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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

„Schwäbischer Abend“ des Liederkranz Straßdorf

Eine „Ess-​Kursion“ durch die Halle, ein Schwaben-​Panorama mit Gesang, das bot der schnell ausverkaufte schwäbische Abend in der Straßdorfer Gemeindehalle. Das Duo Achim und Hubbe hatte das Publikum im Griff. Wiewohl: Achim war dieses Mal Paula, die Ehefrau.

Sonntag, 17. November 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 18 Sekunden Lesedauer

GMÜND-​STRASSDORF (el.) Normalerweise begeistern Achim Klotzbücher und Hubert Leist gemeinsam ihre Gäste, aber was macht man, wenn einem der Partner abhanden kommt. Wie gut, dass Hubbes Ehefrau Paula sofort bereit war, einzuspringen. Und die zeigte den begeisterten Zuhörern in der Halle Szenen einer schwäbischen Ehe auf. Paula war natürlich Achim Klotzbücher – im Kostüm und mit Handtäschle. Paul Kübler, der erste Vorsitzende des Liederkranz Straßdorf zeigte sich in seiner Begrüßung sehr erfreut über die Resonanz. In der herbstlich geschmückten und einer „Komediescheuer“ nachempfundenen Gemeindehalle begrüßten die Mitglieder des Liederkranzes unter der Leitung von Chorleiter Jens Ellinger die Gäste gesanglich zunächst mit dem „Speisezettel“, auf dem schwäbisch Gerichte wie Rostbraten, Spätzle ond Soß’ stimmgewaltig vorgestellt wurden. „Fein sein“, ein Südtiroler Volkslied folgte, bevor mit der Hymne „Wir im Süden“ des Stuttgarter A-​Cappella-​Quintetts Fuenf ein erster Höhepunkt gesetzt wurde. Schwäbisch für Reigschmeckte, so lautete der Tenor des Abends, leider konnte die Videotexttafel 165 nicht live geschaltet werden, so empfahl Hubbe bei Nichtverstehen einzelner Textpassagen, bei Bedarf einfach den Nachbarn zu fragen. Die Ehegattin von Hubbe stellte sich mit dem abgeänderten Lied der Kinks vor, statt „Lola“ gab’s „Paula“. Kunterbunt, heiter und manchmal auch ein bisschen zotig ging das Straßdorfer Ehepaar schwäbische Befindlichkeiten durch. Von der kleinsten schwäbischen Maßeinheit, dem Muggaseggele über den essbaren Körperteil eines kleinen Jungen, dem Buabaspitzle bis zur vietnamesischen Stadt mit schwäbischem Namen, Hanoi, ging die Exkursion durch die schwäbisch Sprache. Die dazugehörigen Lieder wurden alle auf der Grundlage bekannter Melodien vorgetragen. „Mei Mole isch a Lole , weil der emmer sagt, des mog i ned“: Ob Auto polieren oder Buckel kratzen, den Hund Gassi führen oder Fußball mit dem Ehemann anschauen, alles ungeliebte Tätigkeiten innerhalb einer urschwäbischen Ehe. Prägnant auch der Unterschied zwischen einem erfolgreichen Mann und einer erfolgreichen Frau. Der erfolgreiche Mann verdient mehr, als seine Frau ausgeben kann. Die erfolgreiche Frau findet so einen Mann. Das Publikum in der Halle spendete immer wieder begeisterten Szenenapplaus und auch die Frauen im Saal waren begeistert, auch als die Frage aufkam, warum es auf der Welt mehr Frauen als Männer gibt. Kurze, knackige Antwort: „weil es mehr zu putzen als zu denken gibt.“ Paula nahm kurz vor der Pause dann noch einige Männer aus dem Publikum mit auf eine „Ess-​Kursion“ durch Edeka und Lidl mit, gingen nach der Melodie von Simon & Garfunkel nicht zu Mrs. Robinson sondern in den gleichnamigen Club mit All Inclusive und betrachteten den Fernsehschlaf auf humorvolle Art und Weise. In der Pause unterhielt das Ensemble „Stimmbänd“, bekannt durch den SWR4 Wettbewerb und der Finalteilnahme in Stuttgart mit den Songs „Küssen verboten“, „For longest Time“ und dem Grönemeyer-​Song „Männer“, bevor Achim & Hubbe nochmals mit einem furiosen, schwäbisch Finale zu Begeisterungsstürmen hinriss. Neben den beiden Künstlern haben auch die Teams in der Halle dafür gesorgt, dass es ein gelungener schwäbisch Abend wurde. Aus der Küche kamen schmackhafte Schmankerl. Alexander Seiz, der derzeit in Straßdorf eine neue Moste mit Schau– und Verkostungsmöglichkeiten baut, kredenzte seine Mostspezialitäten, der „Mugo“, ein Most-​Hugo, schmeckte einfach köstlich. Es hat alles gepasst in der Straßdorfer Gemeindehalle, man wird sich sicherlich wieder einmal auf Szenen aus dem Schwäbischen freuen dürfen.

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