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Ein Benefizkonzert in St. Anna

Das Gehör ist der Sinn, der am längsten erhalten bleibt, und mit Musik, jeder weiß es, kann man Erinnerungen und Stimmungen wecken. Dies macht sich die Musiktherapie von St. Anna zunutze. Für sie gibt das Klavierduo Hans-​Peter und Volker Stenzl ein Benefizkonzert.

Freitag, 09. März 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 42 Sekunden Lesedauer

KONZERT (rw). Um „Musik und wahrnehmung“ geht es vom 4. bis 24. März während der Internationalen Woche des Gehirns. Im Seniorenzentrum St. Anna wird schon seit Jahren mit Musiktherapie gearbeitet, „so kann man Menschen erreichen und tut ihnen etwas Gutes“, sagt Regionalleiterin Magdalene Rupp. Selbst im Wachkoma noch entfaltet Musik Wirkungen, sie ist ein Kommunikationsmittel. Darauf wird in Vorträgen am Donnerstag, 22. März, eingegangen.
Doch zuvor, am Mittwoch, 21. März, findet das Benefizkonzert mit den Stenzl-​Brüdern statt. Deren 80-​jährige Mutter lebt mittlerweile im betreuten Wohnen, versorgt sich selbst und fühlt sich dort wohl. Für die Söhne, die oft unterwegs sind, sei es ein beruhigendes Gefühl, dass sie dort wohnt, sagt Volker Stenzl. Das ist das eine, zum anderen ist St. Anna einer der Spielorte des in schwäbisch Gmünd stattfindenden landeswettbewerbs von „Jugend musiziert.“ Aus diesem Anlass steht dort ein Blüthner-​Flügel. So eine glückliche Fügung lässt man nicht verstreichen.
Das Programm ist abgestimmt auf Ort und Anlass: es beginnt mit einer frühen Sonatina von György Ligeti, „ein pfiffiger Aperitiv“ in heiterer Stimmung, wie Volker Stenzl versichert.
Das nächste Werk ist eines, das Hans-​Peter und Volker Stenzl schon häufig gespielt haben, das aber für sie immer wieder ein Faszinosum darstellt, eines der bedeutendsten Werke der Klavierliteratur überhaupt: Franz Schuberts späte Fantaisie f-​moll, D 940, „ein Psychogramm der menschlichen Seele von der Kindheit bis zum Tod“, so Volker Stenzl, „man entdeckt immer wieder neue Facetten darin.“ Das ernste Stück haben die Brüder bewusst zur „Woche des Gehirns“ gewählt — weil es die Grenzen der menschlichen Existenz ins Bewusstsein ruft. „Eigentlich leichte Kost, aber dennoch große Musik“ ist die Sonate C-​Dur (op.31) von Johann Wilhelm Wilms, einem Beethoven-​Zeitgenossen, der erst in den letzten Jahren wieder entdeckt wurde, aber zu Lebzeiten recht erfolgreich war. „Er war ein Star, als Lehrer und als Solist“, so Volker Stenzl. Doch er hatte das Pech, in Amsterdam zu leben und nicht in Wien. Die Sonate sei unterhaltsam, etwas opernhaft und greife in die Romantik voraus. Wie immer beschäftigen sich die Brüder sehr intensiv mit den Werken und spielen sie auswendig. Der Vorverkauf für das Konzert im 150 Plätze fassenden Festsaal hat begonnen. Karten gibt es am Empfang von St. Anna und unter Tel. 07171 /​9180.

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