Direkt zum Inhalt springen

Nachrichten Kultur

Zeitreise zu den Gmünder Ursprüngen

Der Beginn eines Wochenendes im Zeichen des Stadtjubiläums weist auf die Ursprünge zurück. Gestern Abend wurde im Prediger die Ausstellung des Museums zum Stadtjubiläum eröffnet: „1162. Die Staufer und Schwäbisch Gmünd“.

Freitag, 11. Mai 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 47 Sekunden Lesedauer

AUSSTELLUNG (rw). Die „Zisselberg Zeisige“, Hartmut Wellers Gesangstruppe, hatten schon ein bisschen Lampenfieber, als sie im Kreuzgang auf ihren Auftritt warteten. Das Publikum dieser Premiere war groß, der Prediger-​Innenhof voll. Doch es ging alles gut – so ähnlich muss im Mittelalter wohl musiziert und gesungen worden sein, wie mit dem Saltarello aus England, dem Preislied Walters von der Vogelweide und der „Maienzit“, die der schon schwer augenzwinkernde Neidhart besang.
Die Gmünder ließen sich gestern einstimmen auf das Stadtjubiläum, und nach den Reden von OB Richard Arnold und Museumsleiterin Dr. Monika Boosen stiegen sie rasch die Treppe hinauf ins Museum, um sich von der Ausstellung überraschen zu lassen. Monika Boosen hatte nicht zuviel versprochen: Hier sieht man manches Vertraute neu, und manches Neue obendrein. So anschaulich wurden Gmünds Ursprünge im Kontext des Staufer-​Imperiums noch nie gemacht, so deutlich erstand das Bild einer jungen Stadt, in der um 1200 herum wohl schon 3000 Menschen lebten, noch nicht vor dem Auge des Betrachters.
OB Arnold stimmte auf das Wochenende ein, an dem auf dem kulturellen Sektor enorm viel geschieht: Am heutigen Samstag wird das Schulmuseum eröffnet, geschaffen nach jahrzehntelangem Bemühen, Schwäbisch Gmünd macht seinen historischen Stadtrundgang auf und ergänzt das Stadtjubiläum mit einer weiteren Ausstellung im VHS-​Haus, die den Schwerpunkt auf eine Phase der Stadtgeschichte legt, die so finster war, wie es das Mittelalter nicht sein konnte: Schwäbisch Gmünd in der NS-​Zeit. Aber sie umgreift auch Nachkriegszeit und Kalten Krieg.
Nach dem Muttertagskonzert am Sonntag folgt am Nachmittag die nächste Gmünder Historien– und Historienschau, wenn Hans Kloss’ „Gmünder Epos“ in der Grät eröffnet wird. Die Vernissage findet um 17.30 Uhr in der Johanniskirche statt. Unerlässlich aber für das Stadtjubiläum ist die Ausstellung „1162. Die Staufer und Schwäbisch Gmünd“, die die Geschichte des staufischen Gmünds sicht– und erkennbar macht: Anschauungsmaterial bieten noch erhaltene Gebäude wie die Johanniskirche, der Glockenturm und die Grät, aber auch verschwundene wie die Marienkirche, der Vorgängerbau des Münsters. Authentisches Material wie Urkunden, Keramik, Metallobjekte und Steinquader, Pläne, Grundrisse, Rekonstruktionen, Modelle und Filme vermitteln einen Eindruck vom Entstehen und Leben der ältesten Stauferstadt. Vieles stammt aus dem Bestand des Museums, einiges sind Leihgaben von hohem Wert. Was noch fehlt, ist der Katalog, der gut werden soll und in den das Museum lieber noch etwas Zeit investieren will, er soll nächsten Monat präsentiert werden. Nächste Woche stehen auch die Audioguides bereit: Alles klar für die Zeitreise ins hohe Mittelalter.

14 Tage kostenlos und unverbindlich testen?
Das RZ-Probeabo - digital oder klassisch mit Trägerzustellung

3260 Aufrufe
429 Wörter
4375 Tage 1 Stunde Online

Beitrag teilen

Hinweis: Dieser Artikel wurde vor 4375 Tagen veröffentlicht.


QR-Code
remszeitung.de/2012/5/11/zeitreise-zu-den-gmuender-urspruengen/