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Beeindruckende kirchenhistorische Ausstellung und ein interessantes Buch /​Jubiläumsfeier vom 30. September bis 3. Oktober

Vom 30. September bis zum 3. Oktober feiern die Hohenstadter das 300-​jährige Jubiläum ihrer Wallfahrtkirche „ Maria Opferung“. Die Vorbereitungen für dieses Fest laufen auf Hochtouren.

Donnerstag, 22. September 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 8 Sekunden Lesedauer

Von Wolfgang Fath
ABTSGMÜND-​HOHENSTADT. Die Einweihung der heutigen Kirche hat am 4. Oktober 1711 stattgefunden. Seit vielen Monaten laufen dazu bereits die Vorbereitungen. Neben einer außergewöhnlichen Ausstellung mit kirchenhistorischen Objekten wird es auch ein rund 130 Seiten starkes Buch über die Geschichte der Wallfahrtskirche sowie das Leben in der Kirchengemeinde im Jahreslauf geben.
Vor allem Nikolaus Graf Adelmann, Dr. Martin Häußermann und Wolfgang Pander haben in den letzten Monaten viel Zeit investiert, um das außerordentlich gelungene, sehr informativ gestaltete Buch mit vielen Bildern zusammenzustellen. Viele der in der Ausstellung zu sehenden sakralen Gegenstände und historisch sehr wertvollen Originalurkunden werden ebenso in dem Buch beschrieben wie die Geschichte der Kirche.
Dazu gehören ein ganz aus Silber getriebenes Weihrauchfass, hergestellt in Augsburg um das Jahr 1690 oder die Originalurkunde vom 11. Januar 1407, in welcher die Vorgängerkirche der heutigen Wallfahrtkirche zum ersten Mal urkundlich erwähnt ist.
Es können neben alten Messkelchen auch historische, jahrhunderte alte, aufwändig gestickte Messgewänder bewundert werden.
Bereits im Jahr 1689, so sagte Dr. Martin Häußermann, der in Hohenstadt wohnt und im Staatsarchiv Ludwigsburg tätig, habe es in einem Rechnungsbuch erste Hinweise darauf gegeben, dass Wilhelm VII, Adelmann von Adelmannsfelden den Neubau einer größeren Wallfahrtkirche geplant habe.
In einer ersten Phase habe man verstärkt ab 1697 mit der Beschaffung von Baumaterialien begonnen, dabei wurde unter anderem die an der Straße nach Schechingen gelegene Ziegelhütte vergrößert. Der Kostenvoranschlag belief sich im Jahr1707 auf rund 10 551 Gulden und 45 Kreuzer.
Der letzte Gottesdienst in der alten Kirche fand am 21. August 1707 statt. Drei Wochen später, am 14. September, sei bereits der Grundstein gelegt worden, wird gesagt. Die Inschrift auf dem Grabstein von Wilhelm Adelmann verweist jedoch auf das Jahr 1708.
Bis zur Fertigstellung der Kirche fanden die Gottesdienste im Schloss statt.
Die Einweihung der Kirche und somit die Aufnahme gottesdienstlicher Handlungen erfolgte am 4. Oktober 1711, die offizielle Weihe ist auf den 11. Oktober 1716 datiert.
Der Erbauer der Kirche, Christian Jochum, war zunächst Hofmaurer in Ellwangen, sein Name tauchte erstmals 1707 an erster Stelle der Kirchenbaurechnungen auf.
Die Entwürfe der Kirche gehen auf den Vorarlberger Baumeister Michael Thumb zurück, die dieser für die Ellwanger Schönenbergkirche entworfen hatte und die den begrenzten örtlichen Gegebenheiten in Hohenstadt angepasst wurden.
Die Feierlichkeiten zum Kirchenjubiläum beginnen am Freitag, 30. September, um 18.30 Uhr mit einer Heiligen Messe mit Dekan Dr. Pius Angstenberger, im Anschluss an den Gottesdienst wird die kirchenhistorische Ausstellung im Schloss eröffnet.
Am Sonntag, 2. Oktober, findet ein Pontifikalamt mit Weihbischof Thomas Maria Renz statt, anschließend ist Bewirtung im Festzelt. Die Ausstellung kann auch am Samstag, 1. Oktober, und Montag, 3. Oktober, von 10 bis 18 Uhr im Schloss besichtigt werden. An allen Tagen ist um 15 Uhr eine spezielle Führung durch die Ausstellung. Als Besonderheit wird am Sonntag die „ Rumford-​Suppe“, eine Arme-​Leute-​Suppe nach Originalrezept angeboten, mit der auch in Hohenstadt in schlechten Zeiten wie in den Hungerjahren 1816/​1817 die Ärmeren kostenlos verköstigt wurden.

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