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Für das Schulprojekt „Zukunft“ fehlen aufgrund geringerer Zuschüsse im Ostalbkreis 130 000 Euro

Die Mitglieder des Sozial– und des Jugendhilfeausschuss konnten es kaum fassen: Weil es weniger Geld von der Arbeitsagentur und vom Europäischen Sozialfonds gibt, ist ein Erfolgsprojekt in Gefahr, das im Ostalbkreis selbst geboren wurde.

Donnerstag, 22. September 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 33 Sekunden Lesedauer

Von Viktor Turad
OSTALBKREIS. Unter Umständen müsste die Zahl der Projektstunden reduziert werden, hatten Landrat Klaus Pavel und Sozialdezernent Josef Rettenmaier in die Kreistags-​Vorlage geschrieben. Und damit trieben sie Joachim Bläse (CDU) regelrecht auf die Barrikaden: „Das können mein Landrat und mein Sozialdezernent nicht ernst meinen“, beschrieb er im Ausschuss seine erste Rektion, als es ihm nach der Lektüre die Vorlage beinahe aus der Hand geschlagen habe.
Worum geht es? Eine Umfrage der Industrie– und Handelskammer (IHK) hatte ergeben, dass die Schule besser auf den Einstieg ins Berufsleben und auf die Anforderungen einer qualifizierten Lehre vorbereiten muss. Das tue sie nach Meinung vieler Lehrbetriebe nicht in ausreichendem Maße mit der Folge, dass Ausbildungsplätze aufgrund mangelnder Qualifikation der Bewerber nicht oder nur schwer besetzt werden können. Allerdings seien die Schulen nicht für alle Defizite allein verantwortlich, ergab die IHK-​Studie.
So stellten die Ausbilder zunehmend Schwächen in den sozialen und persönlichen Kompetenzen der Lehrstellenbewerber fest, in ihrem Verhalten etwa oder in ihrer Motivation. Auch habe sich gezeigt, dass außerschulische Experten bei der Berufswahl helfen können.
Daher hat der Kreis Ende 2006 mit der Arbeitsagentur und der damaligen Arbeitsgemeinschaft zur Beschäftigungsförderung (abo) das Schulprojekt „Zukunft“ gestartet. Der finanzielle Aufwand beläuft sich auf knapp 300 000 Euro im Jahr. Daran nehmen in diesem Schuljahr beispielsweise 800 Schüler der Klassen 8 und 9 der Haupt– und Werkrealschulen teil.
Die wesentlichen Ziele sind, die Berufswahlkompetenz und die Ausbildungsreife zu verbessern, intensiv mit den Eltern zu arbeiten, regelmäßig Kontakt zu den Ausbildungsbetrieben zu halten und die Attraktivität von Handwerksberufen bei den Schulabgängern zu steigern. Vor allem aber sollen mehr Schüler mit Hauptschulabschluss einen Ausbildungsvertrag bekommen.
Das Projekt habe dazu geführt, dass die Ausbildungsreife deutlich gesteigert wurde, sagte Landrat Klaus Pavel. Dies bestätigte Bläse für den Bereich Gmünd. Daher war er so auf der Palme, dass das Projekt in Gefahr ist. In das gleiche Horn stieß Josef Mischko (SPD), der forderte, Arbeitsministerin von der Leyen müsse nachlegen. „Hier müssen Projekte ums Überleben kämpfen, die bitter nötig sind!“ Pavel versprach ihnen: „Das Projekt wird an der Finanzierung nicht scheitern!“

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