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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Werkrealschule und Finanzplanung 2014 Thema – Ortschaftsrat Bettringen „nicht glücklich“, zeigt aber Verständnis

Zwei Dinge gab der Ortschaftsrat der Verwaltung gestern mit auf den Weg: Die Schülerzahlen und –ströme untersuchen und vor allem herausfinden, wie sich die Uhlandschule als Werkrealschule stärken lässt. Die RZ hat die Grundsätze der „Regionalen Schulentwicklung“ bereits veröffentlicht, die Bläse in der Sitzung im Musiksaal des Scheffold-​Gymnasiums präsentierte.

Dienstag, 12. November 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
3 Minuten Lesedauer

GMÜND-​BETTRINGEN (bt). Zunächst hatten Reinhold Müller, Rektor des Scheffold-​Gymnasiums, und Adelheid Singer-​Luschka, Schulleiterin der ASR, ihre Schulen vorgestellt.
Die Grundschulen werden allesamt nicht angetastet – „ein Stadtteil ohne Bildungsinfrastruktur ist für junge Familien nicht attraktiv“ –, ebenso wenig die Gymnasien. Auch die Schulform der Realschule wird nicht geändert, auch wenn dort künftig mehrere Abschlüsse möglich sein sollen. Für die drei noch bestehenden Werkrealschulen hingegen, die schon jetzt die Mindesteingangsgrößen nur knapp überschreiten, wird mittelfristig keine Perspektive gesehen. Vom Gemeinderat gebe es den Auftrag, alle drei Standorte auf ihre Eignung zu untersuchen – Rauchbeinschule, Mozartschule und Uhlandschule. Bläse erklärte, dass es Bedarf an einer weiteren Gesamtschule gebe; über die Südschiene im Verbund mit Waldstetten sei vielleicht eine dritte möglich. Es mache aber keinen Sinn, Eltern und Lehrer etwas entwickeln zu lassen, ohne zu wissen, wie es weitergeht.
Deshalb einfach abzuwarten, bis es nicht mehr genügend Schüler gebe, sei keine Lösung. Bläses Bedenken: Eine Gemeinschaftsschule müsse auch für Schüler auf Realschul– und Gymnasiumniveau attraktiv sein; er könne sich nicht vorstellen, dass das für die Uhlandschule mit den „bärenstarken“ Schulen ASR und Scheffold in der Nähe möglich sei. Einen Sturm der Unterstützung zu entfachen, wenn die Voraussetzungen tatsächlich nicht gegeben seien, halte er nicht für sinnvoll, so sehr das für die Uhlandschule zu wünschen sei: „Die Frage ist doch, wo die Schüler optimal gefördert werden.“ Ulrich Scherr meinte, ihm gefalle das gar nicht; wie es aussehe, „fallen wir raus“; dabei müsse man sich überlegen, wie die Uhlandschule attraktiver gemacht werden könne. Konrad Sorg bestätigte: Hauptsorge sei, dass es zu wenig Kinder gebe. Das bedeute auch, dass sich die Stadt weniger Schulen leisten könne und müsse. Karl Andreas Tickert gab sich überrascht: „So schnell resignieren wir nicht.“ Man werde sich Gedanken machen, wie sich die Uhlanschule stärker profilieren könne. Manfred Abele regte eine Verbundschule Uhland/​ASR an, wobei Bläse zu bedenken gab, dass sich dann ja an den Schultypen nichts ändere. „Als Bettringerin blutet mir das Herz“, meinte Ortsvorsteherin Brigitte Weiß. Wie Bläse sah sie die sehr gute Schul-​Infrastruktur als Riesen-​Chance, vor allem meinte auch sie, so einfach aufgeben werde man nicht, vielmehr „kämpfen und hoffen.“.
Verständnis und Mahnung:
So geht’s nicht weiter.
Bläse und René Bantel, Kämmerer der Stadt, gaben dann einen Überblick über die Haushalts– und Finanzplanung der Stadt in den kommenden Jahren. Bläse ging auf die großen Herausforderungen wie Straßenunterhaltung und Landesgartenschau ein – daran, dass nach 2014 der Einstieg in einen „nachhaltigen Schuldenabbau“ fällig ist, gab’s nie einen Zweifel –, aber auch auf die um sich greifende, lähmende „Haftpflichtmentalität“, die ihm Sorgen bereite. Das neue Löschgruppenfahrzeug für die Wehr mit 300 000 Euro kommt wohl 2017, der Ausbau des Ottilienfriedhofs 2015. Im Haushaltsplanentwurf 2014 sind an Mittelanmeldungen der Fachämter für Bettringen kleinere Beträge für Spielgeräte am Kindergarten Sonnenschein und im Uhlandschulenpausenhof zu nennen, vor allem aber die Weiterführung der großen, bereits begonnen Sanierungen an den Schulen: Weitere 1,3 Millionen für die Generalsanierung des Scheffoldgymnasiums und 960 000 Euro für die ASR sind eingestellt. Die Sanierung der Dusch– und WC-​Anlangen in der Uhlandhalle ist bereits finanziert und hätte bereits in den Ferien umgesetzt werden sollen — dafür, dass das noch nicht geklappt hat, bat Bläse um Verständnis. Die Sanierung der Weilerstraße muss ebenfalls noch warten.
Auch die Anmeldungen des Stadtteils waren Thema. In der noch unverbindlichen Entwurfsplanung 2014 sind lediglich die Sanierung der Schulwege zur Uhlandschule (30 000 Euro) und die Brücke bei der Uhlandschule (60 000) berücksichtigt. Zurückgestellt werden der Panoramverbindungsweg zur PH, die Sanierung des Gehwegs Barbarossastraße und des Brückengeländers In der Vorstadt – dessen jämmerlicher Zustand erneut angesprochen wurde –, verbesserte Lindenhof-​Verkehrsführung, Beregnungsanlage und Boulebahn. letzteres mit dem Blick auf mögliche Gemeinschaftsaktionen. Dass von 480 000 angegebenen Euro nur 90 000 ausgegeben werden sollen für Bettringen, stimmte Ulrich Scherr nicht eben froh. Mit Blick auf Bantels Ausführungen, demzufolge die Stadt 19 Millionen Euro ausgeben kann, die Fachämter aber doppelt so viel angemeldet hätten, meinte er, Bettringens Posten seien weit mehr als nur halbiert worden. Die Ortschaftsräte hätten es zuweilen schwer, das im Ort zu vermitteln, insbesondere weil Bettringen so viel Infrastruktur stelle – erinnert sei an den Gügling. Konrad Sorg fand’s erfreulich, dass die Stadt ihre Schulen saniert und in Bildung investiert. Auch er ging aber darauf ein, dass sehr wenig nach Bettringen fließe. Karl Andreas Tickert brachte die Stimmung auf den Punkt. Bei aller berechtigter Kritik: Der Stadtumbau sei wichtig, um die „Abwärtstrends“ umzukehren und die Stadt zukunftsfähig zu machen – in diesen Sog wären auch die Stadtteile geraten. Mittelfristig aber müsse es anders aussehen.

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