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Zum letzten Mal eintauchen in „Moving Types“

„Ich fand es super!“, schrieb Emma ins Gästebuch der „Moving-​Types“- Ausstellung in der Prediger-​Galerie. Emma war keineswegs allein mit ihrer Meinung – von dieser Schau waren viele begeistert. Am Sonntag ging sie zu Ende.

Dienstag, 27. November 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 34 Sekunden Lesedauer


AUSSTELLUNG (brd). Viele Schulklassen, teils von weit her gereist, waren derselben Meinung, aber auch ältere Damen und Herren hatten sehr schnell die Scheu vor den ‚neumodischen‘ Tablets verloren und saßen gebannt einschließlich Kopfhörer vor den Bildschirmen. Bis zum Schluss waren vierzig Pads meistens ausgeliehen und auf der Medienfassade kamen an die 4000 SMS – Kurzbotschaften an. Ein voller Erfolg.
Über 350 Filmausschnitte aus sieben unterschiedlichen Bereichen wie Videoclips, Retrospektive oder Kunst+ Experiment konnten auf den hübschen, großen und kleinen Würfeln ausgewählt werden. Während diese Schätze (Werbefilm für Zigaretten aus dem Jahre 1893!) im großen Kino im Turmtheater morgens wenig Anhänger fanden, war es dann im Prediger umso voller.
Kurator Prof Ralf Dringenberg von der Hochschule für Gestaltung in Gmünd war voll des Dankes und des Lobes, genauso wie Dr. Monika Boosen als Museumsleiterin. „Wenn etwas geglückt ist, ist man einfach glücklich.“ Zwei Monate lang sei in dieser Galerie mit tatkräftiger Unterstützung seiner HfG-​Studenten ein soziales Netzwerk entstanden, dessen Kennzeichen das Sammeln, Bewerten und (Mit-)Teilen sei. Kuratorin Prof. Anja Stöffler von der kooperierenden Fachhochschule Mainz verwies auf die lange Vorbereitungszeit und auf die Tatsache, dass es in Mainz seit vier Jahren ein Curriculum, einen Lehrplan, für dieses Projekt gebe. Auch das Gutenberg-​Museum Mainz unter Direktorin Dr. Annette Ludwig hatte sich an der Kooperation beteiligt, dort war die Ausstellung am Anfang des Jahres schon zu sehen.
Die Würfel-​Medienlandschaft im Zentrum war auch ästhetisch ein Hingucker, die vielen Nischen und Ecken luden zum Abtauchen in die ausgesuchten Welten, die bei Nichtgefallen mit einem kurzen Antippen auch schon wieder gelöscht werden konnten. Wie praktisch! Ältere schoben sich lieber mal den Kopfhörer über die Ohren, um nicht allzu sehr von dem Geräuschpegel aus Text-​und Musikfetzen gestört zu werden.
Die Buchstaben sind das Bleibende, die Schnelligkeit des visuellen Wechsels wird immer rasanter und die unterschiedlichen neuen Techniken machten diese Ausstellung zu einem Blick in die Zukunft. Mit „Auf Wiedersehen in Warschau“, der nächsten Station dieses doppelt preisgekrönten Konzepts, verabschiedete sich Kurator Dringenberg und Paul, 11 Jahre, meinte im Gästebuch: „Ich dachte, Museum ist langweilig, aber das war ganz toll!“

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