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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Gmünder Reichsapfel-​Nachbildung zum Stauferjahr präsentiert

„Ich glaube, langsam werden die Wiener depressiv, wenn schon wieder jemand aus Gmünd kommt“, lacht Stephan Crummenauer. Der Geschäftsführer der Gmünder Firma Ropa präsentierte gestern gemeinsam mit Goldschmiedemeister Hans Vetter einem begeisterten Oberbürgermeister Richard Arnold die Gmünder Nachbildung des Reichsapfels für die Staufersaga.

Freitag, 30. März 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
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Hans Vetter war einst der jüngste Goldschmiedemeister Baden-​Württembergs. Für Stephan Crummenauer kam kein anderer für diesen Auftrag in Frage. Nicht so sehr, weil er den Freund seines Vaters von Kindesbeinen an kennt, sondern weil er gerade ihm zutraute, den Anspruch umzusetzen, ein wirklich originales Stück zu bekommen.
Der erste Reichsapfel als Symbol des Erdballs und damit der Weltherrschaft wurde Heinrich VI. (dem Vater Friedrichs II.) bei dessen Kaiserkrönung 1191 überreicht. Er ist heute in der weltlichen Schatzkammer der Wiener Hofburg ausgestellt und trägt die Spuren seiner über 800-​jährigen Geschichte.
Das Gmünder Exemplar dagegen sieht so aus, wie das Original bei seiner Entstehung. Und nicht nur das: Die Spangen entlang des Äquators waren, genauso wie die des aufgesetzten Kreuzes, ursprünglich mit Perlen besetzt. Sie fehlen heute beim Original – die Nachbildung wird sie tragen.
Einziger Unterschied: Die Hülle des Gmünder Reichsapfels besteht nicht aus Gold, sondern aus vergoldetem Silber. Die Steine sind dagegen exakt wie im Original: Smaragde, böhmische Granate, Almandine, Saphire, Rubin und Amethyst. Außerdem trägt der Reichsapfel viele echte Perlen.
300 Stunden hat der Meister
an dem Stück gearbeitet
300 Stunden hat der Goldschmiedemeister an dem Stück gearbeitet. Die Punzen für die äußerst filigranen Verzierungen der Spangen und vor allem der Auflage fertigte Hans Vetter selbst an – eine Technik, die heutige Auszubildende dieses Berufs gar nicht mehr lernen.
„Daran sieht man, was wir in Gmünd an hochgradigem Potenzial haben“, zeigte sich Oberbürgermeister Richard Arnold begeistert. Und überrascht, als Hans Vetter ein bisschen aus seiner jahrzehntelangen Tätigkeit plauderte. Neben filigranem Schmuck hat er nämlich auch Schilder für historische Wirtshäuser in Gmünd gefertigt, die Sonnenuhr im Stadtgarten und diverse Amtsketten.

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