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„Fundstücke“ — die neue Reihe des Gmünder Kunstvereins

Noch zieren die Häupter von Steve Jobs und Mao Zedong die Fassade des Kornhauses, und die kleinen Pinscher machen Männchen am Sockel. Doch die „Herrschaftsfarbe Purpur“ ist so vergangen wie der Sommer. Der Gmünder Kunstverein steht vor der nächsten Saison.

Freitag, 31. August 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 57 Sekunden Lesedauer

KUNST (rw). „Fundstücke aus Welt und Gesellschaft“ nennt die Galerie des Gmünder Kunstvereins die Ausstellungsreihe vom Herbst 2012 bis zum Sommer 2013. Vorgestellt werden fünf Künstler mit ganz unterschiedlichen Auffassungen. „Allen jedoch ist eigen, dass sie Gesehenes verarbeiten, das in imaginiertem bildlichen Kontext neu zur Geltung kommt“, so Kunstvereins-​Vorsitzender Albrecht Vogel im neuen, wieder von Freitag und Häussermann gestalteten Programmheft, das den Vereinsmitgliedern dieser Tage zugeht.
Den Anfang machen die „Fundstellen“ von Horst Peter Schlotter, der Bilder und Objekte ausstellt. Die Eröffnung dieser Ausstellung findet statt am Freitag, 14. September, um 19 Uhr im Kornhaus. Horst Peter Schlotter geht es um das Geheimnis der Dinge. Stücke, Teile, Objekte, Sachen sind seit eh und je wesentliche Elemente in seinen Arbeiten. Es können Funde aus seinem Garten sein, Pflanzliches, oder aber es handelt sich um Gegenstände, die sich über die Jahre im Atelier angesammelt haben. Abbildungen etwa, die er in Büchern und Heften entdeckte. Zentral sind die Schalen, schwarze Schüsseln von perfekter Anmutung: die ersten Gefäße, die Menschen geformt haben und als Halbkugel die denkbar harmonischste Form. Giorgio – schlicht Giorgio – ist der nächste mit Holzschnitten auf Seidenpapier und Engelsskulpturen aus Holz und Bronze (16. November bis 22. Dezember). Die Wahrheit über die Seele des Menschen offenbaren und Geheimnisse ansprechen, die sich mit Worten nicht sagen lassen, das ist das Anliegen von Giorgio. Dafür hat er die uralte Technik des Holzschnittes für sich wiederentdeckt. Der „Querschnitt 2012“ (vom 14. Dezember bis zum 27. Januar 2013) gibt den Künstlermitgliedern des Gmünder Kunstvereins Gelegenheit, ihre aktuellen Arbeiten in einer gemeinsamen Ausstellung zu zeigen. Über 100 Arbeiten sollen es heuer in der Prediger-​Galerie sein – Malerei und Plastik, Objekte und Schmuck. Helmut Anton Zirkelbach ist den Gmündern kein Unbekannter, aber es ist schon eine Weile her, dass seine Bild-​Objekte und Radierungen hier zu sehen waren. Der Schwerpunkt liegt auf abstrahierenden Arbeiten aus dem vergangenen Jahr: Eine verrätselte Bild– und Farbwelt, in der Bruchstücke von Schriften, Landschaftselemente, Torsi, Akte, Skelette und Pflanzliches amalgamiert werden (25. Januar bis 24. März).
Drei Themenkomplexe packt Philipp Mager an: Auto, Arbeit und Aggression („Licht. Fällt. Auf. Uns“ vom 12. April bis 9. Juni). Es sind die grundsätzlichen Fragen des Lebens, mit denen er sich in seinen Bildern befasst und auf die er manche gallige Antwort gibt. Noch einmal um Menschliches und Geschichtliches geht es in der letzten Ausstellung der Saison: „Folia“ mit Werken von Pierre Fischer (21. Juni bis 11. August 2013). Seine Beobachtungen übersetzt er in mehrdeutige Bildkompositionen: Einladungen an die Betrachter, sich ihrer eigenen Wahrnehmungsfähigkeit zu besinnen, vielleicht ein sanfter Anstoß zur ästhetischen Wachsamkeit.

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