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Gemütlich bummeln mit alten Bekannten auf dem Bartholomäusmarkt

Der jährlich stattfindende Bartholomäusmarkt ist für die meisten Teilnehmer eine liebgewonnene Tradition. Von eingeschlafen oder verstaubt kann nicht die Rede sein. Gemütlich geht es zu, aber nicht minder munter und gesprächig.

Dienstag, 28. August 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 2 Sekunden Lesedauer

BARTHOLOMÄ (cm). Einer der Standbetreiber sagt, er nehme schon seit fünfzehn Jahren am Bartholomäusmarkt Teil. Ein Kind, das daneben steht, macht große Augen – das ist ja so lange! Ein anderer Verkäufer mit seinem Stand bringt es sogar auf vierzig Jahre Teilnehmerschaft. Aber das ist fast nichts gegen die mehr als fünfhundert Jahre zurückreichende Tradition des Marktes selbst. Langjährige Teilnahme ist keine Seltenheit: viele Inhaber der Verkaufsstände kommen schon seit mindestens zehn Jahren immer wieder. Ganz Verschiedenes kann man bestaunen und natürlich auch erwerben. Besonders Stände mit Textilien aller Art sind stark vertreten, aber auch Kunsthandwerk, Nützliches für den Haushalt, kulinarische Köstlichkeiten und Spielzeug werden unter anderem angeboten.
Bisweilen geht es auch etwas lauter zu: Grills oder Küchenzubehör werden „live“ beworben. Ein Marktschreier erklärt, er komme mitunter gerne her, weil ihn die Leute hier inzwischen schon kennen. Der eine oder andere Verkäufer gibt auch zu, dass das Geschäft ein wenig nachgelassen hat in den letzten Jahren. Optimistisch ist die Mehrzahl trotzdem. Natürlich kommen die Besucher nicht bei jedem Wetter in Strömen. Aber macht die Sonne halbwegs mit, so kann man ziemlich sicher mit einer ansehnlichen Menschenmenge rechnen – das wissen die meisten Standbetreiber.
Was man von den Besuchern hört, bestätigt diese Vermutung. Diejenigen, die selbst aus Bartholomä stammen, betrachten den Besuch des Bartholomäusmarktes als „Pflichtprogramm“. Mancher verlegt sogar den Sommerurlaub, um am Tag des Bartholomäusmarktes da zu sein. Und neben den vielen Einheimischen trifft man auch einige, die von weiter her kommen, an: eine Dreiergruppe von Senioren etwa, die stolz ihre Erwerbungen vorzeigt: duftende Seife in Herzform und ein überaus handliches kleines Taschenmesser. Manche kommen sogar von Stuttgart her an ihrem „Lieblingstag“.
Touristen sind auch da, ein Ehepaar aus Holland. Wie sie zum Bartholomäusmarkt gefunden haben? Gerade, meinen die beiden, seien sie auf dem Weg zum Einkaufen gewesen, dann hätten sie erfahren, dass es in der Nähe einen Markt gebe. Also wollten sie einmal schauen gehen. Ihr spontaner Eindruck: „Es ist alles da.“ Die meisten sind aber doch aus Bartholomä selbst. Und nahezu immer kommen sie, weil sie dort Bekannte treffen. Das ist die gute Seite einer etablierten Tradition: Wenn man sich auch lange nicht sieht – am Tag des Bartholomäusmarktes trifft man sich garantiert wieder. Oder man geht gleich zusammen hin.
Alle paar Meter wird einander herzlich begrüßt, werden längst überfällige Neuigkeiten ausgetauscht. Nur mal kurz durchzulaufen, kommt für die meisten nicht in Frage, sie nehmen sich bewusst Zeit, wenn diese Veranstaltung wieder ansteht.
Natürlich kommt man schon auch zum Einkaufen her. Aber ein weiterer fester Bestandteil des Marktes, die DRK-​Hocketse, offenbart: es sind letztlich erst die Gemütlichkeit und die Gelegenheit zur Begegnung mit Bekannten, Verwandten, Freunden, die den Bartholomäusmarkt jedes Jahr aufs neue beleben. Einkaufen, Zeitvertreib, Schwätzle – das macht den Reiz dieses Marktes aus

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