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Feierliche Einweihung der neu renovierten SAV-​Hütte im Kühholz

In feierlichem Rahmen wurde gestern die neu renovierte SAV-​Hütte im Kühholz eingeweiht. Diakon Dr. Wolfgang Rube begrüßte die Anwesenden zum ökumenischen Gottesdienst „im Dom des Waldes“.

Montag, 20. August 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 58 Sekunden Lesedauer

BARTHOLOMÄ (ska). Diese Gottesdienste im freien werden aber nicht gefeiert, weil der Raum in den Kirchen zu beengt sei oder der Geselligkeit oder Abwechslung halber, sondern um dem Gespür Ausdruck zu verleihen, dass Gott sich nicht in Mauern einsperren oder auf Orte festlegen lasse, sondern in seiner Schöpfung am schönsten zu erfahren sei. Hier könne man sich dieser Schöpfung am besten bewusst werden und auch unserer Verantwortung für diese. Man brauche zwar Kirchen, welche auf seine Heiligkeit verweisen, er denke hier an die beiden in Bartholomä, der Gemeinde am Rande des Himmels, so Rube weiter. Ihre Türme verbänden Erde, Himmel, Gott, den Menschen und seine Schöpfung miteinander. Darum seien auch Natur und Schöpfung heute das Thema.
Dies zeigte sich auch in seiner Predigt. Durch Bilder vom Mars sei der Blick wieder gen Weltraum gewandt – von diesem aus sei auch die Erde immer wieder von Astronauten als wunderschöner Blauer Planet beschrieben worden. Dieses schimmernde Juwel sei der uns zugewiesene Lebensraum – unsere auf Altgriechisch „Oikumene“, was bewohnte Erde heiße und wovon sich Ökumene, also das gemeinsame christliche Haus in dem wir zusammenfinden, so wie heute, ableite.
Diese Erde zu schützen und zu erhalten sei die weitaus wichtigere Aufgabe, die uns der zweite Schöpfungsbericht aufgebe. Den Teil mit dem Untertan machen aus dem ersten, habe man ja schon zur Genüge benutzt, abgenutzt und ausgenutzt. Dies, obwohl eine alte Quelle des Judentums ebenso davon spricht, dass Gott die Erde für den Menschen gemacht hat, der sie bewahren solle, denn wenn er sie zerstöre, würde es keinen geben, der dies wieder in Ordnung bringen könne. Gott, so lesen wir in der Bibel, findet sein Werk gut und schön, wie es auch jeder Gärtner tut, der viel Arbeit in sein Werk stecke, aber auch viel Freude damit habe, wenn es gedeihe und wachse. Der Gärtner, so Rube, wisse dadurch die Schönheit der Natur viel eher zu würdigen als manch anderer. Dies sollte man aber wieder lernen, da wir uns sonst den Raum zum Wohnen nehmen.
Für diesen Zweck habe Gott die Erde laut Predigttext Jesaja 45, 18 und 22 ja geschaffen. Hierbei solle man sich aber nicht als alleiniger Bewohner fühlen, sondern auch Tiere und Pflanzen als wichtige Mitbewohner ansehen, möge man sie nun als nützlich oder unnütz klassifizieren. Dieses Ressourcendenken, das vor allem in den Industrieländern herrsche, habe zu einer Ausbeutung der Erde und Vernichtung von Lebensräumen und Lebewesen geführt. Wenn sich der Teil der Lebewesen und Menschen, die unterdrückt sind oder leiden, jedoch zusammentun würden und schreien, so Rube weiter, dann würde es ganz schön laut werden. Dabei haben wir alle nur ein Gastrecht auf Erden, seien alle Geschöpfe Gottes und dafür verantwortlich, dass wir seine Schöpfung erhalten und bewahren und dies nicht erst dann, wenn es uns schlecht gehe, sondern es gar nicht so weit kommen lassen. Dies sei ein Auftrag an die ganze Welt, denn nur so könne sich etwas ändern. Diese Erde sei die einzige Heimat, die wir haben. Deshalb, so schloss Rube, müssen wir sie alle als Ganzes begreifen und erhalten. Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst vom KjG-​Chor, der ganz spontan zum Schluss noch „Happy Day“ mit Anita Krieger als Solostimme anschloss.
Ein sichtbar „happy“ SAV-​Vereinsvorstand Erwin Schneider stellte dann die Umbauarbeiten an der Hütte vor. Diese besitze nun eine neue Theke, einen neu gestalteten und befestigten Außenbereich und eine Küche. Dies erleichtere das Feste feiern ungemein, da man nun nicht mehr alles mitnehmen müsse. Die SAV-​Ortsgruppe Bartholomä sei seit 1970 in der Hütte des Forstes untergebracht und nun in 1000 ehrenamtlichen Stunden seit Dezember umgebaut worden, so Schneider. Nur das Material musste gekauft werden. Die ortsansässigen Handwerker waren, wenn nötig, immer unentgeltlich mit Rat, Tat und dem nötigen Werkzeug zur Stelle. Ihnen galt Schneiders besonderer Dank. Diesem schloss sich auch Bürgermeister Thomas Kuhn an, der zudem den SAV für sein Engagement lobte und sich auch beim Forst Baden-​Württemberg für dessen gute Unterstützung und Zusammenarbeit bedankte.
Einen bewegten Abschluss des Programms bildete die Volkstanzgruppe, die in ihren Trachten einen kleinen Ausschnitt aus den 200 Tänzen, die sie in den letzten 25 Jahren ihres Bestehens erlernt hatten, darbot. Für den gemütlichen Ausklang des Mittags sorgte der Musikverein Bartholomä.

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