen Einblick in die spannende Arbeit der Malteser Rettungshundestaffel. In Vorführungen wurde den Kindern gezeigt, wie man den Hunden die Suche nach Vermissten beibringt. Hundebesitzer Michael zeigte zusammen mit seiner dreijährigen Hündin „Amarel“, dass die Erziehung ohne scharfe Kommandos abläuft, dafür von den Hunden aber höchste Konzentration erfordert wird, deren Erfüllung dann mit einem Spiel belohnt wird.
Höhepunkt des Tages war sicherlich die große Modeschau im Stil von Heidi Klums großer TV-​Show. Als Laufsteg diente den elf Mädels und vier Jungs die selbstgebaute Brücke über den neuangelegte Teich. Die Kleider und die Präsentation wurden von den Kindern größtenteils selbst kreiert und einstudiert. „Nur das Nähen mussten wir dann übernehmen“, verriet Betreuerin Sandy. Präsentiert wurde dem Publikum eine bunte Mischung — von Strandkleidern über Kleider im Piratenstil oder im Stil der vier Elemente bis zu Krawatten, die vier Jungs lässig vortrugen. Dass ein schickes Abendkleid auch mal in Wanderschuhen ausgeführt werden kann und sich Bürgermeisterin Marla Mücke in das Element des Feuers verwandeln kann, das wurde an diesem Nachmittag ebenfalls bewiesen. Die „kidstown“-Post hatte noch eine kreative Aufgabe für die Besucher — den Briefmarken-​Malwettbewerb. Die schönsten Marken wurden am Ende mit interessanten Preisen belohnt.
Den Besuchern wurde einiges geboten bei ihrem Rundgang durch die kleine Stadt, die man auch bei einer Führung mit waschechten „Kidstownern“ entdecken konnte. Langeweile gibt es in dieser Stadt so schnell sicher nicht — dafür sorgen auch die zahlreichen Freizeitangebote für die kleinen Städter: ein Kino, in dem täglich zwei Filme laufen, ein eigener Pool sowie ein Tischtennisplatz.

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