Warnstreik erfasst die Stauferklinik /Arbeitsniederlegungen auch bei der Stadtverwaltung
Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hat mit Beginn der Woche die Warnstreiks verschärft. Einer der Brennpunkte der Tarifauseinandersetzung war gestern das Stauferklinikum Schwäbisch Gmünd in Mutlangen.
Montag, 26. März 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
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SCHWÄBISCH GMÜND/MUTLANGEN (rz). „Warnstreik!“ verkündeten Plakate im Eingangsbereich — uns sorgten natürlich für gewisse Verunsicherungen bei Patienten und Angehörigen. Im Gespräch mit der Rems-Zeitung wusste jedoch Krankenhausdirektor Walter Hees sogleich zu beruhigen: Es habe im Vorfeld des Klinikstreiks gewisse Abmachungen mit dem Personalrat gegeben, wonach eine notfallmäßige Versorgung der Menschen auf alle Fälle sichergestellt bleibe. „Keine Gefahr für die Patienten“, so unterstrich er, als er am Morgen zuschauen musste, wie ein Teil der Mitarbeiter das Stauferklinikum verließ beziehungsweise sich zur gemeinsamen Busabfahrt nach Ulm traf. Dort fand eine zentrale Kundgebung statt, bei der die Gewerkschaft gegen das bislang vorliegende Arbeitgeberangebot Flagge zeigte.
Nach Angaben der Klinikleitung waren 80 der insgesamt 1100 Mitarbeiter des Stauferklinikums beteiligt. Walter Hees zeigte sich im Zwiespalt: Er habe durchaus Verständnis für die Erwartungen des Personals, weil ja auch schon die Ärzte bei ihrer eigenen Tarifauseinandersetzung eine Vorlage geliefert hätten. Andererseits müsse er aber auch auf die begrenzten wirtschaftlichen Spielräume achten, die von der Kostenträgerseite (Krankenkassen) eingeräumt werden. Hees hofft, dass beim Ergebnis des Tarifkonflikts einigermaßen die Balance erhalten bleibt.
Auch bei der Stadtverwaltung und bei den Stadtwerken in Gmünd kam es gestern Morgen zu Arbeitsniederlegungen. Mit insgesamt vier Bussen fuhren die Gewerkschafter zur Kundgebung nach Ulm, um ihrer Forderung nach 6,5 Prozent mehr Lohn Nachdruck zu verleihen.
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