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Schäfersfeldhalle: Neues, warmes Kleid nach altem Muster

Die Schäfersfeldhalle stammt aus dem Jahr 1976, und man sieht ihr an, dass sie in die Jahre gekommen ist. Energetisch ist sie schon gar nicht mehr Stand der Technik. Gestern wurde im Lorcher Gemeinderat der Entwurf für die Sanierung vorgestellt, deren Kosten sich wohl auf 3,5 Mio. Euro belaufen.

Freitag, 16. November 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 12 Sekunden Lesedauer

LORCH (rw). Schon Mitte Juli hatte das Büro Behnisch, mit Ausnahme der Mehrzweckhalle Schöpfer aller Bauten auf dem Schäfersfeld, einen Vorentwurf für die Sanierung vorgelegt. Mittlerweile ist der Plan um einiges gereift und wesentlich detaillierter geworden, in der gestrigen Sitzung ging es um Fragen, die im Juli aufgeworfen worden waren.
Zum Beschlussvorschlag der Verwaltung gehörte neben der Vergabe der Ausführungsplanung und Vorbereitung der Ausschreibung an das Büro Behnisch auch die Festlegung auf das weitere Vorgehen: Man verzichtet auf den Versuch, eine vorzeitige Baufreigabe – vor Zuschussentscheidung – zu erreichen, weil das Risiko auf den Verlust von Zuschüssen zu hoch erscheint. Diese belaufen sich auf der Basis der Kostenberechnung auf 510 000 Euro aus der Sportstättenförderung und auf 600 000 Euro aus dem Ausgleichsstock. Knackpunkt: Nur wenn der Zuschuss aus dem üblicherweise überzeichneten Sportstättenprogramm gewährt wird, fließt auch das Geld aus dem Ausgleichsstock. Beim Antrag auf vorzeitige Baufreigabe müsste sich Lorch überdies verpflichten, die nächsten fünf Jahre auf einen erneuten Förderbetrag zu verzichten. Der Baubeschluss soll daher erst nach Eingang der Zuschussbescheide gefasst werden.
In ihrer Architektur soll die Schäfersfeldhalle nicht angetastet werden, gleichwohl soll sie heutigen Standards der Energieeinsparungen und Sicherheit genügen. Wie das geschehen soll, erläuterten Stefan Rappold (Büro Behnisch) und Helmut Meyer (Transsolar).
Die Dachaufsicht der Halle verändert sich kaum, aber es wird neu gedämmt und abgedichtet. Die bisherigen satteldachförmigen Oberlichter sollen bogenförmige mit diffuser Verglasung ersetzt werden. Im unteren Dach, dessen Aluminium-​Profiltafeln erneuert werden, wollen die Architekten ebenfalls diffuse Lichtbänder einsetzen. Es habe keinen Sinn, die bisherige Stahlfassade mit ihrer Einscheibenverglasung zu erhalten. Eine Aluminiumpfosten-​Riegelfassade soll sie ersetzen. Das Erscheinungsbild wird jedoch gewahrt. Die opaken Elemente werden wieder aufgegriffen, allerdings werden die Glasscheiben nun in verschiedenen Grüntönen bedruckt. Insgesamt bleibt die Farbpalette aus dunklen Grau-​, Grün– und Blautönen erhalten.
Ein neues, größeres Foyer wird geschaffen, der Treppenabgang wird großzügig gestaltet, ein Personenlift schafft Barrierefreiheit. Das Kopfsteinpflaster im Foyer will das Architekturbüro durch einen pflegeleichten PUR-​Boden ersetzen. Die Sanitäreinrichtungen und Umkleiden werden erneuert, die Sporthalle modernisiert und der Boden dort erneuert. Deckenstrahl-​Heizkörper sollen schnell reagieren und angenehme Oberflächen-​Temperaturen erzeugen. Angedacht sind Solarpaneele zur Warmwassererzeugung.
Damit waren zwar Fragen der Räte vom Juli beantwortet worden, aber es kamen weitere hinzu. Zunächst aber äußerten die Fraktionssprecher ihre Genugtuung. Eine zweckmäßige und funktionale, vor allem energetische Sanierung der Halle sei wichtig, betonte Helga Knödler (FW). Wenig einverstanden zeigten sich die Räte indes mit der Entfernung des Pflasters im Foyer, auch die Farbzusammenstellung gefiel nicht allen, nicht zuletzt der gelbe Boden in der Sporthalle zeige schnell unschöne Spuren. Das Energie-​Einsparpotenzial will man konkret errechnet wissen, wobei Helmut Meyer einräumte, dass es schwer sei, den tatsächlichen Energiebedarf vorherzusagen. Manfred Schramm (SPD) setzte sich für Photovoltaik zur Eigenbedarf-​Stromerzeugung ein, das werde sich noch immer lohnen. Über den Sanierungsbeginn will man sich noch mit den Vereinen abstimmen. Mario Capezzuto: „Im September wäre es eine Katastrophe.“ Worauf Gerhard Hackner (CDU) entgegen hielt: „Wir starten, wenn die Zuschüsse haben.“

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