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VBE zum Schulanfang: Keine falschen Erwartungen!

Im Hinblick auf den Schuljahresbeginn warnt der Kreisverband Bildung und Erziehung in Ostwürttemberg vor falschen Erwartungen an die schulische Karriere der Kinder. Es gehe vor allem darum, die Schüler verlässlich auf ihrem Weg zu begleiten.

Montag, 12. September 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 39 Sekunden Lesedauer


Von Anton Schmitz
OSTWÜRTTEMBERG (pm). „Körperliche und seelische Belastbarkeit, Konzentrationsfähigkeit, Ausdauer und Geduld, Frustrationstoleranz, Geschicklichkeit, Einfühlungsvermögen und Teamfähigkeit sind für eine erfolgreiche Schullaufbahn mindestens ebenso wichtig wie Intelligenz“, schreibt der Kreisverband Bildung und Erziehung (VBE) Ostwürttemberg zum Unterrichtsbeginn am Montag. Schüler lernten nachhaltig am besten ganzheitlich: mit Kopf, Herz und Hand, heißt es in der Pressemitteilung.
Zu ehrgeizige Eltern würden bisweilen ausschließlich die intellektuellen Vorzüge ihres Kindes sehen und den Blick auf andere Faktoren vernachlässigen, die in der Schule aber eine nicht unerhebliche Rolle spielten: soziale, seelische, emotionale, psychomotorische und physische Aspekte. Intelligenz sei nicht alles in der Schule, so der VBE. Gerade Eltern von hochbegabten oder vermeintlich hochbegabten Kindern fühlten sich schnell unverstanden, wenn Pädagogen den Schüler nicht nur mit der ausschließlich auf die kognitive Begabung ausgerichteten Brille sehen.
Insbesondere der Grundschulbildungsplan fordere und fördere Kommunikationskompetenz. Das Lernen miteinander und voneinander geschehe verstärkt in Gruppen– und Partnerarbeit. In der Grundschule halte der Lehrer keine Vorlesungen, sondern ermuntere die Schüler zum gemeinsamen Beraten, Ausprobieren und Schlussfolgern.
„Da haben es introvertierte Einzelgänger mitunter schwerer“, heißt es weiter. Manche Kinder könnten sich bei Gruppenarbeit nicht so leicht ein– oder unterordnen, würden verhaltensauffällig und störten. Bisweilen haben diese Kinder auch Probleme im Sport und bei gemeinsamen Spielen.
„Es ist für Eltern nicht damit getan, das Kind in der Obhut der Schule zu wissen und darauf zu vertrauen, dass die Lehrer alles schon irgendwie richten werden“, warnt VBE-​Landeschef Gerhard Brand. Das tägliche Interesse der Eltern an den Lernfortschritten ihres Kindes sowie die Würdigung ordentlich gemach – ter Schul– und Hausaufgaben würden nicht nur Schulanfängern das Gefühl für die Wichtigkeit und Wertigkeit ihrer Arbeit geben. „Schüler entwickeln sich vor allem dann positiv, wenn sie verlässlich Zuwendung, Aufmerksamkeit und Anerkennung erfahren, Ermutigung statt Entmutigung, Geduld statt Ungeduld“, sagt Brand an die Adresse der Eltern und der Lehrer.
„Es ist für Eltern nicht damit getan, das Kind in der Obhut der Schule zu wissen und darauf zu vertrauen, dass die Lehrer alles schon irgendwie richten werden!“
Gerhard Brand, VBE-​Landesvorsitzender und Rektor der Schule in Alfdorf
Die Politik dagegen müsse für entsprechend optimale Rahmenbedingungen sorgen und dürfe es nicht bei Ankündigungen belassen. Gute Worte allein machten noch keine bessere Schule, so Brand.

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