Direkt zum Inhalt springen

Nachrichten Ostalb

Wie seit über 500 Jahren: Bartholomäusmarkt auf dem Albuch lockte wieder viele tausend Gäste

Über 90 Buden in Amts– und Beckengasse. So viele Farben, Gerüche, Geräusche: Das wäre auch für Gmünd ein richtig großer Markt. Für Bartholomä ist das riesig. Aber eben auch genau das, was tausende Besucher alljährlich zum „Nationalfeiertag“ der Gemeinde erwarten.

Dienstag, 30. August 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 39 Sekunden Lesedauer

BARTHOLOMÄ (bt). Nachdem am Sonntag mit Fuhrleuten samt Rössern und Gespannen aus dem gesamten süddeutschen Raum der 14. Roßtag gefeiert worden war, freuten sich die Bartholomäer und ihre Gäste gestern am zweiten Teil der Traditionsveranstaltung, dem Bartholomäusmarkt, der seit Menschengedenken am Montag nach dem Fest des heiligen Bartholomäus stattfindet. Bereits vor 500 Jahren deckten sich die Menschen auf dem Albuch bei dieser Gelegenheit mit Lebensnotwendigem ein; heute ist der Markt vor allem ein Schwelgen in tausend Farben und Gerüchen, die Freude an Waren für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel. Festwetter sorgte für freundliche Gesichter und tat natürlich ein übriges, den Händlern gute Umsätze zu bescheren. „Wie Barthel sich verhält, ist der ganze Herbst bestellt“, ist eine alte Regel; das schöne Wetter der vergangenen Tage lässt also hoffen. Und wer war nicht alles gekommen: Aus der gesamten Region und darüber hinaus fanden sich Gäste ein. Tradition ist es auch, dass sich an diesem Tag die Bürgermeister auf dem Albuch treffen, um Kutteln zu essen und aktuelle Themen durchzusprechen — gestern begrüßte Bürgermeister Thomas Kuhn Gmünds Ersten Bürgermeister Dr. Joachim Bläse sowie die Kollegen Ottmar Schweizer (Mögglingen), Peter Lang (Heuchlingen) und Jürgen Stempfle (Böbingen), die sich genauso fasziniert umsahen, wie alle anderen auch. Die einen ließen sich den „Vakuumierer“ erklären, „Erfindung eines 72-​Jährigen aus Kempten“, die anderen informierten sich über tausenderlei Küchenutensilien und wieder andere ließen sich die Schuhe putzen und kauften danach beeindruckt die entsprechende Ausrüstung. Schmuck und Kittelschürzen und Bügelbrettbezüge gab’s, Hausmittel gegen so ziemlich alles vom Haarausfall bis zum Hühnerauge auf dem Hammerzeh, Heilsteine wie Amazonit, Onyx und Tigerauge, ätherische Öle, „Seelenbalsam“ und Pferdebalsam, ausgefallenes Spielzeug und Dekoartikel für Haus und Garten. Töpferfamilien, Korbflechter, Holzschnitzer, eine Puppenmama und andere sorgten dafür, dass auch Handwerk und Kunsthandwerk präsent waren. Natürlich war jede Menge Kleidung zu sehen, für Junge und Alte, Modebewusste und Praktische. Und hungrig und durstig musste auch niemand nach Hause gehen, dafür sorgte unter anderem die DRK-​Hocketse rund ums Feuerwehrgerätehaus. Die Kirchengemeinden machten mit, wie immer. Der Blumenmann verloste seine Schätze, „jedes Los ein Gewinn“, und war ebenso belagert wie die Süßwarenstände und das Karussell — viele Großeltern nutzten den Ferientag, um das Jungvolk nach Kräften zu verwöhnen.

14 Tage kostenlos und unverbindlich testen?
Das RZ-Probeabo - digital oder klassisch mit Trägerzustellung

3052 Aufrufe
398 Wörter
4638 Tage 0 Stunden Online

Beitrag teilen

Hinweis: Dieser Artikel wurde vor 4638 Tagen veröffentlicht.


QR-Code
remszeitung.de/2011/8/30/wie-seit-ueber-500-jahren-bartholomaeusmarkt-auf-dem-albuch-lockte-wieder-viele-tausend-gaeste/