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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Für die dritte Klasse der Gmünder Waldorfschule stand Handwerkliches auf dem Programm

Das Kennenlernen der ursprünglichen Tätigkeiten, den Umgang mit Feuer und Eisen, mit Holz und Spänen, mit Tieren und Kleidung, mit Erde, Ton und Stein und mit Luft und Wasserkraft, all das lernte die dritte Klasse der Gmünder Waldorfschule in ihren Handwerkerepochen.

Freitag, 18. Mai 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 24 Sekunden Lesedauer


SCHWÄBISCH GMÜND. Schuster, bleib‘ bei deinen Leisten! Diese Redensart bedeutet, dass man nur das tun soll, was man richtig gelernt hat. Dabei kann es doch auch ganz spannend sein, mal etwas völlig Neues zu tun — oder?
Aber was sind denn überhaupt „Leisten“? Diese und noch viele andere Fragen konnte die dritte Klasse dem Schuhmacher stellen. Er betreibt schon seit vielen Jahrzehnten eine kleine, urige und traditionsverbundene Schuhmacherwerkstatt in Straßdorf. Mit Unterstützung seiner Frau erklärte er geduldig und verständlich das Handwerk des Schuhmachers, indem er die verschiedensten Schuharten (Stiefel mit hohen Absätzen, Schnabelschuhe mit langen Spitzen, High-​Heels) als auch die Werkzeuge eines Schusters den Schüler näher brachte.
Mit Leder und Lochzange, Ahle und Schusterhammer konnten diese kleine Einblicke in das Schuhmacherhandwerk erahnen. Gestärkt und um Erlebtes reicher wanderten die Gesellen den Pfad der fleißigen Handwerker weiter.
Diesmal mit Schulbus und privaten Pkw ging es zu einem der ältesten Handwerkerberufe überhaupt: dem Töpfer. Familie Hörsch aus Ottenbach lud die dritte Klasse an zwei Tagen in ihre Werkstatt ein, um das Fingerspitzengefühl einer Töpferin und eines Töpfers unmittelbar zu zeigen. Nach einem Rundgang und Erläuterungen zu dieser jahrtausendealten Töpferkunst war es für die Schüler Zeit selbst Hand anzulegen. Doch sah die Arbeit nur so leicht aus, denn um aus dem sich drehenden Tonklumpen ein wunderschönes Gefäß zu formen war alles andere als eine „schwuppdiwupp — schon-​ist-​es-​fertig-​Aktion“. Da hieß es: Ton kneten, auf der Drehscheibe zentrieren, einen Trinkbecher, ein Teller oder doch eine Vase formen? Am Ende noch den Töpferdraht zum Abschneiden des fertigen Gefäßes verwenden und unter den „wachen“ Augen des Katers Garfield noch eifrig Bären, Pferde, Eulen und mehr modellieren. All das und noch viel, viel mehr konnte die dritte Klasse mit großer Begeisterung und Freude hautnah und aus erster Hand miterleben. Ein Hoch auf die fleißigen Handwerker!

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