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Der Landschaftserhaltungsverband Ostalbkreis weiterhin auf Wachstumskurs /​Schwerpunkt Heidepflege

Die Landschaftspflege im Ostalbkreis läuft auf Hochtouren. Mit einem Wirtschaftsvolumen von knapp 1,2 Millionen Euro befindet sich der Landschaftserhaltungsverband Ostalbkreis (LEV) weiterhin auf Wachstumskurs.

Dienstag, 15. Mai 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 5 Sekunden Lesedauer


OSTALBKREIS So zeigte sich Landrat Pavel, der die 11. Mitgliederversammlung des LEV leitete, sehr erfreut über die Geschäftsbilanz des LEV.
Geschäftsführer Ralf Worm gab in seiner Präsentation einen Überblick über die 118 Pflegemaßnahmen und die 225 Landschaftspflegeverträge, die zwischen Mai 2011 und April 2012 im Ostalbkreis durchgeführt und abgeschlossen wurden.
Einen traditionellen Schwerpunkt bildete die Heidepflege, unter anderem mit umfangreichen Entbuschungsmaßnahmen in der Umgebung von Degenfeld bei Schwäbisch Gmünd.
Für die Mahd der großen Streuwiesen auf dem Albuch bei Bartholomä-​Rötenbach hat Pflegelandwirt Matthias Dörrer eigens seine Pistenraupe mit fünf Meter breitem Mähwerk ausgestattet. Damit ist auch die Pflege dieser quietschnassen Flächen kein Problem mehr und der Lebensraum der Arnika und anderer Seltenheiten kann so erhalten werden.
Auch im Heckenpflegeprojekt wurden wieder mehrere Kilometer an überalterten Hecken gepflegt und so ökologisch aufgewertet. Dabei wurden rund 700 Kubikmeter Hackschnitzel produziert und als Nebeneffekt können die Besucher des Aufhausener Tonnenbergs auch wieder ins Tal blicken.
Seltene Arten wie die Uferschwalbe haben ebenfalls von der LEV-​Arbeit profitiert: In Rainau-​Dalkingen haben 2011 erstmalig seit vielen Jahren wieder an die 30 Paare gebrütet und auch in diesem Jahr wurden bereits die ersten Ankömmlinge aus dem Süden beobachtet.
Den größten Bekanntheitsgrad hat die Arbeit des Landschaftserhaltungsverbands zweifelsohne durch die beiden vom LEV initiierten Auerochsenweiden am renaturierten Sixenbach bei Ellwangen-​Schleifhäusle und an der renaturierten Sechta bei Bopfingen-​Kerkingen erhalten, die sich für die Städte Ellwangen und Bopfingen zu regelrechten Publikumsmagneten entwickelt haben. Dies ist Grund genug für den LEV, im kommenden Jahr auch bei Aalen eine größere Weide mit den Urviechern anzulegen.
Bei der Bachrenaturierung selbst wurden bisher fast 14 Kilometer naturnahe Bäche geschaffen, wobei die Arbeitsschwerpunkte im Geschäftsjahr auf dem Glasbach bei Rosenberg und der Ellenberger Rot bei Ellwangen-​Hardt lagen. Der 84seitige Erfahrungsbericht aus dem landesweit einmaligen Bachrenaturierungsprojekt fand großen Anklang und wurde bundesweit in 200 Exemplaren verteilt. Neue Wege in der Landschaftspflege beschritt der LEV mit dem ersten Flämmversuch bei Aalen-​Beuren, wo durch ein sogenanntes kaltes Feuer wertvolle Magerböschungen vom Grasfilz befreit und wieder zum Blühen gebracht wurden. Weitere Maßnahmen waren Schülerprojekte für Streuobstwiesen oder auch die Abwicklung von Ausgleichsmaßnahmen für Kommunen wie Oberkochen, wo die Wolfertstaler Hungerbrunnen saniert wurden.
Höhepunkt zum zehnjährigen Jubiläum des LEV in 2011 war der Besuch der damaligen Umweltministerin Tanja Gönner beim LEV, anlässlich der Einweihung der Sechta-​Renaturierung bei Bopfingen und Kirchheim.
Um auch die neu hinzukommenden Aufgaben, insbesondere die Betreuung der Natura 2000-​Gebiete der Europäischen Union, schultern zu können, hat das Land dem LEV eine weitere Personalstelle zugeteilt. Stelleninhaberin Antonia Klein stammt aus Kreßberg bei Crailsheim und bringt die landwirtschaftliche Erfahrung vom elterlichen Betrieb mit. „Als Agrarökologin ist sie“, so Worm, „die ideale Besetzung für uns.“ Klein, die seit April diesen Jahres das bisher dreiköpfige LEV-​Team ergänzt, stellte bei der Versammlung die soziale Schäferei vor. In ihrer Bachelorarbeit hat sie erlebt, wie gut das Zusammenspiel zwischen Hüteschäfern und sozialen Randgruppen funktionieren kann und wie hierbei beide Seiten profitieren können.

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