Direkt zum Inhalt springen

Nachrichten Ostalb

In Bartholomä gibt es erste Vorschläge zur Nachnutzung der Räumlichkeiten in der Laubenhartschule

Über die Nachnutzung der Laubenhartschule wurde in der jüngsten Sitzung des Bartholomäer Gemeinderates diskutiert. Ein weiterer Tagesordnungspunkt war die Jahresrechnung 2010.

Freitag, 23. September 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
3 Minuten Lesedauer

Von Nicole Beuther
BARTHOLOMÄ. Positives konnte Thomas Kiwus bei der Sitzung des Bartholomäer Gemeinderates vermelden. Der Kämmerer berichtete von einer erheblichen Verbesserung des Rechnungsergebnisses 2010 gegenüber der Planung. Der „Totalabsturz“, wie noch im vergangenen Jahr befürchtet, sei vorerst abgewendet. So kann der Rücklage ein Betrag in Höhe von 448 000 Euro zugeführt werden. Als Grund für das gute Ergebnis wurde das Gewerbesteueraufkommen genannt, das zum Stichtag 31.12.2010 rund 145 000 Euro über dem Planansatz lag. Weiter führten auch die gestiegenen Steuereinnahmen beim Land zu Mehreinnahmen in Höhe von rund 140 000 Euro.
Überraschend auch die Mehrerlöse aus Grundstücksverkäufen in Höhe von rund 280 000 Euro. Hier habe die Gemeinde eine Finanzplanung für die kommenden drei Jahre aufgestellt, so Bürgermeister Thomas Kuhn, der stolz berichtete, dass all diese Bauplätze bereits 2010 verkauft wurden. Mit einer katastrophalen Prognose habe man begonnen, so Kämmerer Kiwus, der auf die Auswirkungen der Wirtschaftskrise verwies. Zum Stichtag 31.12.2010 sehe es nun so aus, als könne man aus dem Vollen schöpfen. Dennoch sei es gut und richtig gewesen, vorsichtig zu planen. Auf die geplante Kreditaufnahme in Höhe von 388 700 Euro konnte nun zu einem großen Teil verzichtet werden; 81 000 Euro zinsgünstige Darlehen wurden für die Photovoltaikanlagen aufgenommen. Der Schuldenstand zum 31.12.2010 beträgt 155 000 Euro, die Pro-​Kopf-​Verschuldung liegt bei 72 Euro (davon entfallen 38 Euro auf die Photovoltaikanlage). Im Vergleich hierzu nannte Bürgermeister Kuhn die Pro-​Kopf-​Verschuldung vergleichbarer Gemeinden. Diese liegt im Landesdurchschnitt bei 654 Euro. Die Soll-​Einnahmen betragen 12 069 836,62 Euro; die Einnahmereste belaufen sich auf 255 500 Euro, die Ausgabereste betragen 586 400 Euro.
Bei einem Verkauf an Dritte müssten Zuschüsse zurückbezahlt werden
Um Geld ging es auch bei einem weiteren Tagesordnungspunkt, dem Raumkonzept für die Laubenhartschule Bartholomä. Seit dem Schuljahr 2010/​2011 besteht nun eine Kooperation mit der Werkrealschule der Schillerschule Heubach. Rückläufige Schülerzahlen hatten zu diesem Schritt geführt und seitdem besuchten die Schüler ab Klasse 7 die Werkrealschule in Heubach. Künftig sollen die Bartholomäer Schüler bereits ab Klasse 5 die Heubacher Schule besuchen, denn für das laufende Schuljahr 2011/​2012 meldeten sich lediglich noch sechs Schüler für die kombinierte Klassenstufe 5/​6 in der Außenstelle der Werkrealschule in Bartholomä an. So gibt es in der Gemeinde künftig nur noch eine Grundschule. Im Gemeinderat beschäftigt man sich nun mit der Frage, wie die leerstehenden Klassenzimmer in der Laubenhartschule künftig genutzt werden können. Bürgermeister Thomas Kuhn machte in der Sitzung deutlich, dass Handlungsbedarf gefragt ist. Bei einem Verkauf an Dritte, so Kuhn, laufe die Gemeinde Gefahr, dass Zuschusszahlungen (die Laufzeit beträgt teilweise bis zu 50 Jahre) zurückgefordert werden. Er sprach dabei von hunderttausenden von Euro. „Wenn die Gemeinde eine Nachnutzung findet, die gemeinnützig ist, dann muss sie diese Zuschüsse nicht zurückzahlen.“ Zur Gemeinderatssitzung eingeladen wurde Karl-​Heinz Hägele, Rektor an der Laubenhartschule. Er berichtete von insgesamt 16 Klassenräumen – sechs Fachräumen und zehn Räumen, die als Klassenzimmer genutzt werden können. Er plädierte für einen Erhalt der Fachräume wie Werkraum und Küche.
Definitiv nicht mehr für den Schulbetrieb benötigt wird laut Bürgermeister Thomas Kuhn der Anbau aus dem Jahr 2002. Dieser besteht aus vier Klassenzimmern mit einem Lehr– und Lernmittelzimmer, einem Besprechungsraum und einem Kursraum. Im Dachgeschoss gibt es zudem einen großen Lagerraum. Ohne die Schüler-​Toiletten und dem Flur beträgt die Grundfläche im Erdgeschoss 350 Quadratmeter. Die Grundschule hat eine Fläche von rund 840 Quadratmetern zur Verfügung. Derzeit, so erklärte Rektor Hägele, gebe es vier Grundschulklassen, jedoch müsse man jederzeit von einem Zuwachs ausgehen, beispielsweise, wenn es in naher Zukunft eine Grundschule bis Klasse 6 geben könnte. Mindestens zwei Räume pro Klasse würde Hägele begrüßen. Gemeinderat Rudi Grimmbacher meinte hierzu: „Das erscheint mir zuviel.“ Auch in Bezug auf die Fachräume meinte er, dass ja nicht alle Schüler gleichzeitig bastelten oder ähnliches.
„Wir werden unser bestmögliches tun“, versprach Gemeinderat Bruno Bieser. Die Räume würden keinesfalls veräußert. Bieser brachte den Vorschlag ins Spiel, den evangelischen Kindergarten dort zu integrieren. Gemeinderat Markus Mezger schlug vor, die Bücherei (derzeit im Dorfhaus) in der Schule unterzubringen. Bürgermeister Kuhn kann sich gut vorstellen, die Räumlichkeiten PC-​Gruppen im Dorf und der Volkshochschule zur Verfügung zu stellen. Sandra Knoblauch bat um eine Weiternutzung der Fachräume und Helga Pfeifer plädierte dafür, der Kernzeitbetreuung mehr Raum zu geben. Über das weitere Vorgehen wird in den kommenden Wochen beraten. Auch Gespräche mit den Bürgern sollen geführt werden.

14 Tage kostenlos und unverbindlich testen?
Das RZ-Probeabo - digital oder klassisch mit Trägerzustellung

3815 Aufrufe
730 Wörter
4606 Tage 5 Stunden Online

Beitrag teilen

Hinweis: Dieser Artikel wurde vor 4606 Tagen veröffentlicht.


QR-Code
remszeitung.de/2011/9/23/in-bartholomae-gibt-es-erste-vorschlaege-zur-nachnutzung-der-raeumlichkeiten-in-der-laubenhartschule/