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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Thema Windkraft am Bernhardus: Schwäbisch Gmünd will „mitwirken und mitgestalten“

Bis zu 36 Windkrafträder könnten zwischen Furtlepass und Heidhöfen entstehen. OB Richard Arnold will dazu „weder Ängste schüren noch Begeisterung entfachen“: Es gehe einfach nur um eine pragmatische Lösung. Gemeinsam mit den angrenzenden Kommunen, mit dem Eigentümer und mit dem Investor soll an einer Planung gearbeitet werden, mit der alle leben können. Das war gestern Tenor einer Pressekonferenz.

Freitag, 30. März 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 6 Sekunden Lesedauer

Was um aller Welt hat das Gebiet am und hinterm Bernhardus mit der Region Stuttgart zu tun? Gute Frage. Auf dem Berg findet sich eine Markungsgrenze; die fraglichen Standorte liegen allesamt auf Markung Lauterstein. Lauterstein ist Teil des Landkreises Göppingen, und der wiederum gehört zur Region Stuttgart. Bis Ende 2012 müssen sich die Städte und Gemeinden im Land erklären, wollen sie die Planungshoheit nicht aus der Hand geben: Irgendwo müssen sie Standorte zur Nutzung von Windkraft ausweisen, sonst tut’s jemand anders. Nun ist Schwäbisch Gmünd nicht die einzige Kommune, die Schwierigkeiten hat, geeignete Flächen zu finden. Auch die Region Stuttgart hat massiv Probleme, passende Standorte auszuweisen: Ein paar Areale im Schurwald kommen in Frage, und eben das Gebiet hinterm Bernhardus. Im Gespräch ist auch eine Fläche südöstlich des Bernhardus, dem Zwerenberg,
OB Arnold berichtete gestern von Gesprächen mit Lautersteins Bürgermeister Michael Lenz und dem Eigentümer eines Großteils der in Frage kommenden Flächen – Bernhard Graf Rechberg und seiner Familie –; mit beiden lasse sich gut reden. Er sei sehr zuversichtlich, dass Gmünd als angrenzende Kommune am Prozess beteiligt werde. Grundsätzlich, so Arnold, habe sich die Stadt übers „10-​Punkte– Programm“ zum Energie– und Klimaschutzkonzept bekannt und sei sehr interessiert daran, den Anteil der erneuerbaren Energien auszuweiten. Gmünd kann sich zum Beispiel eine Beteiligung an der Windkraftnutzung der Nachbargemeinden in Form eines Bürgerwindrads etwa auf dem Zwerenberg vorstellen. Aber es gebe natürlich auch großes Interesse daran, mitzuwirken und mitzugestalten, politische Spielräume zu nutzen. „Maßvolle Entwicklung“ als Schlagwort machte gestern die Runde, die Notwendigkeit, „die Steuerung nicht aus der Hand zugeben“. Gemeinsam mit dem Verwaltungsgemeinschafts-​Partner Waldstetten, Bartholomä – der Albuch wäre heftig betroffen von dieser Planung – und Lauterstein werde nach einer für alle tragbaren Lösung gesucht. Arnold: „Die Energiewende findet statt, auch vor unserer Haustür.“ Im Gemeinderat wurde am Mittwoch eine „Visualisierung“ des Investors WPS-​Windkraft gezeigt – 36 Windräder auf und hinter dem Bernhardus; die ersten knapp hinter der Wallfahrtskapelle. Dazu hatte Arnold von einer „extremen Massierung“ gesprochen.
Im Gespräch mit der RZ meinte WPS-​Vertreter Sebastian Grosch, solche Darstellungen würden erarbeitet, „damit Gemeinden sich vorstellen können, was technisch möglich ist“. Das sei das übliche Vorgehen, freilich nicht verbindlich: „Wir wollen zeigen, wie so etwas unter Zugrundelegung aller Faktoren wie Abstand zur Wohnbebauung, Natur– und Artenschutz etc. aussehen würde, was wo reinpasst, wo ausreichend Wind vorhanden ist, was das Auge tatsächlich wahrnehmen würde.“ Es handle sich nur um einen Vorschlag an die Gemeinden, die dann diskutierten: „Die haben die Planungshoheit; da können zwölf, 20 oder 30 Anlagen entstehen, alles ist noch offen.“

Mehr ist am Mittwoch, 4. April, um 19.30 Uhr im Dorfhaus in der mit einer Bürgerinformation verbundenen Gemeinderatsitzung in Bartholomä zu erfahren, zudem am 26. April in Lauterstein.

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