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Eine Geburtstagsfeier — die Theaterwerkstatt blickt auf 20 Jahre zurück

ingebettet in Jazzmusik waren die von Dank und Anerkennung geprägten Reden und Grußworte zu 20 Jahren Theaterwerkstatt. Gmünder Bühne und Orangenhäute gaben am Freitagabend Einblick in ihre laufenden Produktionen und machten Lust auf mehr.

Dienstag, 27. September 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 14 Sekunden Lesedauer

KLEINKUNST (wil). Und Ernst Kittel, der gute Geist des Vereins und des Spielortes blickte historisch-​heiter auf zwanzig Jahre Theaterbetrieb in der ehemaligen Spitalkapelle zurück.
Walter Knauß, der amtierende Vorsitzende — erst der dritte in diesem Amt — konnte am Freitagabend viele Ehrengäste, langjährige Mitstreiter im Gmünder Kulturbetrieb und vor allem Aktive begrüßen. Sein Dank ging an die Stadtverwaltung, die mit ihrem Kulturbüro den Ehrenamtlichen von der Theaterwerkstatt immer eine große Unterstützung ist. Besonders gewürdigt wurden in diesem Rahmen Günter Helle, der Techniker, Beleuchter, Requisiteur, Platzanweiser und vieles mehr in einer Person vereinigt und an unzähligen Abenden bei den verschiedenen Aufführungen im Stillen seinen Dienst versah. Etwas mehr im Vordergrund und oft genug selbst auf der Bühne stand der Ehrenvorsitzende Ernst Kittel, der selbst „16 Jahre lang den Verein Theaterwerkstatt leitete und sie zu dem machte, was sie heute ist“, so Walter Knauß.
Ernst Kittel ließ dann Revue passieren, was sich in der am 6. September 1991 als „Zimmertheater“ gegründeten Theaterwerkstatt veränderte: es wurde eine feste Bühne installiert, die Sitzreihen erhielten ihr theatergerechtes Podest, eine Bar lädt in den Pausen zur Erfrischung ein. Die aktuelle Bitte der Theaterwerkstatt an den Gemeinderat gilt nun den inzwischen durch regen Gebrauch ziemlich durchgesessenen Stühlen.
Inhaltlich hat vor allem Ernst Kittel die Theaterwerkstatt geformt und zu einer festen Größe im Gmünder Kulturleben gemacht. Seit 1995 gibt es ein Jahresprogramm, zwei Jahre später folgte eines für das Kindertheater. Zahlreiche Akteure sind Gmünd seit Jahren treu, so Bernd Kohlhepp und Bernd Lafrenz, die schon am Anfang ihrer Karriere in der Theaterwerkstatt ihre Spielstätte fanden.
„Sie sind kein Luxus, sie gehören zur kulturellen Grundversorgung“, sicherte Bürgermeister Mihm der Theaterwerkstatt gleichsam ihren Bestand. Eine Rolle zu spielen sei für die Menschen wichtig und Gmünd biete jetzt mit dem Stadtumbau und der Gartenschau viele Möglichkeiten, sich zu präsentieren. Die Theaterwerkstatt, schon lange kein Geheimtipp mehr, biete Laborbedingungen für verschiedenste Gruppen, den öffentlichen Auftritt zu wagen. Mihm lobte vor allem die Kindertheaterreihe, sei diese doch für die Entwicklung der Kinder wichtig. In verlesenen Grußworten gedachten auch Landrat Klaus Pavel und der Vorsitzende des Arbeitskreises Kultur, Rudolf Böhmler, des Jubiläums der Theaterwerkstatt. Doch auch die künstlerische Seite durfte an diesem Abend nicht fehlen. Thilo Schimmele und Matthias Flum von der Jazz-​Mission lockerten als Gitarrenduo die Wort– und Spielbeiträge auf und unterhielten mit ihren gelungenen Interpretationen. Die Orangenhäute boten einen kurzen Ausschnitt aus ihrem aktuellen Programm „Wir sind noch nicht tot“ und zeigten, was nach ihrer Wiederauferstehung zu erwarten ist. Sie werden als Finanzberater ins Leben zurück kehren, das Kapital anbeten, die Börse anflehen und dem treudummen Anleger klar machen, wo sein Geld jetzt ist und warum er davon nichts mehr sieht. Angeregt von Ibsen und den Lehman Brothers beschäftigt sich ihr nächstes Programm mit Neid und Habgier und der Finanzkrise.
Und in der Theaterwerkstatt darf natürlich die Gmünder Bühne nicht fehlen. Ernst Kittel als Peter Squenz gab die Regieanweisungen zum Sommernachtstraum und mit neuen Talenten lud die beliebte Theatertruppe zur Liebesszene von Pyramus und Thisbe, die Uwe Kreusel mit Vollbart ganz im Sinne Shakespeares verkörperte.

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