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Die Errichtung von Windkraftanlagen auf der Gemarkung Bartholomä war Thema in der Gemeinderatssitzung

Die Anfrage dreier Firmen zur Errichtung von Windkraftanlagen im Staatswald war der Grund, weshalb die Windkraft erneut Thema in der Bartholomäer Gemeinderatssitzung war.

Donnerstag, 22. September 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 2 Sekunden Lesedauer

Von Nicole Beuther
BARTHOLOMÄ. Im Rahmen einer öffentlichen Gemeinderatssitzung im Juli dieses Jahres informierten Regionalverbandsdirektor Thomas Eble und der Vorsitzende des Windenergieverbandes Nordwürttemberg, Erwin Schweizer, über das Thema Windenergie. Vorgestellt wurde dabei der sogenannte Windatlas. „Wir haben einige potentielle Flächen, wo die Windhöffigkeit gegeben ist“, berichtete nun gestern Bürgermeister Thomas Kuhn.
Die Anfragen dreier Firmen kommt somit nicht überraschend und der Gemeinderat zeigt sich mehrheitlich offen, was eine Verwirklichung von Windkraftanlagen im Staatswald angeht. Die Anfragen der Firmen juwi Wind GmbH und MVV Energie AG betreffen die Waldflächen im westlichen Bereich der Gemeinde des Falkenbergs und im südwestlichen Bereich des Linsemer. Die Firma W-​I-​N-​D GmbH würde gerne Windkraftanlagen im Gebiet des Falkenbergs, an der Gemarkungsgrenze zu Lauterstein und Gmünd, errichten. Die Anfragen seien noch nicht konkretisiert, so Bürgermeister Kuhn. So ist es dem Landesbetrieb Forst Baden-​Württemberg zunächst wichtig, dass die Akzeptanz seitens der Gemeinde vorhanden ist. Über die Forst BW möchten sich die genannten Firmen vor Einleitung kostspieliger Voruntersuchungen die Grundstücksflächen sichern. Gefragt war nun also die Meinung der Gemeinderäte. Bürgermeister Kuhn verwies auf die vorhandenen Windkraftanlagen auf der Gemarkung Lauterburg, Essingen – ein Beispiel, wie sich die Nutzung erneuerbarer Energien bereits jetzt schon auf das Landschaftsbild auswirkt.
Zu berücksichtigen sei der Abstand zwischen Standort und bewohnten Ortsteilen. Der Regionalverband setze einen Mindestabstand von 750 Metern voraus. Die von den Firmen angefragten Standorte liegen laut Kuhn vier bis sechs Kilometer vom Ort entfernt.
Die verschiedenen Anfragen
sollen koordiniert werden
Gemeinderat Rudi Grimmbacher fragte an, wieso denn im Waldgebiet gebaut werden könne. Bei einer Anfrage in der Vergangenheit sei dies grundsätzlich abgelehnt worden. Bürgermeister Kuhn verwies auf das Sieben-​Punkte Programm der alten Landesregierung. Hier wurde festgelegt, dass auch im Waldgebiet Windrkraftanlagen gebaut werden können. Bruno Bieser wollte wissen, ob es bereits Gespräche mit den Nachbargemeinden gegeben hat. Kuhn berichtete von einem Gespräch mit seinem Kollegen in Lauterstein. Auch hier gebe es bereits Anfragen zur Errichtung von Windkraftanlagen. Die Gemeinderäte machten deutlich, wie wichtig Gespräche mit den anliegenden Gemeinden seien. Auch Bürgermeister Kuhn sieht von einer „Insellösung“ ab. „Es ist wichtig, die verschiedenen Anfragen zu koordinieren.“
Gemeinderat Markus Mezger bat, auch die Bürgerschaft rechtzeitig miteinzubeziehen. Bürgermeister Kuhn machte deutlich, dass dies im Falle einer konkreten Planung geschehen wird.
Als weitere wichtige Punkte, die beachtet werden müssen, nannte Kuhn die Auswirkungen auf Natur und Landschaft und das Erholungspotential. Das Landschaftsbild werde zweifelsohne beeinträchtigt, so Kuhn, der sich aber auch gut vorstellen kann, das Thema Tourismus/​Erholungsort mit dem Thema Windenergie zu verbinden, etwa mit der Möglichkeit, in Verbindung mit einer Windkraftanlage eine Aussichtsplattform zu schaffen. Der Gemeinderat zeigte sich dem Thema Windkraft gegenüber aufgeschlossen und war sich darin einig, in Kürze Gespräche mit Nachbargemeinden, Grundstückseigentümern und Betreibern zu führen und das Thema dann nochmals im Gemeinderat einzubringen. Mehr zur gestrigen Gemeinderatssitzung gibt es in der morgigen Ausgabe der RZ.

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