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Züchtervereinigung Limpurger Rind feierte ihr 25-​jähriges Bestehen

Das Limpurger Rind, auch „Leintäler“ genannt, ist die älteste Rinderrasse Württembergs. Seit 1987 haben sich die Züchter in der „Züchtervereinigung Limpurger Rind e.V.“ zusammengeschlossen. Im Gaildorfer Kernersaal feierten sie ihr 25-​jähriges Jubiläum.

Dienstag, 27. März 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 34 Sekunden Lesedauer

Von Reinhold Haring
GAILDORF/​SCHECHINGEN. Klar, dass zu einem solchen Anlass auch eine ganze Reihe Gratulanten erschienen ist. Der wohl bekannteste unter ihnen war Ministerialdirektor Wolfgang Reimer, Amtschef des Ministeriums für den ländlichen Raum in Stuttgart und rechte Hand des grünen Ministers Alexander Bonde. Reimer gratulierte nicht nur; er hielt auch den Festvortrag.
Daneben konnte der Vorsitzende der „Züchtervereinigung Limpurger Rind e.V.“, Werner Ehmann (Wüstenrot), noch Dr. Ulrich Bauer als Vertreter der Stadt Gaildorf, den Leiter des Landwirtschaftsamtes beim Landratsamt Schwäbisch Hall, Helmut Hessenauer (Ilshofen), den Vertreter des Landwirtschaftsamtes beim Landratsamt Ostalbkreis, Otto Reiß, den Vorsitzenden der Rinderunion Baden-​Württemberg, Georg Häckel sowie ganz besonders noch fünf Gründungsmitglieder begrüßen.
In seinem Rückblick betonte Ehmann, dass die Züchtervereinigung, wie alle Vereine, in der 25-​jährigen Geschichte seit seiner Gründung Höhen und Tiefen erlebt hat. Aber man war seinerzeit von der Notwendigkeit eines solchen Schrittes überzeugt und „das Jubiläum hat ihnen Recht gegeben“, so das Fazit des amtierenden. Vorsitzenden.
Einen genauen Überblick über die Gründungsphase gab einer seiner Vorgänger, genauer gesagt der damalige Gründungsvorsitzende, Hans Wieland (Mainhardt-​Streithag), der dem Verein von 1987 bis 1993 Vorstand. Und schon nach wenigen Sätzen wurde klar, ohne Hans Wieland wäre das Limpurger Rind ausgestorben. „I have an dream“ – nein, das waren nicht nur die Worte und Gedanken Martin Luther Kings, die die amerikanische Nation so bewegt haben, es waren auch die Gedanken von Hans Wieland, als er überlegte, wie man das Limpurger Rind vor dem Aussterben retten kann.
Und obwohl er zuvor nie etwas mit dieser Rinderform zutun hatte, heute kann er sicherlich voller Stolz sagen: „25 Jahre später hat sich mein Traum erfüllt, wenngleich nicht so spektakulär wie einst bei den großen amerikanischen Bürgerrechtler Martin Luther King“.
Das Limpurger Rind galt Mitte der achtziger Jahre als ausgestorben, als Dr. Hans Hinrich Sambraus in seinem „Atlas der Nutztiere“ auch ein Bild vom Limpurger Rind benötigte. Gemeinsam fand man zwei Höfe, auf denen diese Zuchtform noch vorhanden war.
Doch es blieben Fragen über Fragen – bis schließlich am 24.Mai 1987 die Züchtervereinigung Limpurger Rind e.V gegründet werden konnte. Nach stolzen und erfolgreichen 25 Jahren glaubt Wieland, „dass die Rasse des Limpurger Rinds“ gesichert zu sein scheint. Und er betonte. „Es ist keine Schande, Museumstiere zu haben und zu züchten. Alles, was im Museum ist, ist kostbar. Bewahren wir also das Kostbare“.
In seiner Festansprache referierte Ministerialdirektor Wolfgang Reimer (Gaildorf) über die „Zukunft der Zucht gefährdeter Rinderrassen“. Zwangsläufig musste das Mitglied der Landesregierung auf das liebe Geld zu sprechen kommen. Reimer wies darauf hin, dass seinem Ministerium derzeit 33 Millionen aus nachvollziehen Gründen, die nicht in Baden-​Württemberg liegen, fehlen.
Ein Loch bei der Förderung, das nicht ohne weiteres zu stopfen ist. Der Amtschef versprach aber, dass die bedrohten Rassen, und dazu gehört das Limpurger Rind immer noch, weiterhin unterstützt werden, vor allem aus Mitteln des Agrarumweltprogramms MEKA – eine Botschaft, die von den Anwesenden sicherlich mit Wohlwollen vernommen wurden. Zum Abschluss ließ Zuchtleiter Dieter Kraft die 25-​jährige Geschichte in Bildern Revue passieren.
Und wie bei derartigen Veranstaltungen üblich, durfte auch der Punkt Ehrungen nicht zu kurz kommen. Dabei wurden sowohl die Besitzer der Siegerkühe bei der Rassenschau Limpurger Rind in Schechingen ausgezeichnet, als auch fünf Gründungsmitglieder zu Ehrenmitgliedern ernannt.
Und obwohl das Limpurger Rind in der Region Aalen, Schwäbisch Gmünd, Welzheim und Gaildorf beheimatet ist, ist es weit verbreitet.
So wie beim geehrten Züchter Wolfgang Rinn, der seinen Hof in Ragensreute, einer Gemeinde aus dem Gemeindeverwaltungsverband Altshausen im Kreis Ravensburg, hat. Er nutzte wie seine Kolleginnen und Kollegen die gelungene Feier zu einem ausgiebigen Erfahrungsaustausch.

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