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25 Jahre Kunst in Böbingen — kib feiert

Die Böbinger hatten vor 25 Jahren die Nase vorn. Kulturell engagierte Bürger gründeten „kib“, Kultur in Böbingen, eine Initiative, die fortan mit Ausstellungen und Veranstaltungen zum Fluidum der Gemeinde an der Rems beitrug. Die erste Ausstellung wurde am 26. Oktober 1986 eröffnet — in der Römerhalle. Seit der Bürgersaal im Rathaus geschaffen wurde, hat kib einen festen Platz für seine großen Ausstellungen. Man gehört dazu.

Mittwoch, 21. September 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
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AUSSTELLUNG (rw). Vor einem Vierteljahrhundert, erinnert sich Gründungsmitglied Dr. Egon Dick, sei derlei nicht selbstverständlich gewesen. „Mit uns begannen die Gschwender, daraus wurde dort der Musikwinter. Heute ist das anders, kaum noch ein Dorf ohne Kulturinitiative oder Kulturhaus.“ Deshalb habe sich die Rolle von kib verändert: „Wir müssen etwas besonderes bieten.“ Diesem Anspruch will man mit der Ausstellung zum 25-​Jahr-​Jubiläum erneut gerecht werden, nach Ausstellung wie im Jahr 2006, als Portraitfotos Böbinger Bürger ausgestellt wurden („Böbingen bekommt ein Gesicht“) oder 2008, als in Zusammenarbeit mit dem Stuttgarter Lindenmuseum die Schau „Heiler, Ahnen und Dämonen“ gezeigt wurde.
In Zusammenarbeit mit den Remstal Werkstätten der Diakonie Stetten und deren Kreativer Werkstatt präsentiert kib im Bürgersaal ab 1. Oktober die Ausstellung „Inklusion“, in der Werke von Künstlern mit Behinderung gezeigt werden. Hinzu kommt ein Rahmenprogramm, das sich über den Zeitraum der Ausstellung bis zum 30. Oktober erstreckt.
Zunächst, so Egon Dick, sei er skeptisch gewesen. Doch als er Kontakt mit der Diakonie Stetten aufgenommen und die Bilder betrachtet habe, sei er auf ein eigenartiges Phänomen gestoßen: „Manchmal hat man das Gefühl, hier sind wahre Quellen der Inspiration. Es fallen bestimmte Blockaden weg, die Künstler sonst haben. Es ist tatsächlich ein schönes Thema.“ Wovon sich auch die kib-​Mitstreiter Sabine Mantel, Wolfgang Schuster, Rainer Lehe und andere aus dem kleinen Kreis der kib-​Aktiven überzeugen ließen.
Man will sich auch dem Thema „Inklusion“ zuwenden, um der Forderung gerecht zu werden, dass jeder Mensch in seiner Individualität von der Gesellschaft zu akzeptieren ist. Für Behinderte bedeutet dies, so Thomas Grabert von der Diakonie Stetten, dass der „geschützte Bereich“ verlassen wird. Unterschiede und Abweichungen werden zwar wahrgenommen, aber in ihrer Bedeutung eingeschränkt.
Bürgermeister Jürgen Stempfle sichert kib die weitere Unterstützung der Gemeinde zu. Waren es früher 700 Euro im Jahr, ist es heute die Finanzierung der Hauptausstellung im Bürgersaal.
Alles andere geschieht ebenso ehrenamtlich wie kontinuierlich. Bei kib denkt man schon an die Ausstellung des Jahres 2012, voraussichtlich wieder in Zusammenarbeit mit dem Lindenmuseum — es sollen Bilder von australischen Aborigines zu sehen sein.
„Inklusion“ — eine Ausstellung der Künstler aus Stetten. Vom 1. bis 30. Oktober im Bürgersaal des Rathauses in Böbingen. Vernissage: Sa, 1. Oktober, 19 Uhr, mit dem „Schwebenden Orchester“ der Diakonie Stetten. Das Rahmenprogramm führt u. a. nach Bönnigheim zur Sammlung Charlotte Zander: „Outsider Art“.

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