50 Jahre Kindergarten St. Maria in Heubach mit Gottesdienst und Fest gefeiert
Der Anfang war der Kindergartenbetrieb im damaligen Schwesternhaus in der Hauptstraße in Heubach, doch im Juni 1962 wurde der Kindergarten St. Maria in Heubach eingeweiht. Am Sonntag wurde das Jubiläum gefeiert.
Montag, 07. Mai 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
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HEUBACH. Unter der Leitung von Schwester Limberia ging es los. Ihr folgte 1975 Schwester Berthelma, 1985 Schwester Johanna, und seit 2000 leitet Monika König den Kindergarten.
Am Sonntagmorgen begann das Fest in der katholischen Kirche Heubach mit vielen Kindern und Eltern. Zum Beginn des Gottesdienstes gab es ein Anspiel der Kinder zum Thema „Keine Zeit“ Das fand dann auch in der Predigt von Pfarrer Peter Bischof seinen Niederschlag, in der er darauf einging, wie die Zeit uns alle im Griff hat und man dabei die Familie und das eigene Selbst vernachlässigt.
Wie die Apostel in der Bibel, die nicht einmal Zeit zum Essen fanden. Sie eilten von Ort zu Ort, von Predigt zu Predigt, von Dienst zu Dienst. Sie waren nur für andere da. Doch Jesus habe gewusst, dass sie dieses Tempo auf Dauer nicht durchhalten konnten. Noch schlimmer sei für ihn aber die Bedrohung der Balance gewesen. Wer nur von außen gesteuert wird, könne nicht zu sich selbst finden, und wer immer im Betrieb sei, könne am Ende nur noch seelenlos funktionieren. Der Pfarrer zog den Bogen zum Kindergarten.
„50 Jahre Kindergarten — viele, die vielleicht jetzt ihre Enkel in den Kindergarten bringen, erinnern sich an beschaulichere Zeiten und haben nicht den geringsten Grund, sich weniger gebildet zu fühlen. Es ist ein Diktat der Wirtschaft und der Staatsfinanzen, die uns durchs Leben peitscht und das Atemholen und Spielen zum unnützen Luxus diskreditiert. Eine zunehmende Zahl an Burnouts und psychischen Erkrankungen zeige, welchen Preis menschlicher Gesundheit wir bezahlen, was Staat und Kassen keinesfalls Einsparungen bringe.
Da gäbe es die besorgten Blicke verunsicherter Eltern wie auch von Erzieherinnen, die im Krankenstand oft fast verzweifelt seien, weil die Heilung länger dauere, als es ihr eigener Einsatzwille zulassen wolle. Da gelte ein Dank dann allen denen, die tatkräftig überbrückt, unterstützt und ausgeglichen hätten. Und er schloss seine Predigt mit den Worten: „Das Leben zu lernen, Orte der Ruhe zu finden, ist ein Bildungsauftrag, der von anderen Prioritäten nicht verdrängt werden darf.“
Nach dem Gottesdienst trafen sich alle im Gemeindehaus zum Mittagessen im Saal oder auch draußen. Dort gab es auch Kaffee und Kuchen, und die Kinder erfreuten mit einer Aufführung, so wie sie am Nachmittag auch die Gelegenheit zum fröhlichen Treiben fanden. Und auch die Stadt Heubach überbrachte durch den stellvertretenden Bürgermeister Fritz Krauß die Grüße zum 50-jährigen Bestehen des Kindergartens.
Dessen Arbeit habe sich im Laufe der Jahre gewandelt und gesellschaftliche Bedingungen hätten auch die auch die pädagogische Arbeit beeinflusst und immer wieder neue Herausforderungen gestellt. So werde sich der Kindergarten nach der Einführung des baden-württembergischen Orientierungsplans und den damit verbundenen Fortbildungen mit dem diözesanen Qualitätsmanagementkonzept beschäftigen und parallel dazu ab Oktober 2012 ein Jahr an Inhouse-Seminaren zur Betreuung, Bildung und Erziehung von Kindern unter drei Jahren teilnehmen.
Hervorgehoben wurde, dass auch das Zeitmanagement im Beruf der Kindergärtnerinnen immer wichtiger werde. Doch herausgestellt wurde, dass etwas gleich geblieben sei: Das „Interesse daran, den Kindern unserer Einrichtung für ihren weiteren Lebensweg einen Rucksack mitgeben zu können, der gefüllt ist mit wertvollen Erfahrungen, die ihnen niemand mehr nehmen kann“.
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