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SPD-​Kreispolitikerin Ulla Haußmann im Alter von 59 Jahren verstorben

An Christi Himmelfahrt hat sie noch im Kreis der Familie und mit Freunden ihren 59. Geburtstag gefeiert. Nur einen Tag später kam sie ins Krankenhaus, wo Ulla Haußmann am Samstag starb.

Sonntag, 20. Mai 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 38 Sekunden Lesedauer


Von Ulrich Geßler
OSTALBKREIS. Obwohl bekannt war, dass die ehemalige Landtagsabgeordnete schwer krank ist, kam die Nachricht von ihrem Tod nun doch überraschend, zumal die engagierte SPD-​Politikerin und Kreisrätin am 19. Juni noch die Landratswahl mitmachen wollte.
Ulla Haußmann war eine ganz besondere Politikerin. Eine Frau, die auf Menschen zugehen konnte, die eine ungeheure Herzlichkeit ausstrahlte und durch ihre Menschlichkeit selbst ihre politischen Gegner für sich einnehmen konnte. Im Land und darüber hinaus galt sie als ausgewiesene gesundheits– und sozialpolitische Expertin, weswegen sie die Landtagsfraktion auch zu ihrer Sprecherin auf diesem Gebiet machte. Gerade als ehemalige Krankenschwester waren ihre diese Themen besonders nahe. Sie wusste von was sie redete, wenn es etwa um die Zukunft des Krankenhauswesens oder Fragen der Kinderbetreuung ging. Die 1953 in Neckartenzlingen geborene Wirtstochter arbeitete lange als Nachtschwester. So konnte sie sich tagsüber um ihre beiden Kinder kümmern. So merkte sie rasch, dass flexible Arbeitszeiten und Kinderbetreuung Themen sind, die auch vielen anderen Frauen und Familien unter den Nägeln brennen. „Wenn Frauen ihre Lebenswirklichkeit einbringen, verändern sich die Inhalte der Politik und der Stil der politischen Auseinandersetzung“, hat Ulla Haußmann einmal in einem Interview gesagt. Unter anderem geht auf ihren Einsatz die Kontaktstelle Frau und Beruf für Ostwürttemberg zurück.
In Ebnat wurde sie 1989 in den Ortschaftsrat gewählt. 1992 folgte die Wahl in den SPD-​Kreisvorstand, von 1994 bis 1997 war sie Stadträtin in Aalen und seit 2004 gehörte sie dem Kreistag an. Als der damalige Aalener OB Ulrich Pfeifle 1996 in den Landtag einzog, holte er sich Ulla Haußmann als Wahlkreismitarbeiterin. Auf seinen Wunsch hin stand sie zudem als Ersatzbewerberin auf dem Stimmzettel. Nachdem Pfeifle nach gut einem Jahr Ausflug in die Landespolitik aus gesundheitlichen Gründen das Handtuch warf, rückte Ulla Haußmann nach.
Sie wurde 1997 ins kalte landespolitische Wasser geworfen. Dort schwamm sie sich jedoch rasch frei und genoss bald sowohl in den eigenen Reihen als auch in denen des politischen Gegners hohe Anerkennung. 2001 und 2006 verteidigte Ulla Haußmann ihr Mandat im Wahlkreis Aalen. 2011 trat die Landespolitikerin noch einmal an, doch mitten im Wahlkampf zwang sie eine schwere Krankheit, das Ringen um einen erneuten Einzug ins Landesparlament ihrem Zweitkandidat Josef Mischko zu überlassen.

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